Herzlich Willkommen.
4. griechisch-deutsches Lesefestival in Berlin.
vom 03. bis 08. Februar 2017.
Wie alle unsere Veranstaltungen soll auch unser 4. Lesefestival ein bunter Mix an Spass und Spannung werden: Musik, Schauspiel, Rezitationen sind geplant, aber auch Diskussionen literarischer und politischer Art.
Mythologie und Wirklichkeit
Und wir haben viele interessierte Autoren gefunden, die gern dabei sind, Sie in die griechische Mythologie zu entführen. Aber nicht nur Griechenland und Deutschland werden im Brennpunkt stehen, sondern auch Azerbaidschan ist dabei sowie Bosnien und Künstler aus Frankreich und Russland.
Wie üblich: Unser “Griechisch-Deutsches Lesefestival” ist eine NULL-BUDGET Veranstaltung. Wir ersetzen keinerlei Kosten und freuen uns auf alle, denen das Thema die Reise und das Mitmachen wert ist.
Angesichts aller Geschehnisse auf unserem schönen Erdball haben wir uns entschlossen, auch in diesem Jahr wieder über unsere Weimarer Friedensdeklaration der Autoren zu informieren, die auch in Berlin wieder für Leser, Autoren, Künstler und Unterstützer zur Unterschrift bereitliegt.
Aber genug der Vorrede. Klicken Sie durch unsere Festival Website und sehen Sie, wer dabei ist und was wir für Sie vorbereitet haben.
Ihre
Edit Engelmann, Initiatorin
Marion Schneider, Schirmherrin
Steffen Marciniak, Organisator Festival Berlin
sowie Radio Kreta
Das sind wir
Unser “Griechisch-Deutsches Lesefestival” entstand aus einer Zusammenarbeit zwischen Radio Kreta und Edit Engelmann sowie dem Groessenwahn-Verlag Frankfurt am Main. Das erste Festival veranstalteten wir im Jahr 2013 an der kretischen Küste in Paleochora, wo es auch weiterhin in regelmässigen Abständen abwechselnd mit Veranstaltungsorten in Deutschland stattfindet. Die Schirmherrschaft für unser Festival hat Frau Marion Schneider übernommen.
Und ansonsten haben wir viele freiwillige Helfer, die uns dabei unterstützen, die Veranstaltung am Leben zu erhalten und lebendig zu gestalten.
Was wollen wir erreichen?
Das Medium Buch geniessen und dem Leser nahe bringen. Geschichten erzählen, Geschichten erfinden, Spass haben, gemeinsam etwas unternehmen, Kultur und Urlaub miteinander verbinden, also gerade auch die „unernste“ Seite eines Festivals auskosten, denn unsere Welt ist ernst genug und Geschichten, Romane und Erzählungen bringen die Fantasie zurück, die uns der Alltag oftmals vergessen lässt.
“Autoren für den Frieden” (was auch andere Künstler sowie Kunst- und Literaturbegeisterte einschliesst) ist eines unserer durchgehenden Mottos, das wir auf jeder unserer Veranstaltungen in den Vordergrund stellen.
Wer macht mit?
Als erstes natürlich Autoren. Aber auch Musik, Gestaltung, Schauspiel sind uns willkommen und werden gerne im Programm eingebunden. Wir wollen Künstler ansprechen, die sich widerseitig Griechenland und Deutschland verbunden fühlen und mit uns gemeinsam dieses Treffen am Leben erhalten wollen. Dabei richten wir uns auch gezielt an Künstler, die den Durchbruch noch nicht geschafft haben. Für sie soll diese Veranstaltung ein Forum sein und gleichzeitig den Lesern, die Möglichkeit bieten, Künstler hautnah in Gesprächen und bei gemeinsamen Unternehmungen zu erleben.
Herzlich Willkommen in Berlin
Im der Berliner Tageszeitung ND ist ein Artikel erschienen.
Promi-Taverne mit fragwürdigen Gästen
In Berliner Restaurant vom »Lindenstraßen«-Wirt sollen laut Kritikern Verschwörungstheoretiker auftreten
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1041020.promi-taverne-mit-fragwuerdigen-gaesten.html
vg, kv
und sage keine er hätte von Frau Helga Zepp-LaRouche nix gewußt.!!! Danke an die Autoren des offenen Briefes. Bin auf die Reaktion der Veranstalter gespannt.
