Bargeld lacht – Medikamente nur noch gegen Cash

Wassilis Aswestopoulos 05.01.2012
Durch die im Rahmen der „Hilfe“ verordneten Sparmaßnahmen sinken Löhne und Renten, bricht das Gesundheitssystem zusammen,wächst die Arbeitslosigkeit und verarmen die Menschen, während die Politiker weiter ihre Ränkespiele aufführen
Während die sechs Global-Player des amerikanischen Bankenwesens für 2012 um bis zu 57 Prozent steigende Rekordgewinne erwarten, gehen am Südzipfel Europas immer mehr die Lichter aus. Bereits knapp ein Viertel der Griechen lebt unterhalb der Armutsgrenze.

Drei Millionen der elf Millionen Einwohner des Landes haben ein offiziell unter der Armutsgrenze liegendes Einkommen. Dabei werden laut Angaben der Statistikbehörde die bereits als arm bekannten Volksgruppen wie Roma, Obdachlose und weit über eine Million aufgrund des Dublin-II-Abkommens im Land festsitzende illegale Einwanderer nicht erfasst. Trotzdem beharren die EU und der IWF auf weiteren „Sparmaßnahmen“ nach dem bereits gescheiterten Konzept.

Zusammenbrechende Gesundheitssysteme
Unmenschliche Ausmaße nimmt die Krise im Gesundheitswesen an. Es häufen sich Klagen von Patienten oder nach deren Ableben von deren Verwandten, dass lebenswichtige Medikamente aufgrund der Kosten verweigert werden. Der Grund dafür ist denkbar einfach. Zynisch verweigern Pharmakonzerne den griechischen Apothekern die Lieferung auf Kredit. Diese wiederum können keine Vorkasse mehr leisten, da einerseits die staatlichen Versicherungsträger mit ihren Zahlungen bis zu zwölf Monaten im Rückstand sind, Banken die Kredite verweigern und der Fiskus bei jedem ausgeliefertem Medikament auf eine Sollversteuerung der Rechnung besteht. Eine Verrechnung der Steuerschuld mit dem vom Staat selbst geschuldetem Geld wird nicht gestattet.
Folgerichtig drohen die Apothekerverbände nun damit, keine Rezepte der Sozialversicherungsträger zu akzeptieren. Statt dessen sollen, wenn die Drohung wahr gemacht wird, die Patienten selbst Vorkasse leisten und hinterher versuchen, von ihrem Versicherungsträger Geld zu erhalten. Wie Krebspatienten mit einer Rente von 500 Euro Medikamente im Wert von mehreren Tausend Euro zahlen sollen, können die Apothekerverbände nicht beantworten.

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