Wie alles begann
Es ist mehr als nur ein Weinbrand, fast ist es schon eine Legende. 1880 zog Spyros Metaxas (Σπυρίδων Μεταξάς) von der Insel Kefalonia nach Attika, genauer nach Piräus um, ließ sich dort nieder und erwarb kurz darauf im Süden Attikas ausgedehnte Weinberge, wo er verschiedene Weine miteinander kombinierte und unter Anwendung traitioneller Verfahren seinen ersten Weinbrand daraus destillierte, den er ab 1888 in eigener Fabrik herstellte und unter seinem Namen vertrieb.
Spyros Metaxa setzte sich das Ziel eine Spirituose von nie da gewesener Sanftheit und Aromastärke zu kreieren. Für diesen Traum bahnte er sich seinen eigenen Weg. Er ließ alle Konventionen hinter sich und sah den Risiken ins Auge. So schuf er eine einzigartige Spirituose, sanft im Geschmack und betörend für die Sinne.
Nach traditionellen Methoden hergestellt – trotzdem globalisiert
Der Metaxa-Weinbrand wird bis heute unverändert nach dem Verfahren des Spyros Metaxas hergestellt. Ausgangsmaterial sind Weine der Traubensorten Savatianó, Sultanína und Korinthaki, aus denen in zwei Verfahren, die den unterschiedlichen Charakteren der Weine gerecht werden, ein Weinbrand von 82-86% voll. destilliert wird. Die Marke gehört seit allerdings seit dem Jahr 2000 dem französischen Spirituosenkonzern Rémy Cointreau – die Globalisierung lässt grüßen!
Dieser Grundbrand reift mehrere Jahre (5, 7, 12 oder mehr) in Fässern aus Limousin-Eiche. Den alljährlichen Alkoholverlust aus den Fässern nennen die Kellermeister „Tribut an die Engel“. Die jährlich entnommene Probe wird übrigens symbolisch den Göttern des Olymp geopfert!
Die verschiedenen Versionen unterscheiden sich vornehmlich in der Dauer der Lagerhaltung. Der einfache ist der Drei-Sterne Metaxa, der jedoch nur auf wenigen Märkten angeboten wird. Verkauft werden hauptsächlich Fünf-Stern- (mindestens fünf Jahre gelagert) und Sieben-Stern-Metaxa (mindestens sieben Jahre gelagert). Der Zwölf-Sterne-Metaxa wurde lange Zeit nur in Griechenland angeboten – mittlerweile gibt es ihn aber auch in Deutschland.
Der Grande Fine mit speziell ausgesuchten Destillaten hat eine Mindest-Lagerung von 15 Jahren in Limousin-Eichenfässern. Der älteste aber selten angebotene ist der 30 Jahre (früher 40 Jahre) gelagerte Metaxa Private Reserve. Zu verschiedenen Anlässen werden limitierte Varianten herausgegeben, wie etwa die Metaxa Grand Olympian Reserve oder der Metaxa Centenary, der in durchnummerierten Flaschen gehandelt wird und einige hundert Euro kostet. Sie unterscheiden sich durch Zutat seltener Kräuter- und Pflanzenextrakte.
Aus dem wunderschönen Buch „Culinaria Griechenland“.