Sonne satt, Strand und Meer, Berge und jede Menge historisch bedeutsame Ruinen: Auf Kreta ist es leicht, vom Alltag abzuschalten. Etwas schwieriger ist es allerdings, sich selbst eine Pause zu gönnen von all den Attraktionen, die die griechische Insel zum Urlaubsparadies machen. Doch auch das gehört zum Erholen dazu.
Ideal für kurze oder längere Pausen sind Spiele, die allein, zu zweit oder in der Gruppe gespielt werden. Statt nebeneinander in den eigenen Bildschirm vertieft zu sein und zu streamen, chatten oder posten bieten Gesellschaftsspiele Spaß und Spannung und dazu ein echtes Miteinander. Kartenspiele mit 52 Karten, ein Satz Würfel und ein Knobelbecher reichen dafür allemal aus und passen in jedes Handgepäck.
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Kühle Köpfe selbst bei höchsten Temperaturen sind beim Pokern gefragt. Weil das populäre Spiel nur wenig mit Glück und um so mehr mit mathematischem Verständnis und psychologischem Einfühlungsvermögen zu tun hat, sind hier Konzentration und Ausdauer gefragt.
Die meisten Pokervarianten sind blitzschnell gelernt. Die Nummer eins in privaten Runden wie bei den millionenschweren Weltmeisterschaftsturnieren ist dabei Texas Holdem Poker. Dabei macht die Sitzordnung einen großen Unterschied aus. Der Spieler links vom Dealer wird Small Blind genannt, der Zocker auf der rechten Seiten des Dealers ist der Big Blind, der das Spiel mit einem ersten Einsatz beginnt, noch ehe auch nur eine Karte verteilt ist – blind eben.
Danach verteilt der Dealer im Uhrzeigersinn verdeckte Karten, bis jeder Spieler zwei Karten hat, die nur er einsehen darf. Anschließend wird ebenfalls im Uhrzeigersinn gesetzt, wobei der erste Zocker die Höhe des Einsatzes bestimmt und die nachfolgenden Spieler entscheiden, ob sie mitgehen, also die gleiche Zahl an Chips setzen, erhöhen oder aussteigen.
Anschließend legt der Dealer die ersten drei Gemeinschaftskarten offen hin. Diese Karten können hinzugezogen werden, um die beste Hand aus fünf Karten zu bilden. Jetzt wird erneut gesetzt, ehe die vierte Gemeinschaftskarten hinzu kommt. Nach der nächsten Setzrunde wird die letzte Gemeinschaftskarte aufgedeckt. Der Gewinner ist der Zocker mit der höchsten Hand. Weil aber niemand weiß, was für verdeckte Karten die anderen Zocker haben, lassen sich vor allem nervösere Spieler selbbt bei guten Blättern leicht zum Aufgeben bewegen, wenn ihre Gegner scheinbar ungerührt ihre Einsätze machen.
Ein weiteres beliebtes Kartenspiel, das für alle Altersgruppen geeignet ist, ist Mau-Mau. Dabei geht es darum, seine Karten so schnell wie möglich loszuwerden. Gespielt wird mit zwei bis fünf Personen. Im Gegensatz zum Poker, wo das Deck 52 Karten hat, genügen für Mau Mau 32 Karten, von der 7 bis zum Ass.
Jeder Spieler bekommt fünf verdeckte Karten auf die Hand, und der Rest wird zum Nachziehen als Stapel in die Mitte gelegt. Dann wird die erste Karte vom Stapel aufgedeckt hingelegt, und die Zocker müssen jeweils im Uhrzeigersinn eine passende Karte drauflegen, wobei die Farbe genauso zählt wie der Kartenwert. Wer keine passende Karte hat, muss eine vom Stapel nehmen.
Beim Mau-Mau gibt es außerdem drei Spezialkarten, die den Ablauf beeinflussen. Wird eine 7 gelegt, muss der nächste Spieler zwei Karten ziehen, es sei denn, er hat ebenfalls eine 7. In dem Fall muss der Zocker nach ihm dann vier Karten aufnehmen. Eine dritte 7 bedeutet gar sechs Karten.
Wird eine 8 gelegt, muss der nächste Spieler eine Runde aussetzen – besonders gemein, wenn er kurz davor ist, alle Karten los zu sein.
Ein Bube darf auf jede beliebige Karte mit Ausnahme eines anderen Buben gelegt werden, und der Spieler darf sich eine Kartenfarbe wünschen, wobei dieser Wunsch nicht durch einen zweiten Buben aufgehoben werden kann.
Wer nur noch zwei Karten auf der Hand hat, muss vor dem Ablegen „Mau“ sagen. Wird die Ansage vergessen, müssen zur Strafe zwei Karten gezogen werden. Wer die letzte Karte hinlegt, sagt „Mau Mau“.
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Ein bisschen mathematisches Verständnis gehört genau wie beim Pokern auch bei Yatzy oder Kniffeln dazu. Hierzu gehören ein Würfelbecher, Spielblätter und sechs Würfel, aus denen Zwillinge, Drillinge, Straßen, Viererpasch und mehr gebildet werden. Weil das Spiel auf dem Kniffelblatt zweigeteilt ist und es Bonuspunkte gibt, wenn der obere Teil, der nur aus Einsen bis Sechsen besteht, die 63 Punkte überschreitet, ist es eine Gewissensfrage, ob etwa ein hoher Dreier- oder Viererpasch lieber oben eingetragen wird. Bei jedem Zug darf bis zu dreimal gewürfelt werden, wobei frei entschieden werden kann, wieviele Würfel zurück in den Knobelbecher wandern.
Wer das Würfelspiel noch schwieriger gestalten will, kann die Variante „Von Oben runter“ wählen. Hierbei müssen sich die Zocker der Reihe nach vorarbeiten, also mit den Einsern beginnen, den Zweiern weitermachen und so fort. Hierbei kommt es aufgrund der geringeren Entscheidungsfreiheit deutlich mehr aufs Glück an.
Sogar Alleinreisende oder Leute, die sich zwischendurch eine Auszeit vom Miteinander gönnen, können sich beim Spielen auch ohne Handy entspannen. Zu den klassischen Spielen für eine Person gehören Patiencen, die es in zahlreichen Abwandlungen gibt. Die wohl bekannteste ist das klassische Solitär. Hierbei sind allerdings gleich zwei Kartendecks mit je 52 Karten erforderlich, die gut gemischt werden. Anschließend werden acht Stapel mit je einer offenen und zwei verdeckten Karten hingelegt. Die restlichen Karten kommen als Hilfsstapel oben nach links.
Über den acht Stapeln befinden sich noch leere Stapel, die später jeweils mit einem Ass beginnen müssen. Wird ein Ass gezogen, wird es hier abgelegt. Anschließend kommen Karten in der gleichen Farbe und absteigender Reihenfolge darauf. Enden zum Schluss alle Ablagestapel mit einem König, ist das Spiel gewonnen. Karten, die nocht auf die oberen Stapel passen, werden zunächst an die anderen offenen Karten im Spiel angelegt, wobei die Farbe bei absteigender Reigenfolge kontinuierlich gewechselt wird.
Ist das Spiel vorbei oder steht ein anderes Urlaubsvergnügen auf dem Programm, sind Karten oder Würfel blitzschnell verstaut, ehe sie für die nächste Zockerei im Urlaub hervorgeholt werden. Erholsamer geht es kaum.