Filotimo! Das ist das griechische Wort für jemanden, der ehrlich, aufrichtig und echt ist, wie der Taxifahrer dieser Geschichte, die gestern abend in der Chania Post erschienen ist.
Gestern fand Manolis Kanterakis, ein Taxifahrer aus Chania, eine Brieftasche mit 5.000 £ und einen Laptop auf dem Rücksitz seines Autos. Daraufhin erinnerte er sich an den letzten Kunden und gab diesem sofort das Geld und den Laptop zurück – trotz Wirtschaftskrise, permanenter Geldknappheit und der Tatsache, dass er eine große Familie zu ernähren hat.
„Wir müssen ihm für sein „Filotimo“ gratulieren und danken. Er dachte nicht einmal im Traum daran, das Geld zu behalten, obwohl er viele Bedürfnisse hat, da er der Vater einer großen Familie ist. Bravo Manolis! „ – so äußerte sich Ilias Karapatakis, der Leiter der Taxi Owners Association von Chania.
Dem können wir uns nur vorbehaltlos anschließen.
Radio Kreta – wo sonst gibt´s denn sowas?
Bravo Manolis! Ähnlichen „Filotimo“ – allerdings in viel kleinerem Umfang – haben wir seit Jahren in Erinnerung und erzählen es auch immer wieder gern: es war noch zur Zeit der Gr. Drachme, wir waren noch am Anfang unseres Urlaubs und noch nicht so fit im Umrechnen von DM zu Drachmen. Nachdem wir in einer Taverne an der Südostküste eingekehrt und mit allem sehr zufrieden waren, haben wir bei der Rechnung mit einem großzügigen Trinkgeld „aufrunden“ wollen, allerdings durch die Umrechnerei haben wir uns in de Kommastelle vertan und anstatt ca. 5 DM (umgerechnet) ca. 50 DM gegeben. Der Kellner, der uns bedient hatte, wehrte ab und wollte es nicht annehmen, er sprach aber weder englisch noch deutsch und was er uns auf griechisch erklären wollte, haben wir nicht verstanden, sondern standen auf und gingen mit einem „O.K. und Endaxi“ zum Parkplatz. Der Wirt ist uns nachgelaufen, er hatte den Geldschein in der Hand und er sprach deutsch. Er hatte erkannt, daß wir uns wohl geirrt hatten und wollte uns das Geld zurückgeben mit den Worten „So viel hatten Sie ihm doch nicht wirklich geben wollen“ . Nachdem uns jetzt unser Irrtum klar geworden war, bedankten wir uns sehr und haben dann aber doch ein (nicht ganz so) großzügiges Trinkgeld gegeben.
Wo in Deutschland und sonst auch kann man das wohl erleben????
Seit 20 Jahren kehren wir, wann immer wir in Koutsounari sind, dort gerne ein und erinnern uns dann gemeinsam an diese Geschichte!