Dies ist eine frische, völlig persönliche, freimütige und herzliche Beschreibung von einem sechs Jahre währenden Aufenthalt auf Kreta, Reisen und Wanderungen über die ganze Insel, dem Zusammentreffen mit Menschen aller Art und der Begegnung mit der homerischen Gastfreundschaft der Insel.
Der Autor ist Amerikaner und seine Frau Inga Schwedin und sie kamen nach Kreta, weil sie die „eingepferchten, klaustrophobischen Jahre in nordischem Klima“ satt hatten.
Das Buch hat ein fesselndes Thema – die Entwicklung ihres Verhältnisses zu Kreta parallel mit ihrem Verhältnis zueinander, doch sie suchten weder das Paradies, noch fanden sie es; stattdessen fanden sie etwas viel Wertvolleres, nämlich auch dann glücklich zu leben, wenn das Unglück zuschlägt, weil sie sich entschlossen hatten, ihr Leben auf ihre Art zu leben.
Das Leben auf Kreta
Dadurch wurde ihnen ein besonderer Zugang zu den Kretern und ihrer Lebensweise möglich, und die suggestive Eindringlichkeit des Buches ist sowohl für den Kreta-Kenner als auch für den Leser, der es noch nicht kennt, eine unterhaltsame Lektüre und ein untermalender Hintergrund für eigene Erfahrungen mit der Insel, vielleicht sogar so etwas wie der „Wollknäuel des Theseus“, der ihn sicherer durch das kretische Labyrinth fuhrt. Die Erlebnisse des Autors machte er in den sechziger Jahren, und es hat sich in der Zwischenzeit auch auf Kreta der „Aufstieg“ in technologischer und kommerzieller Hinsicht fast überall eingedrängt, aber der Wind weht unverändert – und zwar immer aus der Richtung, wie es ihm beliebt und wie er es seit Jahrtausenden getan hat.
Die Kreter leben mit ihm, wie es ihre Vorfahren getan haben – sie sind ein Teil ihrer Landschaft, wie wir es nie sein werden. Sie sind an ihrem Platz – ein Teil des Geschehens. Lass den Westwind, den „garbis“ wehen, es macht nichts, wenn er nach Süden dreht und zu einem Schirokko wird oder wenn der kalte Nordwind, der „boreas“ anfangt zu blasen und einen frühen Winter ankündigt. Der Kreter ist auf jeden von ihnen gefasst, sogar auf den Tornado oder irgendeine andere Katastrophe, einschließlich den ganz gewöhnlichen Unglücken, mit denen jeder von uns im Verlauf seines Lebens zu rechnen hat.
Er hat gelernt, mit den Winden zu leben.
Noch mehr Buchtipps.
Moin und Kalimera, das Buch WIND AUF KRETA von David MacNeil Doren gehört zu den besten Büchern über Kreta, beschrieben wird der Aufenhalt von 1960-1966.
„Jahrhundertelange Mißregierung hat ein grundlegendes Mißtrauen und völlige Entfremdung von allen zentralistischen Regierungen bewärkt. Der Staat – „to kratos“ – ist etwas weit entferntes, an dem der einzelne keinen Teil hat, „Zivilgehorsam“ gibt es nicht. Die einzigen Verpflichtungen, die als bindend angesehen werden, sind die der Familie.
„Freiheit ist das einzige Ideal das einem Kreter etwas bedeutet, das einzige, um das er kämpfen wird.“
(Aus dem Kapitel: In den Weissen Bergen.)
Ta leme, kv
Schön dass Du 2 Jahre später es nochmals veröffentlichst. Manche Artikel sind zeitlos wie alle Jahre wieder. Viel Erfolg beim Festival im Mai
Es ist leider nur auf Kreta erhältlich. In Paleochora in Susans bookshop.