Vor einigen Jahrhunderten wurde Kreta von dichten Wäldern der Zypresse bedeckt, die leider heute nicht existieren. Die Zypresse von Kreta war in der ganzen Welt seit der minoischen Zeit berühmt, da das Holz eines der wichtigsten Handelsprodukte war.
In der Tat war Kreta als das Land der Zypresse ( griech. κυπαρισσος, kyparissos) bekannt, genau wie der Libanon heute als das Land der Zeder bekannt ist. Dann verschwand der Wald, die Berge wurden nackt und heute erinnert nur noch eine begrenzte Anzahl von Bereichen mit Zypressen an die Vergangenheit.
Der Wald von Kritsa
Es ist bemerkenswert, dass der Wald von Kritsa der letzte große seiner Art auf dem östlichen Kreta ist. Es gibt nur noch zwei ähnliche kleinere Wälder in den weißen Bergen.
Die Zypressenarten von Kritsa sind auf Kreta als weibliche Zypresse oder der Zypressenbaum von Minos bekannt. Das ist ein Baum, der eine Höhe von 30 Metern erreicht, hohe und horizontale Zweige und reiches Laub hat.
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet umfasste den östlichen Mittelmeerraum. Es erstreckt sich dabei über Griechenland, die Ägäischen Inseln, Kreta, Zypern, Syrien, Israel, Zilizien sowie über den Libanon bis in den südwestlichen Iran.
Die Art wurde bereits in der Antike in Italien und später in Frankreich und Spanien eingeführt. Sie gilt als der landschaftsprägende Baum der Toskana und anderer mediterraner Gebiete. Auf den Ionischen Inseln Kefalonia, Zakynthos, Lefkada und Korfu wurde sie eingebürgert.
Die Mittelmeer-Zypresse gilt als Vorwald- und Pionierbaumart. Sie ist sehr anpassungsfähig und dürreresistent. Sie wächst sowohl auf Kalk-, Mergel- und Tonböden wie auch auf trockenen und armen Standorten.