Griechen und ihr Respekt zu dem Gegenüber.

Eine Mail von Christian

Hallo Radio Kreta

Ich bin Österreicher und lebe seit einiger Zeit auf Akrotiri und habe die Griechen nun etwas besser kennen gelernt.


Dazu muss ich sagen, haben Sie gegenseitig keinen Respekt zueinander, ich empfinde, dass das eher Angst voreinander ist. Kein Respekt gegeneinander zeigt sich, das die Leute hier Feste machen bis zum Sonnenaufgang, ohne auch im geringsten einen Gedanken zu verschwenden, ob das den Nachbarn und die Menschen aus der auch weiteren Umgebung den Schlaf raubt.

Genau so wenig, wie es die Fahrer von einspurigen Fahrzeugen an den Tag legen. Diese legen eine Verhaltensweise an den Tag, als würde Ihnen und nur Ihnen das Recht zustehen, sich auf der Straße zu bewegen, von den Lautstärken Ihrer Fahrzeuge gar nicht zu reden.

Hier in meiner Umgebung gibt es viele Leute, die sich Hunde halten. Diese Hunde hätten ein besseres Leben, wenn diese frei auf der Straße leben könnten. Denn sein Leben lang an einer Kette angehängt zu sein oder sein Leben in einem viel zu kleinem Verschlag vegetieren zu müssen, kann es doch nicht sein. Und diese Leute sind auch noch überzeugt, diesem Tier etwas Gutes zu tun.

(Anm. der Red: Respekt heißt auf griechisch Sewasmos. Großgeschrieben wird das Ego – das Ich. Davon leitet sich dann der Egoismus ab.)

Respektlos: Parker auf Kreta.

Wenn ich ehrlich bin, bin ich sehr enttäuscht von den Griechen. Und ich bin der Meinung, das die Gastfreundschaft der Griechen nur daher kommt, wenn ich jemanden einlade, habe ich eine Person weniger, die sich über mein Verhalten aufregen kann, da diese Person ja mitten drin und voll dabei ist.

Wobei ich auch anmerken muss das ich das ganze Gegenteil, eine tiefe Freundschaft auch kennen gelernt habe, das viele dieser negativen Eindrücke wettmachen kann.

Mein nächster Schritt wird sein, meine Zelte hier auf Akrotiri abzubrechen und mich nach Antikithira zu begeben, um ein hoffentlich ruhigeres Leben gestalten zu können.

Herzliche Grüße
Christian


Wie sind Deine Erfahrungen?

14 Kommentare

  1. Hallo Christian,
    Deine hier veröffentlichte Mail ist bedauerlich, aber… andere Länder, andere Sitten…
    Ich möchte sobald als möglich nach Kreta auswandern und wenn Du Deine Zelte in Akrotiri abbrichst wäre ich sehr verbunden eventuell Deine Bleibe zu übernehmen. Vielleicht kann uns die Redaktion ja den privaten Kontakt vermitteln?!?…
    LG, Petra

  2. Hallo ,ihr schreibt andauernd von Hunden die an der Kette leben,mir gefällt das auch nicht,warum macht ihr nichts dagegen,Protestiert,geht zum Bürgermeister,,Tieheim, und noch höher,aber hier NUR schreiben und Augrn zu geht mich ja nichts an,das ist Typisch deusch.
    Ich lebe auch in Griechenland und bin deusche ,habe etliche Hunde und Katzen auch gehabt,auch wen ein Tier geschlagen wurde war ich in Tierheim und Polizei habe es gemeldet,
    aber NUR die Klappe aufmachen und nichts tun das ist erbärmlich

  3. Der Kommentar „Macht das doch mit euren Kindern und nicht mit Lebewesen die Liebe suchen“ von Annette Baumann ist nicht hinnehmbar.
    Denn dieser Satz beinhaltet a.) das Kinder keine Lebewesen, die Liebe suchen, sind und b.) das man die von der Schreiberin unterstellte Quälereien an Tieren auf Kreta Kinder angedeihen lassen sollte.
    Bei aller Freiheit des Meinungsaustausches, das ist jenseits von allem. Bei allem Verständnis und Respekt für TierschützerInnen, ist so eine Entgleisung nicht akzeptabel,.
    Hier wünschte ich mir doch ein Einschreiten des Admins!
    Und letztendlich frage ich mich, was so ein unreflektierter Artikel (von Jan), der undifferenziert und einseitig ist und der diese ganze unselige und destruktive Diskussion zur Folge hatte, eigentlich auf dieser Seite zu suchen hat.

