Aus dem Leben der Finanzjongleure in Griechenland
7,5 Mio. griechischen Steuerzahler werden insgesamt 30 Milliarden Euro an Steuern von September bis Januar 2017 zu zahlen haben. So lautet heute die Überschrift bei Proto Thema.
Arbeitnehmer, Freiberufler, Rentner, Unternehmen und Immobilienbesitzer müssen tief in die Tasche greifen, um ihre finanziellen Verpflichtungen gegenüber dem Staat für die nächsten fünf Monaten zu erfüllen.
Diese 30 Milliarden Euro (auch Peanuts genannt) sollen kommen aus: Einkommenssteuer, die besondere Solidaritätsbeitragssteuer, Gewerbeabgaben, Luxussteuer, Grundsteuer (ENFIA), eine erhöhte Mehrwertsteuer von 23% auf 24% auf allen Inseln, ein Festnetztelefonsteuer, eine erhöhte Steuer auf Benzin, Diesel und Agrar-Benzin, eine erhöhte spezielle Heizölsteuer, extra Steuer auf Kaffeekonsum (da geht auf jeden Fall was!), Tabak und elektronische Zigarette, und die neuen Fahrzeugzulassungsgebühren für 2017.
Das macht pro Bürger, ob Baby oder Greis, nur 4.000€. Wenn man grob angenommen davon ausgeht, dass hier 10% Superreiche leben, 50% der arbeitsfähigen Menschen ein Einkommen weit unter 1.000€ haben und 30% mit 200-300€ zurechtkommen müssen, dann muss man das ganze für reine Utopie oder blanken Unsinn halten.
Die Reichen wollen und werden nicht bezahlen, alle anderen können nicht bezahlen. Aber die bildhafte Überschrift suggeriert uns, dass es schon irgendwie weitergehen wird.
Wie sagt unser lieber Gastautor Holger Czitrich-Stahl immer wieder: „Ich glaube, dass der Kapitalismus überwunden werden muss.“
Finanzkrise kann man lösen. Einfach mal das Geld richtig umverteilen. Hier noch ein Problem, das in naher Zukunft ein richtiges Problem ist: Wasserknappheit auf Kreta.
Und wie schaut’s mit Tourismus aus? Der „Supermarkt-Tourismus“. Darüber noch mehr in dieser Woche.