Für ganz viele Sommer-Sonne-Strand-oder-Berg-hungrige heißt es auch 2017 wieder: Ich packe meinen Koffer… und auf nach Kreta.
Aber egal ob es zum Wanderurlaub in die Alpen, mit dem Flugzeug nach Asien, Australien oder Kreta geht, oder zum Baden ans wo auch immer gelegene Meer geht – es ist allemal empfehlenswert, egal wo auch immer, eine Reiseapotheke mit dabei zu haben! Sie kann bei kleineren Gesundheitsproblemen – direkt angefangen mit der Reiseübelkeit – helfen, egal ob in heimischen oder fremden Landen.
Grundausstattung Reiseapotheke
Zur Grundausstattung gehören natürlich Sonnenschutzmittel, Insektenschutz, Pflaster und Verbandszeug, Desinfektionsmittel, Pinzette und Schere, Allergietabletten und Mittel gegen Durchfall, ein Fieberthermometer, am Besten auch noch Präparate gegen Prellungen und Zerrungen. Je nach Bedarf können auch schleimlösende Medikamente, wenn die Atemwege gereizt sind, und ein mildes Abführmittel gegen Verstopfungen nötig sein.
Was genau in die Reiseapotheke gehört, hängt immer davon ab, wohin die Reise geht. Wer täglich Medikamente nimmt, sollte einen ausreichenden Vorrat mitnehmen. Damit bei den Zollbehörden keine Probleme auftreten, sollten sich Auslandsreisende eine Bescheinigung vom Arzt ausstellen lassen, wenn sie große Mengen an Medikamenten, Spritzen und Kanülen benötigen.
Bevor es los geht, hilft der vielzitierte, auskunftsfreudige Arzt oder Apotheker auch gerne weiter.
Dabei sollte man allerdings auch auf keinen Fall außer Acht lassen, dass selbst in nicht wirklich „tropischen“ Gegenden im Süden und Südosten Europas stellenweise die Malaria wieder auf dem Vormarsch ist.
„Huch!! Malaria?!?“ werden sich viele wundern.
Ja! Malaria!!!
Und zwar auch hier in Griechenland, das seit dem Jahr 1973 als malariafrei galt. Dass die Erkrankung in Gebieten wieder auftritt, in denen sie als besiegt galt, schreibt man der menschlichen Migrationsfreudigkeit, der zunehmenden Resistenz der Plasmodien gegenüber Cholorquin und dem Auftauchen insektizidresistenter Überträgermücken zu.
In Griechenland treten seit 2009 vereinzelt wieder Erkrankungen auf und seit 2011 häufen sich autochthone Infektionen. Dabei handelt es sich immer um die eher mild verlaufende „Malaria tertiana“. Bislang konzentrieren sich die Fälle allerdings fast ausschließlich auf die Region Lakonien auf dem südlichen Peloponnes, um die Städte Elos und Skala der Region Evrotas.
Einzelfälle wurden auch von der Insel Evia sowie aus den Distrikten Ost-Attiki, Voitia und Larissa gemeldet, im Oktober 2012 kam ein einheimischer Fall aus dem Bezirk Xanthi im Nordosten des Landes dazu. „Malaria“ heisst auf griechisch übrigens „Elonosía“ (Ελονοσία) – nur für den akuten Fall „vor Ort“.
Meist wird die Infektion über die seit jeher heimischen Anopheles-Mücken verbreitet, von daher ist der o.g. Insektenschutz ein durchaus wichtiger Bestandteil der Reiseapotheke!
Mittlerweile haben die Behörden umfangreiche Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen der Mückenpopulation sowie Aufklärungskampagnen für Bevölkerung und Ärzte in den betroffenen Gebieten gestartet.
Das Infektionsrisiko für Touristen ist laut WHO sehr gering. Dennoch raten die amerikanischen Centers of Disease Control and Prevention (CDC) Reisenden in den Regionen um Evrotas aktuell neben guten Mückenschutzmaßnahmen ggf. zu medikamentöser Malariaprophylaxe. Die WHO und die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin dagegen sehen bislang keine Notwendigkeit für eine medikamentöse Prophylaxe. In jedem Fall raten die Experten aber zu sorgfältigen Mückenschutzmaßnahmen vor allem in den Hauptübertragungsmonaten Mai bis Oktober.
Angesichts der neuen Situation sollte bei Reiserückkehrern aus Griechenland mit unklarem Fieber ggf. auch an eine Malaria gedacht werden. Dabei ist zu beachten, dass die Inkubationszeit einer Malaria tertiana von zwei Wochen bis hin zu mehreren Monaten (selten länger) reichen kann.
Bei all den Sorgen um Griechenland muss allerdings auch der Rest Europas im Fokus bleiben. Denn auch in Deutschland gab es bis ins letzte Jahrhundert ebenfalls Malariagebiete, und auch in anderen europäischen Ländern, fliegen munter verschiedene Anopheles-Mücken umher, die eine Malaria und andere Tropenkrankheiten übertragen könnten.
Dazu fehlen hie und da nur noch ein paar Grad Celsius. Wir sind also scheinbar auf dem besten Weg, die passenden Klimaveränderungen dazu zu erreichen….
Urlaub gesund überstanden?
Reiseapotheke nicht gebraucht? Dann einfach abgeben. Hier wird sie gebraucht!
Krankenhäuser und Ärzte auf Kreta:
Krankenhaus:
Chania 28210 44421 – Rethymnon 28310 27491
Heraklion 2810 269111 – Ag. Nikolaos 28410 25221
Deutschsprechender Arzt in Chania:
Dr. G. Katifes 28210 54120 – Dr. E. Dalieraki-Ott 28210 58490
Deutschsprechender Arzt in Heraklion:
Dr. L. Kevernitakis 2810 285 845 – Dr. G. Zidianakis 2810 220 890
Sozialstation Paleochora – rechts neben der Post.
Radio Kreta – gesund und munter durch den Urlaub!
Auch nicht ungefährlich: Die Schwarze Witwe – Gefährliche Spinnen auf Kreta.