  4. Interessante Kommentare von „Griechenland-Kennern“ und Verteidigern der Gutmenschen von Griechenland.
    Die lassen nichts über ihre Griechen kommen.
    Daß sie dabei Negatives ausblenden oder gar nicht zulassen, ist eine Verkennung der Wirklichkeit, was man „kognitiver Dissonanz“ beschreiben kann.

    Das ist treffend erkennbar am Kommentar einer Claudia Krause, die schreibt
    „Mein Mann und ich fahren im Land umher, besuchen kleine Bergdörfer, besuchen Höhlen und Schluchten und gehen in die entlegensten Ecken.“

    Dabei ist sie sicher auf Dutzende von Kettenhunden gestoßen, die in sengender Sonne ohne Schatten an einer kurzen Kette an der Straße angebunden waren, als Schattenschutz eine heiße Blechtonne.

    Die Kreter, auf die sie dann stoßt, charakterisiert sie dann „die Kreter…, mit ihrer positiven, unbeschwerten Haltung zum Leben.“

    Mit Verlaub, solche Leute mit so wenig Emphatie bzw. Wahrnehmungsdefiziten dem Leiden von Tieren gegenüber, sind mit solchen Kommentaren fehl am Platz.

    Es sind das keine Einzelfälle, sondern sind laufend zu beobachten. Interessant wäre noch, wie sich Claudia verhalten hat, als sie an einem solchen Tonnenhund vorbeifuhr. Weitergefahren?
    Nachdem sie dieses Verhältnis der Kretaner zu ihren ‚Tiefen nicht mit einem Wort anspricht, ist davon auszugehen.

    Daß es auch andere Kretaner gibt, weiß ich aus eigener Erfahrung. Alles aber kritiklos hochzujubeln, gibt ein falsches Bild, was man aber von Leuten mit „kognitiver Dissonanz“ – und die gibt es Viele – laufend hört.

    Bin übrigens seit 20 Jahren jedes Jahr einige Wochen und teils Monate auf Kreta, weiß also, worüber ich kommentiere.

  5. Liebe Frau Sattler,

    bin auch nicht unbedingt der Kommentarschreiber …
    aber das war jetzt hier der 2. irritierende Beitrag „eines Österreichers“ auf Kreta.
    Ich spiele damit auch auf den „gesetzlosen FKK-Freund“ an.
    Nach langer Überlegung denke ich, dass mit diesen Beiträgen lediglich provoziert werden sollte.

    Bleiben wir cool, lieben unser Kreta und die uns vertrauten Menschen dort, die halt ein anderes Lärmempfinden und andere Anstandsregeln als wir Touristen oder Zugezogene haben.

  6. Liebe Frau Baumann,
    Ihre hochemotionalen Kommentare tun dem professionellen Tierschutz gar nicht gut.
    Sicher ist Ihre Wut mehr als verständlich, aber damit treffen Sie auch die Falschen, weil Sie verallgemeinern und alle Kreter/Griechen über einen Kamm scheren.
    Man kann sehr wohl konstruktiven Kontakt zu den Einheimischen aufnehmen und durch Überzeugung erreicht man viel mehr als durch Anprangerung und Vorhaltungen.

