Griechische Ärzte schlagen Alarm wegen Brennholz-Smog

Athen – Die Wirtschaftskrise und steigende Preise setzen den Griechen zu. Nun warnen Ärzte auch noch davor, dass der Sparkurs der Regierung gesundheitsgefährdend sei. Hintergrund: Um teures Heizöl zu sparen, heizen viele Griechen mit Holz. Die Folge sind ein beißender Geruch und graubraune Dunstschichten über den Ballungszentren. Viele Athener klagten über tränende Augen und Brennen im Hals.

Die Ärztekammer der griechischen Hauptstadt rief die Regierung am Mittwoch dazu auf, die Bevölkerung vor den Folgen der Sparpolitik zu schützen. Das Phänomen habe „bedrohliche Dimensionen angenommen und setzt das Leben von Millionen Bürgern Gefahren aus“, hieß es weiter. Dies gelte besonders für Kinder und chronisch Kranke.
Im Zuge der Sparmaßnahmen hatte die griechische Regierung die Heizölsteuer an die deutlich höhere Steuer für Dieselöl angeglichen. Die Preise für Heizöl stiegen verglichen mit 2011 um mehr als 50 Prozent auf 1,38 Euro pro Liter. Nach Messungen des Umweltministeriums wurde der zulässige Feinstaubgrenzwert in den vergangenen Wochen wiederholt übertroffen.

Smog über Athen. Bild Wassilis Aswestopoulos

Im Norden Athens wurden Werte um 150 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen. Zum Vergleich: In Deutschland darf der Wert 50 an nicht mehr als 35 Tagen im Jahr überschritten werden. Allerdings werden an einzelnen Tagen auch deutlich höhere Werte gemessen. So maß das Umweltbundesamt an Neujahr beispielsweise in Berlin Smog-Werte von bis zu 187 Mikrogramm.

Für europäische Verhältnisse hat Griechenland derzeit einen vergleichsweise hohen Wert. In anderen Gegenden der Welt ist die Bedrohung durch Smog allerdings noch weit schlimmer. In Städten wie Peking misst die US-Botschaft bisweilen Werte von mehr als 500 Mikrogramm pro Kubikmeter.

Zum Verfeuern des Holzes nutzen die Griechen Kamine oder Holzöfen. Das Holz wird häufig illegal geschlagen und zum Teil auf improvisierten Märkten verkauft. Den griechischen Großstädten, die ohnehin für ihren Mangel an Grünflächen bekannt sind, droht dadurch eine weitere Verödung.

Ein milder Herbst hatte das Problem der gestiegenen Heizkosten zunächst abgeschwächt. Im Winter sind aber vor allem im Norden des Landes die Temperaturen deutlich gefallen.

Quelle. Spiegel.de
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Nachricht von unserem Freund Wassilis Aswestopoulos, 27.12.2012, LIVE in Athen

In der Hauptstadt wird alles verfeuert, was man finden kann. Paletten, Plastik, jegliche Art von brennbarem Müll. Selbst Strassenbäume werden abgeholzt. Heizöl zum Preis von 1,35€ kann sich niemand mehr leisten. Über Athen hängt beissender Rauch. Den Menschen tränen die Augen, es kratzt im Hals. Viele tragen bereits Mundschutz.


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