Jörg Nießen kredenzt mit diesem Buch, dessen Inhalt nicht weniger „krass“ ist, als sein Titel, „20 wahre Geschichten vom Lebenretten“.
Jörg Nießen ist Rettungsassistent und Feuerwehrmann in einer nordrheinwestfälischen Großstadt, allerdings sind die Einsätze des Alltagshelden nicht immer nur heroisch. In seinen „20 wahren Geschichten vom Lebenretten“ erzählt der Autor mit schier unerschütterlichem Humor, wozu der Mensch fähig ist, was alles überlebt wird und wie das bittere Ende oft tatsächlich aussieht.
Die Auslöser für die großen und kleinen Dramen des Lebens klingen alltäglich, wenn auch manchmal skurril: mal ist frischer Kuhdung verantwortlich, oder eine vergessene Handy-PIN, mal eine Billardkugel in einer weniger geeigneten Öffnung oder auch eine Fehleinschätzung beim Geburtstiming.
Jörg Nießen berichtet oft liebevoll und einfühlsam, aber zugleich unverblümt und direkt, auf was für absurde Ideen Menschen kommen, in welche bizarren Situationen sie und ihre Retter geraten und welche Verhaltensweisen man tunlichst vermeiden sollte…
Der Titel des Buches, so makaber er auch klingen mag, ist übrigens ein Originalzitat einer wohl eher etwas gefühlsärmeren, frisch gebackenen Witwe, deren Mann sich selbst soeben im ehelichen Badezimmer (immerhin!) mit der Schrotflinte den Kopf weggeschossen hatte, und die die Rettungssanitäter mit folgenden Worten empfängt: „Aber kommen Sie doch bitte rein, ich glaube nicht, dass Sie noch etwas tun können, aber schauen Sie sich mal diese Sauerei an, die mein Mann mir hier gemacht hat.“
Wie schon die „Aachener Zeitung“ bemerkte: „Wer bei dieser Lektüre nicht herzhaft lacht, dem ist nicht zu helfen“.
Dem kann ich mich nur anschließen!
Radio Kreta – mit Tipps für alle Lebenslagen
Jörg Nießen, „Schauen Sie sich mal diese Sauerei an“, erschienen bei Schwarzkopf & Schwarzkopf, 20 Geschichten auf 212 Seiten