  7. Ich würde nie in Griechenland leben können eben schon wie die mit den Tieren umgehen ich habe selber 2 Hunde von Kreta und mache schon sehr lange tierschutz für Kreta
    Wir lieben Tiere über alles aber was ich da schon miterlebt habe in Bezug mit Tieren unter aller Sau ???
    Macht das doch mit euren Kindern und nicht mit Lebewesen die Liebe suchen

  8. Jetzt muss ich aber schon eine Lanze für die Österreicher brechen. Die Absicht, Griechen hätten keinen Respekt ihren Mitmenschen und Tieren gegenüber, ist in erster Linie eine sehr individuelle und als solche die persönliche Meinung des Verfassers. Mit der nationalen Herkunft hat beides rein gar nichts zu tun. Somit ist auch die Bemerkung mit dem „waschechter Österreicher“mit Verlaub deplatziert. Was bitte soll denn ein waschechter Österreicher sein? Zumindest frage ich mich das als Österreicherin, die auf Kreta lebt und sich hier sehr wohl fühlt.
    Grundsätzlich setzt das Leben fern des eigenen Herkunftslandes immer die Bereitschaft voraus, sich mit Land und Leuten, mit Geschichte und Kultur auseinanderzusetzen oder zumindest offen zu bleiben. Das Einleben ist immer eine Art zweite Sozialisation. Die mag den einen einfacher, den anderen schwerer fallen. Erst wenn diese Bemühungen vollbracht sind, kann man sagen, man fühlt sich wohl oder nicht. Beides ist legitim, in erster Linie jedoch das subjektive Empfinden des Zugezogenen.
    Letztlich ist es traurig, wenn jemand ausgewandert ist und sich dann so bitter enttäuscht wiederfindet. Woran immer das liegen mag: an Land und Leuten kaum.

  9. Ich grüße euch alle zusammen…….
    Wirklich……, ich bin kein Freund von Kommentaren.
    Aber wenn ich solche Berichte lese, zerreißt es mir das Herz.
    Es trifft mich besonders, weil wir seit vielen Jahren nach Kreta fahren. Wir machen dort Urlaub, ja, aber keinen Urlaub wegen der schönen Hotels, wegen der Sonne, wegen der Strände…., wegen diesem Luxus.
    Das ist ein schöner Nebeneffekt.

    Mein Mann und ich fahren im Land umher, besuchen kleine Bergdörfer, besuchen Höhlen und Schluchten und gehen in die entlegensten Ecken.
    Und was wir besonders lieben: die Menschen. Die Kreter…, mit ihrer positiven, unbeschwerten Haltung zum Leben.
    Damals, noch kein Wort Griechisch, waren wir beeindruckt von der Offenheit und Herzlichkeit. Wir sind überall hereingebeten worden, man hat uns ein Quartier und Essen angeboten. Eine Gegenleistung dafür, wurde nicht erwartet.
    Nach unserem ersten Trip, beschlossen wir, den Menschen näher zu kommen und die Sprache zu erlernen.
    Wir haben eine griechische Lehrerin aus Thessaloniki, die uns viel von der Kultur, der Tradition, den Göttern, den Bräuchen und über die Musik erzählt. Auch kennen wir inzwischen viele andere Griechen.
    Selbst hier in Deutschland, wo alles hektisch, spießig und hitzig ist, wird den Griechen ihr Frohsinn und der Genuss am Leben nicht getrübt.
    Das ist eine Kunst, eine Kunst, die nur noch wenige Menschen beherrschen: das gesamte Leben als ein wertvolles Geschenk zu betrachten und so zu leben, dass die Seele und der Körper einen Einklang finden und gesund bleiben.

    Es gibt aber auch Menschen, die höchstwahrscheinlich niemals irgendwo glücklich sein werden.
    Weil sie nur mit dem Auge sehen, nicht mit dem Herzen….

    Die Einen nennen es Egoismus, der andere eine Tugend.

    In Griechenland sagt man:
    Άνθρωπος αγράμματος ξύλο απελέκητο.
    Geburt ist etwas, Bildung mehr.

    Δεν κατάλαβε τίποτα.

