Es passiert einiges in Griechenland. Nein! Es passiert sehr viel in Griechenland! „Ja, ja“ werden viele jetzt sagen, „die Finanzkrise – und von irgendwoher sollen mal wieder ein paar Milliarden für die „Pleite-Griechen kommen“ – aber darum geht´s grade mal wieder gar nicht. Bei uns ja sowieso nicht, da wir die schlechten Nachrichten den anderen überlassen – die können das auch viel besser. Denen fehlt wahrscheinlich der Kaffee… Denn der ist ja WICHTIG!
Aber ich schweife ab…. Denn heute geht es mal wieder um Tierschutz – und der ist ebenso wichtig. Und obwohl Griechenland nachweislich erhebliche Fortschritte bei der Bekämpfung von Tierquälerei (mittlerweile immerhin ein strafbares Verbrechen!) gemacht hat, sagen Aktivisten und Befürworter, dass das System immer noch weitgehend dysfunktional ist und es vielen Tätern ermöglicht, sich einfach so durch zu lavieren. Also ihre Tiere nach wie vor zu misshandeln und keinerlei Konsequenzen befürchten zu müssen. Und wir haben mal wieder gar nicht genug Köpfe, um genau diese Aussage abzunicken!
Aber egal: Es gibt ja Internet. Schwierig ist es manchmal auch, gute Tiernahrung und Zubehör Für unsere Tierschutzaktionen zu finden. Doch wozu gibt es das Internet? Schaut einfach dann HIER. Was es hier nicht gibt, finden auch wir im Internet.
Hier braucht es Herz – und Bildung!
Ein heute mal wieder bei „Kathimerini.gr“ entdeckter Artikel zum Thema besagt folgendes: „Es gab Fälle, in denen Tiere starben, weil ein Staatsanwalt die Dringlichkeit einer Beschlagnahmung nicht verstehen konnte oder weil die Verfügung zu spät kam. Die Justizangestellten müssten eine diesbezügliche Ausbildung erhalten „, sagte Irini Molfesi (Ειρήνη Μολφέση), Leiterin der griechischen Tierschutzgesellschaft (PFO – Panhellínia Filozoikí Omospondía -Πανελλήνια Φιλοζωική Ομοσπονδία), gegenüber „Kathimerini.gr“.
„Letztes Jahr haben wir zwei Veranstaltungen in Athen und Thessaloniki mit der Staatsanwaltschaft des Obersten Gerichtshofs organisiert, bei der die obersten Staatsanwälte aus den Vereinigten Staaten mit ihren griechischen Amtskollegen über die Bedeutung der Bekämpfung von Tierquälerei gesprochen haben“, fügte sie hinzu.
Die größte Herausforderung liegt in der Sensibilisierung der Öffentlichkeit und der Förderung der Wahrnehmung, dass nicht nur Grausamkeiten bestraft werden, sondern dass auch Tiermissbrauch gesellschaftlich inakzeptabel ist. Und wie wir schon des Öfteren im Gespräch mit (Deutsch-)Griechen erörtert haben, müsste auch bereits in den Schulen eine gewisse Sensibilisierung der „Kleinsten“ stattfinden – die ja auch irgendwann mal erwachsen werden. Aber so lange die orthodoxe Kirche predigt, dass Tiere weder eine Seele haben, noch Schmerzen empfinden, wird und bleibt das schwierig….
Nach einem 2012 verabschiedeten Gesetz kann Tierquälerei eine Geldstrafe von bis zu 30.000 Euro plus Gefängnisstrafe mit sich bringen – und jede offizielle Beschwerde wird zu Protokoll gebracht.
Bitte alle Beobachtungen und Vorfälle melden!
„Deshalb ist es so wichtig, dass jeder Vorfall gemeldet wird“, sagte Molfesi. „Eine Beschwerde muss bei einer Polizeistation eingereicht werden und sie muss mit möglichst vielen Beweismitteln belegt werden, um die Untersuchung zu erleichtern. Der Beschwerdeführer sollte sich die Protokollnummer merken, damit er den Fortschritt des Falles durch das System verfolgen kann.“
Nach den verfügbaren Polizeidaten wurden im Zeitraum Januar bis September 2017 1.900 Beschwerden eingereicht, gegenüber 1.307 für das gesamte Jahr 2015 und nur 809 im Jahr 2004. Von diesen 1.900 Beschwerden führten 938 zu einem strafrechtlichen Ermittlungsverfahren und 157 Verdächtige wurden festgenommen.
„Wir wissen nicht, ob dieser Anstieg das Ergebnis einer verstärkten Sensibilisierung der Öffentlichkeit ist oder ob die Gewalt gegen Tiere zunimmt. Das einzige, was wir wissen, ist, dass es zu viele Fälle gibt, was auf Probleme auf vielen verschiedenen Ebenen der Gesellschaft hinweist, die offensichtlich durch die Wirtschaftskrise verschärft werden“, erklärte Molfesi.
Tja, unsere Anzeige gegen den Ex-Vermieter, der unseren Linus mit Rattengift „über den Regenbogen“ geschickt hat, ist zwar aufgrund des angeblichen Mangels stichhaltiger Beweise (die Rattengiftpackung, die sicherlich seine Fingerabdrücke trug, wurde leider nur mit leicht hochgezogenen Augenbrauen begutachtet) nicht weiterverfolgt worden – aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Oder ganz kurz vorher…
Unsere Aktivitäten im Südwesten der Insel – gemeinsam mit PAWS
Auch und gerade deswegen engagieren wir uns hier besonders für die Kleinsten der Kleinen – hier ein kleines Video meines persönlichen und derzeit allmorgendlichen Willkommens-Kommittees am Compound in Paleochora – die 5 anderen (4 Große, ein pubertierender Rüpel) sind grade nicht mit auf dem Video….
Und an der Futterstation am Hafen geht es grade so ähnlich zu – auch immer wieder herzerwärmend, aber viel Arbeit, Sorge und der Kummer, ob die Mini´s es denn in´s „richtige Leben“ schaffen werden…. – Stichwort: Parvo Virus!
Und hier noch ein wenig zum Thema Flugpatenschaft.
Radio Kreta – wir bleiben dran und tun, was wir können.