Über die dramatische Situation Psychiatriebetroffener und ihrer Unterstützer in Griechenland.
Ex-Präsident Karamanlis (1907-1998): „Griechenland ist ein riesiges Irrenhaus.“
Der Irrtum, der Betrug und die Täuschung
Ein Blick in die griechische Psychiatrie vor und nach der Krise und die Entwicklung einer sozialpolitischen Vision, die den Rahmen sprengt. Als in der Psychiatrie tätige Psychologin und spätere Aktivistin des ›Griechischen Observatoriums für Menschenrechte in der Psychiatrie‹ kritisiert die Autorin die griechische Reform als von Anfang fremdbestimmt. Von »oben« verordnet und ohne die Mitarbeiter an der Basis und die psychiatriebetroffenen Menschen mitzunehmen, konnten die Reformschritte mit Eintreten der ökonomischen Krise und der EU-Sparauflagen quasi über Nacht zerschlagen werden. Von Anna Emmanouelidou.
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Psychiatrie in Griechenland – Ein Zustandsbericht. pdf
Vita
Anna Emmanouelidou, Dr. phil., geb. 1967 in Griechenland. Mutter von zwei Söhnen. Klinische Psychologin (Dr. phil., M.Sc.), systemische Psychotherapeutin (IGST). Studierte Philosophie und Psychologie in Griechenland und Deutschland. Zwischen 1992 und 2001 in Süddeutschland in der Psychiatrie gearbeitet und dort mit der Psychiatriebetroffenenbewegung und verschiedenen Alternativprojekten in Kontakt gekommen. 1996-1999 Vorstandsmitglied der DGSP Rheinland-Pfalz. Lebt seit 2001 wieder in Thessaloniki. Gründungmitglied des „Griechischen Observatoriums für Menschenrechte in der Psychiatrie“ (2006) und des „Netzwerkes zur Unterstützung von Menschen, die Psychopharmaka absetzen wollen“ (2008). Arbeitet im Zentrum für Psychische Gesundheit in Thessaloniki sowie als niedergelassene Psychotherapeutin.