Von Uta Wagner (Der Geschmack von Kreta)
„Tzatziki (τζατζίκι) ist eine der bekanntesten griechischen Speisen weltweit und in sehr vielen Ländern fertig im Supermarkt erhältlich. Aber was ist Tzatziki eigentlich? Ist diese Mischung aus Joghurt, Gurke, Knoblauch und etwas Olivenöl eine Vorspeise, eine Beilage, ein Salat, eine Sauce oder ein Dip?
Ich benutze es als Dip um Pommes, Frikadellen oder Souvlaki darin einzustipsen. Auf den Speisekarten in den kretischen Tavernen wird es als Vorspeise geführt und neulich fragte mich jemand nach dem Rezept für den griechischen Gurkensalat.
Genauso wie nicht genau definiert ist, was es nun ist, steht auch nicht fest, wie man es im deutschen Sprachraum schreibt. Ich habe vier verschiedene Schreibweisen gefunden: Tsatsiki, Zatziki, Zaziki oder Tzatziki.
Und obwohl es nur aus wenigen Grundzutaten – Joghurt, Gurke, Knoblauch – besteht gibt es unzählige unterschiedliche Rezepte dafür.
So hat fast jede griechische Familie hat ihr überliefertes Geheimrezept.
Rund um die Zutaten und Zubereitung gibt es große Unterschiede und auch Streitfragen. Das fängt schon beim Joghurt an:
Ursprünglich wurde Tzatziki mit Schafs- oder Ziegenmilch oder einer Mischung der Beiden hergestellt. Auf dem griechischen Festland in Gegenden, in denen es mehr Kühe gibt, natürlich auch dann mit Kuhmilchjoghurt. Wichtig ist vor allem, dass es ein festerer, fettreicher Joghurt ist. In Ländern, in denen es nur selten den guten griechischen Joghurt zu kaufen gibt, kann dieser mit einer Mischung aus Joghurt und Quark ersetzt werden. Sollte der Joghurt zu flüssig sein, kann man ihn auch in ein Baumwolltuch geben, dieses oben zusammenbinden und so aufhängen, dass Flüssigkeit (ca. 1 Std.) abtropfen kann. Für Menschen, die wenig Kalorien essen möchten/müssen, ist es auch möglich eine fettarmen Joghurt-Quarkmischung zu benutzen. (Einige sehr fettarme Joghurts enthalten Stabilisatoren oder Bindemittel und sind nicht geeignet, da sie bei der Zubereitung flüssig werden.)
Ich habe die besten Erfahrungen mit den kurzen Salatgurken gemacht, die es hier fast ganzjährig zu kaufen gibt. Sie hält das Wasser besser und das Tzatziki wird nicht so schnell wässerig wie bei (schlechten) langen Salatgurken.
Wenn ich das Tzatziki gleich verwenden will, lasse ich die Kerne drin. Brauche ich das Tzatziki erst am nächsten Tag, viertele ich die Gurke der Länge nach und schneide (schabe) ich die Mitte heraus. Bei „normalen“ Gurken entferne ich zumeist die Schale. Biogurken schäle ich halb oder dreiviertel. So habe ich die schöne grüne Gurkenfarbe ohne zuviel „harte“ Schale im Tzatziki zu haben.
Von einer Bekannten hörte ich, dass sie die geraspelten Gurken einsalzt und nach 10 Minuten ausdrückt. Davon rate ich ab, da die Gurken dann sehr schwer verdaulich werden und lange im Magen verweilen.
Und nun zum berüchtigten Teil: Wer Tzatziki gegessen hat verrät sich durch einen intensiven Geruch. Knoblauch selbst enthält den Geruchsstoff noch nicht. Erst beim Zerkleinern und dem Verzehr entsteht das Allicin und die Polysulfide, die den Knoblauchgeruch verursachen. Diese bioaktiven Substanzen sind für die positiven Wirkungen des Knoblauchs verantwortlich. Sie wirken sich positiv auf die Darmgesundheit aus, sind gut gegen Entzündungen, wirken desinfizierend und krampflösend.
Ich quetsche den Knoblauch immer mit der Knoblauchpresse. Es gibt jedoch einen Expertenstreit um das Pressen, Schneiden, Schnitzeln oder Mörsern von Knoblauch. Da ich keinen Unterschied zwischen den Zerkleinerungsarten feststellen konnte – wahrscheinlich ist mein Geschmackssinn nicht so gut, wie der von Experten – bleibe ich bei der für mich am einfachsten Art.
In mein Tzatziki kommt immer ein guter Schuß Olivenöl (zur Abrundung des Geschmacks).Wer es jedoch sehr kalorienarm liebt, kann es auch weglassen. Als weitere Gewürze kommen nun auf alle Fälle noch Salz und Pfeffer hinzu.
Verfeinert werden kann es unter anderem mit Dill, Zitronensaft, Minze, Petersilie, Karotten, Portulak, …..
Auf alle Fälle ist Tzatziki super gesund:
Es enthält zahlreiche Vitamine, viel Calcium durch den Joghurt, Ballaststoffe durch die Gurke und durch den Knoblauch viele sekundäre Pflanzenstoffe. Zusammen genommen stärken sie die Abwehrkräfte und wirken vorbeugend gegen die sogenannten „Zivilisationskrankheiten“ wie Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes und einige Krebsarten.
Ich stelle Tzatziki nach dem nachfolgendem Grundrezept her und verfeinere es je nach Lust und Laune.“
Hier das Rezept von Uta (Der Geschmack von Kreta)