Paleochora/Berlin/Athen (RK)
Griechische Musiker sollen dem Euro-Krisenland Deutschland beim Aufbau einer modernen Musik-Landschaft helfen.
Dazu stünden bereits über 160 Freiwillige aus dem griechischen Show-Biz bereit, sagte Staatssekretär Manolis Mouskouri aus dem Kulturministerium der Redaktion von Radio Kreta.
Deutschland hat große Probleme mit Kultur und Musik. In jeder zweiten deutschen Eckkneipe dudelt nur noch Techno aus der Musikbox. Im Januar hatte die Regierung in Berlin eine 170 Seiten lange Liste mit den Namen von 4000 Kneipen veröffentlicht. Sie schulden dem deutschen Staat den Angaben zufolge insgesamt knapp 15 Milliarden Euro. Das sind die Einnahmeverluste durch fehlende griechische Musik in den Musikboxen. Kanzlerin Angela Merkel hatte angekündigt, hart gegen Stimmungs- und Steuersünder vorzugehen.
Besonders viele griechische Musiker, die nun in Deutschland helfen sollen, kommen laut «Radio Kreta» von Kreta. Landesfinanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) sagte dem Internet-Radio: „Deutschland steht heute vor den Problemen, die die ehemalige DDR 1990 hatte*“. Mangelnder Frohsinn, depressive Stimmung?, fragt Radio Kreta. Allerdings sagen wir zugleich: „Die schon erheblichen Vorbehalte mancher Deutschen gegenüber den Griechen könne für Misstöne sorgen, jedoch mit einigen Ouzo und passender Musik überwunden werden“.
Der griechische Kulturminister stellte eine Liste von 160 Freiwilligen vor (u.a. Nana Mouskouri, Imam Baildi, Pyx Lax, Psarantonis, George Dalaras, Locomondo, Michalis Tsouganakis u.v.a.), von denen sogar die Hälfte deutsch spricht. Kretas Kultursenator Michalis Papadimitrakis sagte zu Radio Kreta: „Wir sollten bei der Hilfe für Deutschland auch die Möglichkeit der Reaktivierung griechischer Tavernen-Besitzer im Ruhestand in Erwägung ziehen, da hier große praktische Erfahrungen mobilisiert werden können. Jeder zweite von denen spiele zudem auch noch ein Instrument und spreche leidlich deutsch“.
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Das sagt uns das Finanzminsterium NRW dazu:
* Hallo Herr Krüger,
anbei wie besprochen das Orginalzitat des Ministers (siehe unten). Gerade weil sich der Finanzminister Norbert Walter-Borjans immer gegen pauschale Vorurteile gegenüber Griechenland einsetzt und für Fingerspitzengefühl bei der Hilfe wirbt, ist es uns wichtig, dass auch im Rahmen einer Satire kein falscher Eindruck durch falsche Zitate entsteht. Vielen Dank für Verständnis und die Bereitschaft das schnell zu ändern. Wenn bei Ihnen und Ihren Hörern bekannt ist, dass der Minister generell für Verständnis und eine sinnvolle Hilfe für Griechenland wirbt, freut uns das umso mehr:
NRW hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder an Aufbauhilfeprojekten für die Finanzverwaltungen insbesondere der EU-Beitrittskandidaten beteiligt. Zum Beispiel haben Finanzbeamte aus NRW beim Aufbau der Finanzverwaltungen in Polen, Rumänien, Albanien oder der Türkei im Rahmen von sog. EU-Twinning- Projekten geholfen.
Eine Mithilfe der nordrhein-westfälischen Finanzverwaltung ist auch im Rahmen einer europäischen Verwaltungshilfe für Griechenland denkbar.
Finanzminister Norbert Walter-Borjans dazu und zu den notwendigen Hilfen für Griechenland:
„Durch Kaputtsparen kommt Griechenland nicht auf die Beine. Dann investiert dort auch kein Privater, und junge Talente verlassen das Land. Das Land braucht geregelte Einnahmen für die richtigen Ausgaben. Griechenland steht heute vor den Problemen, die die ehemalige DDR 1990 hatte. Sie brauchen Investitionen und vor allem eine funktionierende Verwaltung. Aber die schon erheblichen Vorbehalte mancher Ostdeutschen gegen die „Wessis“ werden bei den Griechen gegenüber den Deutschen ungleich größer sein – auch wegen manch unpassender Töne aus Deutschland. Deshalb kommt es bei Aufbauhilfe sehr auf Qualifikation und Fingerspitzengefühl an. Wenn da unsere Erfahrung gefragt ist, wird sich NRW nicht verweigern.“
Viele Grüße
Daniel Moritz
Pressereferent
Finanzministerium NRW
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Ein Finanzministerium macht konkrete Vorschläge und hat auch noch Humor. Das Leben ist immer wieder für Überraschungen gut.