    Κλαούντια

  10. Überrascht bin ich sehr von der Mail von Christian! Ich dachte zuerst, es sei eine Satire: Ein stereotyper Einwanderer aus den Alpen wird persifliert…. . Aber nein, die Mail bzw. der Inhalt ist ernst gemeint und der Absender kommt wohl tatsächlich aus Österreich…. .
    Es ist doch immer wieder höchst erstaunlich wie verschieden man Handlungsweisen von Menschen und die dahinter liegende Motivation interpretieren kann.
    Und mir scheint, dass ein waschechter Österreicher wohl nicht wirklich geeignet ist, die Motivation und Gründe der Handlungen der Kreter und Griechen zu verstehen. Seine Interpretation sagt viel mehr über seine „kulturelle“ Prägung und Dünkel aus als auch nur einen Hauch Verständnisses für dieses Land, dass leider vom Rest Europas nicht annähernd so gewürdigt und respektiert wird wie es es verdient.

  11. Ich bin vor über 24 Jahren nach Griechenland ausgewandert. Silvia ich teile total deine Meinung.
    Es wird ausgewandert. Und der Glaube irgendjemand braucht einen im fremden Land ist falsch. Die Griechen
    sind ohne uns zugereiste auch zurecht gekommen. Kluge Köpfe haben sie selber.
    Besser ist es, man lernt ihre Gewohnheiten zu akzeptieren. Ja, die Griechen wissen zu feiern. Sie leben Bräuche. Zieht man in ein fremdes Land und alles sollte so sein wie zu Hause. Aber wirklich nicht. Traditionen die seit Ewigkeiten zelebriert werden, werden wegen einem Auswärtigen sicher nicht gebrochen. Und bei jeder Feier ob man eingeladen ist oder nicht, wir man zum Bleiben aufgefordert.
    Wie man in den Wald ruft so kommt es zurück.
    Noch etwas, als wir jung waren, und es gab Regeln, wurden wirklich alle eingehalten. Bitte lasst jedem Menschen die wenige Freiheit die noch ueber ist. Jeder im Alter erzählt doch gerne über seine Jugendsuenden. Auswanderer steht es frei wieder zurück zu wandern.Das ist auch eine Freiheit.LG

  12. Gut gesagt, Silvia!
    Bevor man in ein anderes Land zieht, sollte man sich wahrlich etwas besser mit den Gewohnheiten der neuen Nachbarn beschäftigen.
    Sie regen sich nämlich nicht so viel auf über lautere Autos und laute Feste. Sie feiern einfach mit! Ich konnte mich anfangs auch über eine Engstelle in meinem Dorf aufregen an der 2 Kleinlasterfahrer gemütlich in ihren Autos sitzen und plauschen, statt den Weg für andere Autos passierbar zu machen. Ich habe geschimpft und gehupt – irgendwann durfte ich verstehen, dass es genau diese „Pläuschlein“ sind, die diese Menschen so liebenswert machen. Sie sind ihnen wichtiger als Eile und reines Profitdenken.

  13. Wenn ich so etwas höre von Leuten die in ein anderes Land ziehen, frage ich mich immer was sie denn dort suchen. Ich habe den Eindruck das sind Menschen, die in ihrem Egoismus einfach allen Komfort und die gewohnten Lebensbedingunden in dem neuen Land weiterhin haben möchten einfach mit dem Plus des guten Wetters, der Sonne und des Meeres. Im Grunde hat es was mit den Kreuzrittern und der Globalisierung gemein – alles zum Eigenen Vorteil zu ändern und gleich machen zu wollen.
    Übrigens kaufen sich auch in Österreich Jugendliche und auch nicht mehr so junge Menschen Motorräder die extra laut sind und ich habe noch keinen gesehen, der aus Rücksicht sein Moped schiebt, wenn er an Wohnhäusern vorbei fährt.
    Für mich ist Griechenland das letzte europäische Land mit ein bisschen Freiheit, die ich allerdings von Woche zu Woche schwinden sehe…

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