Endlich wieder zu Hause – Bericht einer „Zurückgekehrten“

Abflug nach Frankfurt am 20.11. morgens. Alles in mir schreit „ich will nicht, ich will nicht, ich will nicht!!!“.
Naja, nicht alles.
Denn da ist ja auch noch die Stimme, die sagt: „Mensch Suse, Mutti wird 70, du hast deine Familie seit Mitte Januar nicht mehr gesehen – das wird doch schön!!!“.
Hmpf. Ja, schon. Aber weg will ich trotzdem nicht!!!

Egal, rein in den Flieger, abends dann irgendwann angekommen und alles gut. Saukalt halt, aber gut.
Schöne Geburtstagsfeier, Zeit mit der Familie, kleine Rundreise mit der Bahn (Danke dann auch, Herr Mehdorn. Sie schulden mir noch knapp 40€ Taxi-Gebühr!!!) zu Freunden in Franken und Bayern, der erste (und sicher auch letzte!!!) „Nürnberger Christkindlmarkt“, Glühwein in allen Farben, FZB (Feuerzangenbowle in Insider-Kreisen….), Lebkuchen und sonstige Schweinereien, eine fette Magen-Darm-Virusinfektion, beginnende Grippe bei Schnee und heftigen Minustemperaturen – was will man mehr? Deutschland Ende November….

Aber mehr als Eis, Schnee und diverse Virusattacken drückte das auf mein eigentlich ja eher heiteres Gemüt: Krisenstimmung, vergrämte Gesichter, vorweihnachtliche Kaufrausch-Hektik, eine „Advent-ist-gemütlich-und-besinnlich-auf-Teufel-komm-raus!!!“-Stimmung und eine sich quer durch alle Schichten ziehendes „ich-bin-mit-der-Gesamtsituation-unzufrieden-da-müsste-doch-mal-irgendwer-irgendwas-tun“-Haltung (wobei es da auch ganz wundervolle Ausnahmen gibt – Frank und Sibylle (Foto unten: rechts Sybille), Ihr gehört dazu und Schnuckeltier, du bist für mich die Größte!!!).

frank-und-sybille

Und das trotz all der guten Meldungen aus Wirtschaft und vom Arbeitsmarkt! Man sollte meinen, alles sei ganz prima. Aber warum dann diese Unzufriedenheit? Exportrekorde, Wachstum wo man hinschaut, bei REAL kostet eine Salatgurke aus Spanien ganze 0,39 €, die Renten sind sicher (das hat uns ja der Herr Blüm schon versprochen!) und ganz ganz bald gibt’s die Vollbeschäftigung – wie kann man denn da jammern? (*)

Darüber kann sich jetzt jeder seine eigene Meinung bilden, aber ich bin froh, endlich wieder hier zu sein.
Im Land des Lichtes, wo die Orangen und Zitronen wachsen, die Leute trotz größten Kummers und Sorgen lächeln und lachen und immer ein nettes Wort auf den Lippen haben. Bezeichnenderweise bin ich mit einem Aegean-Flieger von Frankfurt nach Thessaloniki geflogen, der „Φιλοξενία“ – „Gastfreundschaft“ – hieß…
Ιn ein Land, in dem gerade alles den Bach runtergeht, man sich aber an den eigenen Haaren aus dem Dreck zu ziehen versucht.

Okay – ein paar Tage zu lang gestreikt, ein bisschen sehr dickköpfig, aber mit Charakter.

Ich denke, die Krise ist noch lange nicht vorbei. Für keinen von uns – Nationalität vollkommen egal.
Allerdings möchte ich währenddessen lieber hier leben – στην Κρήτη!

einfach-abhaun

Εndlich wieder zu Hause, bei Jörg und Mitso!
Und wieder da – für und bei Radio Kreta.

Radio Kreta – Ihr hört von mir, von uns.

(*) Vorsicht: könnte sarkastisch gemeint sein – man weiß ja nie….

4 Kommentare

  1. Danke für das Kompliment – wäre jetzt auch gerne bei Euch auf der Insel, aber mit Sonne im Herzen und dem Gefühl, das Richtige zu tun, halte ich es zur Not auch hier ganz gut aus!
    Bei übrigens 30-40 cm Neuschnee und Sonnenschein habe ich heute zwar doppelt so lange ins Büro gebraucht, aber dafür wundervolle Landschaftsbilder gesehen! Winterwonderland…
    Kleiner Insider: noch 1 und der Rest von heute…. :oD

  2. der Artikel trifft voll ins Schwarze – und mir in die Seele – DANKE. Ich wünschte, ich wäre auch dort bei Euch und all den anderen….

  3. komisch, ich finde es auch schön, dich unbekannterweise wieder auf Kreta zu wissen, bei Jörg und Mitso und überhaupt
    all den anderen…
    liebe Grüße Carola

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