Europa braucht Engagement. Darin sind sich die Landräte Helmut Riegger (Calw), Klaus Michael Rückert (Freudenstadt) und Karl Röckinger (Enzkreis) sowie Pforzheims Oberbürgermeister Gert Hager einig. Sie wollen sich deshalb mit einer Partnerschaft mit Kreta dafür einsetzen.Die Landräte griffen damit den Vorschlag des Beauftragten der Bundeskanzlerin für die deutsch-griechische Versammlung, des parlamentarischen Staatssekretärs Hans-Joachim Fuchtel auf.
Der Bundestagsabgeordnete hatte zuvor allen Beteiligten die Konzeption der Zusammenarbeit aufgezeigt, die auf der Vereinbarung des ehemaligen griechischen Ministerpräsidenten Papandreou mit der deutschen Bundeskanzlerin aus dem Jahr 2010 zurückgeht, und auf zunehmende Nachfrage seitens der griechischen Städte und Regionen stößt.
Mit diesem weiteren Ansatz soll über den zusätzlichen Weg „von unten“ der Reformprozess in Griechenland unterstützt werden. Dieser Ansatz werde erstmals in Europa umgesetzt, erklärte Fuchtel dazu. Konkret gehe es um die Weitergabe von Kenntnissen durch Austausch beider Seiten.
Um dafür die Voraussetzung zu schaffen, arbeiteten die parteinahen Stiftungen der CDU durch eine speziell auf die Bedürfnisse des griechischen Reformprozesses ausgerichteten Konferenzserie auf die Konkretisierung der Kooperationen hin. Aus diesen Konferenzen heraus, so Fuchtel, bildeten sich zwischen den Gebietskörperschaften auf deutscher und griechischer Seite in zunehmender Zahl Know-how-Partnerschaften.
Wie die Landräte und der Oberbürgermeister aus der Region übereinstimmend erklärten, sprächen viele Gesichtspunkte für die Wahl Kretas. Von dessen Gouverneur Stavros Arnaoutakis sei der Vorschlag begeistert aufgenommen worden. Dessen Büroleiter Nikolaos Raptakis habe in Karlsruhe studiert und dort lange gelebt, so dass er den Nordschwarzwald bereits kenne. Die Know-how-Partnerschaft werde aufgrund der dringenden Probleme in Griechenland bald konkret beginnen, erklärten die kommunalen Spitzenpolitiker. Da auf Kreta die Verbesserung der Abfallsituation derzeit konkret angegangen werde und dazu auch ein Budget von zehn Millionen Euro zur Verfügung stehe, werde die Arbeit voraussichtlich auf dem Abfallsektor beginnen.
Gearbeitet wird im Übrigen nach einem zwischen Deutschen und Griechen vereinbarten „Baukastenprinzip“. Die Bausteine decken verschiedene Themenfelder ab.
Quelle: Schwarzwälder-Bote