Als Aktive im Kampf für Entschädigungen treffen wir natürlich auch auf Menschen mit Haltungen und politischen Einschätzungen, die wir nicht nur nicht teilen, sondern ablehnen oder bekämpfen müssen, wenn Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus im Spiel sind. Aus diesem Grund hier die Dokumentation eines offenen Briefes:
Griechisch-deutsches Lesefestival:
Keine Diskussion mit Nationalist_innen und Rassist_innen!
Liebe Kulturinteressierte,
am 3. Februar 2017 wird im Terzo Mondo in Berlin-Charlottenburg das Griechisch-deutsche Lesefestival eröffnet. Täglich gibt es Veranstaltungen, der Höhepunkt ist der Geburtstag von Kostas Papanastasiou am 8. Februar. Aber wer tritt dort auf?
Am 7. Februar spricht Helga Zepp-LaRouche (ursprünglich geplant für den 08.02.) über Friedrich Schiller und „Die Bedeutung der klassischen Kultur in der Erziehung“. Was nicht im Programm des Lesefestivals steht: Helga Zepp-LaRouche ist die Chefin der „Bürgerrechtsbewegung Solidarität“ (BüSo). Früher hieß sie „Europäische Arbeiterpartei“ (EAP), dann „Patrioten für Deutschland“. Helga Zepp LaRouche betreibt mit ihrem Mann Lyndon LaRouche ein internationales Geflecht von Organisationen. 1984 gründete sie das „Schiller-Institut“, und gehört dem Vorstand von dessen Träger „Vereinigung für Staatskunst e.V.“ an.
Eröffnet wird das Lesefestival am 3. Februar von der Veranstalterin Edit Engelmann und ihrem Lebensgefährten Leonidas Chrysanthopoulos, einem früheren Botschafter Griechenlands in Armenien. Er war bis 2014 Mitglied des Politischen Sekretariats der griechischen Kleinpartei EPAM, und ist jetzt für deren internationale Beziehungen zuständig. Auf der Website der EPAM findet sich ein Beitrag über deren Generalsekretär Dimitris Kazakis (er bezeichnet sich als Patriot und Marxist) aus der extrem rechten Zeitschrift „Zuerst! Deutsches Nachrichtenmagazin“, mit dem Titel „Migration als Waffe“. Bei Radio-Kreta, das Mitveranstalter des Lesefestivals ist, berichtet Edit Engelmann von der 1. EPAM-Konferenz im
Dezember 2013. Leonidas Chrysanthopoulos scheint gern gesehener Gast beim Schiller-Institut zu sein. So sprach er zum Beispiel auf einer Konferenz des Instituts im Juni 2016 in Berlin.
Manches von dem, was BüSo und EPAM von sich geben, klingt erstmal ganz vernünftig. Sie sind für den Frieden, klagen die Verarmung der griechischen Bevölkerung an und fordern Schuldenerlass. Was sollte daran falsch sein? Wer genauer hinschaut, findet allerdings vereinfachende Argumentationen und Ressentiments, wie sie zur Zeit ja ohnehin Hochkonjunktur haben. Wir warnen dringend davor, den hier auf dem Lesefestival Vortragenden über den Weg zu trauen.
Am Beispiel dessen, was die BüSo vertritt, nennen wir hier einige
Aspekte, auf die Sie bei den Vorträgen achten sollten:
• Alarmismus: Sie bauen Drohszenarien auf, sprechen von einem bevorstehenden Krieg oder Bürgerkrieg, gegen den etwas getan werden muss, und zwar ganz schnell.
• In der Tendenz antisemitische Verschwörungstheorien und Schuldzuweisungen: Sie wissen ganz genau, wer schuld ist an dem Schlamassel. Wahlweise „die“ Politik, „die“ Geheimdienste, Finanzakteure wie das „britische Empire“ und George Soros, oder einfach dunkle Mächte. Den Klimawandel halten sie für eine Propagandalüge.
• Einfache Lösungen: Vertreter_innen politischer Sekten treten sehr selbstgewiss auf, denn sie behaupten, dass sie die einzig mögliche Lösung kennen, und dass alles gut wird, wenn nur alle mitmachen. Sie vertreten Heilslehren, wie sie in Krisenzeiten gehäuft auftreten. Die BüSo tritt zum Beispiel für stärkeres Wachstum und Atomenergie ein.
