Auch wenn sicher jeder, der schon mal auf Kreta war, sich ganz gewiss ist, dass ihm/ihr kretische Rebellen schon im ganz normalen Straßenverkehr, bei Diskussionen im Kafeníon oder in den Bergen (mit Gewehr im Anschlag zum Nachteil ihm unbedacht vor die Kimme hoppelnder wilder Hasen…) begegnet sind, sind die Rebellen, die Egbert Scheunemann im gleichnamigen Buch beschreibt noch mal ein anderes Kaliber.
Der Einband des Buchrückens beschreibt den Inhalt wie folgt:
„Der längste politische Freiheitskampf aller Zeiten fand auf Kreta statt. Die Kreter kämpften gegen die Mykener und Dorer, gegen die Araber und Venezianer, gegen die Türken und Ägypter und im Zweiten Weltkrieg gegen die deutschen faschistischen Besatzer – und kretische Rebellen kämpften an vorderster Front gegen die Diktatur der griechischen Obristen 1967-1974.
Unbändiger Freiheitswille ist vielen Kretern ebenso eingeschrieben wie ein gesunder Hang zu solidem Alltagschaos.
Wenn Sie wissen wollen, warum ausgerechnet furchtlose kretische Freiheitskämpfer der diminutiven Sprachverniedlichung frönen in einem Ausmaß, dass schwäbische Häuslebauer vor Neid erblassen, was kretische wandernde Mönche mit der Relativitätstheorie zu tun haben, was es mit der Thermodynamik des Frühstückskaffees auf sich hat oder warum sich in einem kleinen kretischen Dorf ein Club skeptischer Rationalisten gegen die düsteren Mächte der Esoterik und des Neoliberalismus gegründet hat – dann sollten Sie dieses Buch endlich umklappen und von vorne lesen!“
Eine Empfehlung, die ich nur unterstreichen kann. Auch wenn Scheunemann’s Protagonisten auf weiten Strecken leider der Autor selbst und seine deutschen Freunde Hanns und Peter aus Berlin respektive Wuppertal sind – also nicht wirkliche Kreter – kommen Letztere aber doch nicht zu kurz.
Scheunemann versteht sich darauf, in einem wunderbaren Genremix aus Geschichts-, Reise-, Landschafts- und Sprachführer ein interessantes Buch „über Freundschaft, wildes Denken und wundersame Erlebnisse“ entstehen zu lassen – aufgelockert durch lustige und interessante Anekdötchen des Autors, der diese wunderbare Insel und ihre Bewohner offenkundig wirklich innig liebt.
Radio Kreta verleiht das Prädikat „wertvoll“ und wünscht viel Spaß beim Lesen!
Kalimera, war der Titel doch vielversprechend, war ich von dem Buch total enttäuscht. Habe mir Informationen über Partisanen und den Partisanenkampf gegen die Deutsche Besatzung erhofft- Fehlanzeige.
Auch übere andere Partisanenkämpfe gegen die Osmanen usw. erfährt man nichts.
Ich fand das Buch so schlecht, das ich es nach dem Lesen wegeworfen habe.
Da gibt es etliche bessere Bücher die über dieses interessantes Thema behandeln.
vg, kv
Während ich Kapitel eins in der Berliner U-Bahn las, wollt‘ ich Egbert, den Autor, schon knutschn, so klasse schreibt er. Wundersame Blicke erreichten mich, weil ich tatsächlich unkontrolliert lachen musste. Bei Kapitel zwei entwickelte ich schon die Absicht, dem Autor eine Dankesmail zu schreiben, bei Kapitel drei kamen mir gerade die Tränen… Mehr hab ich noch gar nicht geschafft zu lesen. Aber ‚Rebellen auf Kreta‘ ist meiner Meinung nach äußerst kostbar – und muss daher portioniert werden;)
Schön auch die vielen griechischen Worte in griechischer Schrift und die Wechsel zwischen fundiertem Hintergrunds-/Geschichtswissen und amüsanten Kreta-Erzählungen. In meinen Augen ein Muss für jeden vermeintlichen Kreta-Kenner. καλή σου μέρα, Ουτα*
Klingt gut, werde ich mir beschaffen! In Berlin regnet es auch – von Winter keine Spur!