Von HEIKE GÖBEL. 14.10.2012 · Den „Rettern“ Griechenlands geht es nur noch darum, zu möglichst geringen eigenen politischen Kosten Griechenland abermals Finanzhilfen zu ermöglichen. Damit die Steuerzahler in den Geberländern weiter mitspielen, muss das griechische Zahlenwerk so aussehen, als gebe es nennenswerte Fortschritte.
Einen „Staatsbankrott“ Griechenlands hat der Bundesfinanzminister jetzt wortwörtlich ausgeschlossen. Das erstaunt, weil Griechenland einen Teilbankrott bereits hinter sich hat, schließlich wurden dem Land erst zu Jahresbeginn durch einen Schuldenschnitt Verbindlichkeiten in dreistelliger Milliardenhöhe erlassen. Ohne weiteren Erlass (sprich „Bankrott“) wird das Land nicht auf die Beine kommen, weil seine Staatsverschuldung mit mehr als 170 Prozent der Wirtschaftsleistung immer noch viel zu hoch ist, um tragbar zu sein.
Es ist ein Treppenwitz: Mussten die Griechen ihr Rechenwerk früher selbst schönen, assistieren ihnen beim Zahlendrücken nun die illustren Euro-Retter in den europäischen Hauptstädten, samt EZB und Internationalem Währungsfonds.
Quelle und zum vollständigen Artikel: FAZ.net
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Wenn dem so sein sollte, wie sehr negativ beschrieben, dann liegt es wohl daran, dass die genannten Euro-Retter im Gegensatz zur FAZ (Springer-Verlag)verstanden haben, dass es notwendig ist ,Griechenland in der Eurozone zu halten, damit der Schaden nicht noch größer wird. Selbst ein zweiter Schuldenschnitt (sehe ich als notwendig an) kommt günstiger als Griechenland fallen zu lassen. Denn wenn die Troika schon in Griechenland scheitert, welches in der EU wirtschaftlich relativ unbedeutend ist, so hätte dies riesige Auswirkungen auf die Krisenbekämpfung in Portugal, Spanien und Italien, die wirtschaftlich von weit größerer Bedeutung sind. Auch die Rating-Agenturen könnten ihre anti-europäische Haltung auf den Rettungsschirm und die Euro-Retter ausweiten und für schlechtere Bedingungen sorgen. Das würde dann auch die Euro-Retter-Länder massiv treffen. Aber soweit denkt scheinbar die FAZ nicht, bzw. will sie nicht denken. Leider.