Der Weihnachtsmann auf Kreta – und wie man ihn erreicht.

Eine nette, wahre (!), kretische Weihnachtsgeschichte aus dem Hause Tsiskakis, mündlich und persönlich überliefert von Olga Tsiskakis.

Mitwirkende: Mama Olga, Papa Akis und Sohn Nikos (8 Jahre alt).
Ort: ein Dorf im Südwesten Kretas, fängt mit „P“ an und hört mit „aleochora“ auf.
Zeit: kurz vor Weihnachten 2011

Nikos: „Mama, wir müssen dieses Jahr zu Weihnachten unbedingt wieder in unser Haus nach Kakodiki!“

Olga: „Agapi mou, das geht nicht, da wohnen doch jetzt Susanne, Jörg und Mitsos!“

Nikos: „Aber Mama, der Weihnachtsmann kam da doch immer durch den Kamin und hat die Geschenke unten abgelegt! Wie machen wir das denn dann dieses Jahr ??!??!“

Olga (überlegt kurz): „Hmmmm, weißt du was? Ich lass einfach hier bei uns über Nacht die Haustüre offen, dann kann er die Geschenke direkt in´s Haus legen.“

Nikos: „Aber Mama, das ist doch viel zu gefährlich, die Haustüre offen zu lassen – das geht nicht!“

Olga: „Nikos, weißt du was? Du schreibst dem Weihnachtsmann doch einen Wunschzettel, dann schreibst du ihm einfach noch rein, dass ich den Haustürschlüssel unter die Fussmatte lege. Dann kann er auch so in´s Haus rein.“

Nikos: „Au ja, Mama, prima Ideee – so machen wir das.“

Nikos schreibt hingebungsvoll zum ersten Mal ganz alleine seinen Wunschzettel, steckt ihn in ein Kuvert, Mama Olga adressiert den Brief korrekt und die beiden bringen ihn zur Post.

Kaum wieder zu Hause haut Nikos sich auf einmal mit der flachen Hand vor die Stirn und sagt „Mensch Mama, jetzt hab ich doch glatt vergessen, dem Weihnachtsmann zu schreiben, wo er den Schlüssel findet! Wir müssen zurück zur Post und meinen Brief zurück holen!“

Olga: „Der Brief ist jetzt schon weg, Niko mou, da musst du nochmal einen Neuen hinterher schicken!“

Nikos zieht ´nen Flunsch ob der neuerlichen Schreibübung und ist gar nicht begeistert. Und hier kommt Papa Akis in´s Spiel, der in voller Solidarität mit seinem Erstgeborenen einen Lösungsvorschlag unterbreitet:

Akis: „Niko mou, mach dir keinen Kopf, ich schick dem Weihnachtsmann einfach eine SMS!“

Nikos (schwer entrüstet!): „Aber Papa!!! Du hast die Handynummer vom Weihnachtsmann und lässt mich den ganzen Wunschzettel per Hand schreiben???!!!?!!!!!“

Radio Kreta wünscht noch eine schöne Vorweihnachtszeit!

Ein Kommentar

  1. Tja, man kann gar nicht vorsichtig genug sein.
    Mir ist ähnliches passiert mit unserem jüngsten Sohn der sich in dem Alter befand wo der Glaube an den Weihnachtsmann nicht mehr unbedingt vorhanden ist.
    So hatte ich dann vorsichtig angefragt ob Er vielleicht schon mal über Geschenke für die anderen gedacht habe und erhielt zur Antwort “ Papa, was habe ich mit Geschenken zu tun. Bin ich der Weihnachtsmann ?“
    In der Seefahrt nennt man das „Voll auf eine Sandbank gebrummt“.
    Volle Kraft zurück und alles gut.

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