• Ideologischer Kern: Inhaltlich laufen die oft wirren Argumente letztlich in eine Richtung:
Es wird eine nationale Unabhängigkeit angestrebt, und in die mehr oder weniger deutlich nationalistischen Töne mischt sich die Anklage gegen die multikulturelle Gesellschaft. Die eigene Arbeiterklasse soll geschützt werden vor „Fremden“, in die nationalistischen Töne mischt sich rassistische Feindlichkeit gegenüber Migrant_innen und Geflüchteten.
• Dubiose Netzwerke: Schauen Sie genau darauf, wer mit wem zusammen arbeitet, bei welchen Veranstaltungen auftritt, in welchen Medien oder Verlagen publiziert. Es gibt keine automatische Kontaktschuld, und jede_r kann sich irren. Trotzdem können solche Verbindungen Hinweise darauf geben, wo zumindest Vorsicht geboten ist.
• Mehr Informationen über die BüSo finden Sie zum Beispiel beim Bundesverband Sekten- und Psychomarktberatung e.V.: http://www.agpf.de/LaRouche.htm
Wir haben genauer hingeschaut, und nennen hier nur ein paar Beispiele von Organisationen und Personen, bei denen (aber nicht nur bei denen) wir zu größter Vorsicht raten.
Seien Sie bitte auch kritisch gegenüber den Aussagen von Damianos Vassiliadis. Er wird auf dem Lesefestival am 5. Februar über die ja wichtige und berechtigte Forderung sprechen, dass Deutschland endlich seine Schulden aus dem Zweiten Weltkrieg an Griechenland bezahlt. Leider äußert er sich jedoch auch irritierend reaktionär, lehnt zum Beispiel die multikulturelle Gesellschaft als „Eroberung der Völker von innen heraus“ ab und unterstellt, dass Flüchtende von „imperialistischen Mächten“ als „Trojanisches Pferd“ benutzt würden, und „das Land mit Gewalt in ein multikulturelles, multirassisches, multiethnisches und multireligiöses mit offenen Grenzen verwandeln, und es in die Barbarei führen.“ Diesen rassistischen Angriff auf Geflüchtete lehnen wir strikt ab.
Der Wirtschaftskrieg, den europäische Institutionen unter wesentlicher Verantwortung der deutschen Regierung gegen Griechenland führen, kann zu verzweifelten politischen Kurzschlüssen führen, und mitunter ist die Realität erschreckender, als es sich Verschwörungstheorien ausmalen könnten. Jedoch gibt es Grenzen dessen, was wir für politisch tolerierbar oder diskutierbar halten. Nationalismus und Rassismus sind keine Meinung, sondern ohne Wenn und Aber abzulehnen.
Lieber Kostas,
was hast Du Dir zu Deinen 80. Geburtstag nur für eine Gesellschaft ins Haus geholt? Wir konnten nicht zu allen Namen recherchieren, und sicher sind auch ehrenwerte Leute und gute Künstler_innen darunter. Wir möchten also keineswegs behaupten, es seien alles Rechte, die sich am Lesefestival beteiligen. Aber bei Organisationen wie BüSo oder EPAM hört für uns die Freundschaft auf. Einige von uns haben mit Dir über das Lesefestival und die fragwürdigen Beteiligten gesprochen. Du hast sie nicht ausgeladen, sondern uns eingeladen, mit denen zu diskutieren. Wir möchten aber nicht – weder im Terzo Mondo noch anderswo – mit Nationalist_innen und Rassist_innen diskutieren. Solche Leute gehören bekämpft und nicht durch Gespräche aufgewertet.
Mit solidarischen Grüßen
Ein paar Gäste des Terzo Mondo und befreundete Antifaschist_innen
Biographische Info zu Kostas:
Kostas Papanastasiou ist bekannt als griechischer Wirt in München aus der Fernsehserie Lindenstraße. Im echten Leben betreibt er das Berliner Lokal Terzo Mondo in Charlottenburg. Er ist seit Jahren aktiv in der Solidaritätsarbeit für Menschen in Georgien und in Griechenland. Am 4. Oktober 2012 erhielt er das Bundesverdienstkreuz für sein soziales und kulturelles Engagement.
Keine Diskussion mit Nationalist_innen und Rassist_innen!
V.i.S.d.P.: F. Burschel, c/o RLS, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin