Von Uta Wagner, Der Geschmack von Kreta.
Auch in Griechenland und auf Kreta gibt es typische traditionelle Weihnachtskekse. Die bekanntesten sind die weißen Kourabiedes und die braunen sirupgetränkten Melomakarona.
Wie Weihnachtskeks in vielen Ländern werden sie mit vielen guten Zutaten hergestellt, sind sehr gehaltvoll und haben auch eine symbolischen Charakter. Die weiße Farbe der Kourabiedes symbolisieren Reinheit. Aus diesem Grund werden sie nicht nur zu Weihnachten gebacken, sondern traditionell auch für Hochzeiten.
Der Name dieser Puderzuckerüberstäubten Kekse wird im Griechischen so geschrieben: „κουραμπιέδες“ (Kourampiédes). Der 2. Buchstabe des Alphabets B wird wie ein W (oder ein weiches V) ausgesprochen; das B, wie wir es im deutschen sprechen wird im griechischen MP (ΜΠ klein μπ) geschrieben. Aus diesem Grund findet ihr den Namen dieser Plätzchen im Deutschen auch auf unterschiedliche Weise geschrieben: mal Kourabiedes und mal Kourambiedes (eigentlich falsch ;-)).
Diese Kekse werden schon seit Jahrhunderten in Griechenland gebacken und sollen ursprünglich aus Persien stammen, dort heißen sie „Qurabiya“. In der Türkei gibt es ähnliche Kekse, die dort „Kurabiye“ genannt werden. In den großen Konditoreien (Zacharoplasteío) gibt es die Kekse das ganze Jahr über. Aber jetzt in der Vorweihnachtszeit gibt es sie Überall!
Sie werden mal als Hörnchen und mal als runde Plätzchen mit einer Vertiefung in der Mitte geformt. Warum sie so unterschiedlich gestaltet werden, konnte mir niemand erklären („So macht man es halt“).
Gebäck mit Schafsbutter
Kourabiedes sind relativ dick ca. 1,5 cm und wenn es runde Plätzchen werden, haben sie einen Durchmesser von ca. 5 cm. Als Hörnchen oder Halbmonde geformt sehen sie aus wie große Vanillekipferln mit einer dicken Puderzuckerschicht. Puderzucker bekommt man hier auf Kreta innerhalb des Jahres nicht überall, ab November jedoch in jedem kleinen Supermarkt. Im Gegensatz zu Deutschland wird er hier mit 2-3 % Maisstärke vermischt. Das verhindert ein zu schnelles Verkleben und Pappig werden. Ich finde jedoch, dass es den Geschmack beeinträchtigt.
Ursprünglich wurden die Kekse mit Schafsbutter (Stakabutter) gebacken und einige meiner Bekannten machen es auch heute noch. Ansonsten wird inzwischen häufig „normale“ Butter genommen, die hier sehr teuer ist. Der Preis im griechischen Supermarkt liegt zwischen 2,49 € und 3,49 € für 250 g! Bei Lidl kostet sie 1,59 € und so kommt es, dass ich die Plätzchen mit Butter aus Hamburg gebacken habe. 😉
Typisch für Kourabiedes sind die Mandeln. Mandelbäume gibt es hier auf Kreta häufig, sie blühen Ende Januar wunderschön. Ab Mitte September ungefähr kann man die reifen Mandeln mit Schale auf dem Wochenmarkt kaufen und das ganze Jahr über erhält man sie lose oder in (kaum beschrifteten) Plastiktüten im Supermarkt ;-). Sie haben dann noch ihre braune Innenhaut, die man für dieses Rezept entfernen muss. Das geht sehr einfach, indem man sie einfach für 1 bis 2 Minuten in kochendes Wasser legt, herausnimmt und in kalten Wasser abschreckt. Nun lassen sie sich leicht enthäuten.
Traditionell sind Kourabiedes ohne Ei und etwas Rosenwasser kommt hinzu. Heute werden sie zumeist mit Eigelb und Weinbrand (Metaxa) gebacken. Ich habe sie nach dem folgenden Rezept gemacht:
Das Rezept hier: Kourabiedes – griechische Buttermandelkekse
Hallo Gerhilde. Im Artikel unten ist ein Link zum Rezept. Einfach mal draufklicken. Dann hast Du das Rezept von Uta.
Viele Grüße von Kreta
Ist es möglich das Rezept zu bekommen?