Griechische Wirtschaft 2017: Unternehmensgründungen stark rückläufig – ausser in der Gastronomie…

„Die griechische Wirtschaft kann keine Produkte und Dienstleistungen mit Mehrwert generieren und ist fast ausschließlich vom Inlandsverbrauch abhängig“ – so eine neue Studie über griechisches Unternehmertum, die von „Endeavour Greece“ durchgeführt wurde.

Diese zeigt auf, dass die griechische Wirtschaft immer noch auf der Suche nach einem produktiven Modell ist, das Produkte und Dienstleistungen mit Mehrwert generiert und langfristige Vollzeit-Arbeitsplätze für die Griechen schafft.

Laut besagter Studie gab es Ende des Jahres 2016 im Vergleich zu 2008 ca. 50% weniger Unternehmensgründungen pro Jahr. Darüberhinaus sind die neuen Unternehmen typische Unterhaltungs-und Gastronomiebetriebe wie Cafés, Restaurants, Souvlaki-Läden und Snackbars. Auf der anderen Seite gibt es keine neuen Industrien oder Produktions- und Technologie-Unternehmen. Dazu kommt, dass diese neuen Unternehmen fast ausschließlich auf die inländische Klientel ausgerichtet sind – mit Ausnahme der tourismusbezogenen Unternehmen, die ausländischen Kunden gerecht werden wollen/müssen.

Tourismus. Der Motor der Wirtschaft in Griechenland.

Besagte Studie basiert auf Daten des griechischen Handelsregisters (GEMI) und zeigt, dass 84% ​​der Unternehmen, die zwischen Januar und November 2016 eröffnet haben, inländische Ausrichtung wie Nahrungsmitteldienste und Unterhaltung, Einzelhandel und Buchhaltung/Berateragenturen haben.

Von Januar bis November 2016 war die Zahl der neu gegründeten Unternehmen nach Kategorien wie folgt (in Klammern die prozentuale Veränderung zum Jahr 2012):

• Restaurants, Bars, Catering, Lebensmitteleinzelhandel: 5.613 (-41%)
• Einzelhandel: 3.200 (-49%)
• Bau: 1.320 (-25%)
• Verarbeitung: 1.192 (-29%)
• Bilanzierungs- und Beratungsleistungen: 966 (-16%)
• Finanzdienstleistungen: 927 Neugeschäfte (-12%)
• Technologie: 857 Unternehmen (-27%)
• Nahrungsmittelverarbeitung: 369 Unternehmen (-38%)
• Landwirtschaftliche Erzeugnisse: 233 Unternehmen (-25%)
• Energie: 110 (-93%) – dieser Rückgang ist vor allem auf die sog. „Photovoltaik-Blase“ zurückzuführen.

Hafen 06.02.2017
Der Hafen von Paleochora. Keine guten Aussichten für die Wirtschaft in Griechenland.

Die einzigen zwei Sektoren, die Wachstum in diesem 11-Monats-Zeitraum verzeichnen konnten, sind der Tourismus mit 1.347 neuen Unternehmen (ein Plus von 31% im Vergleich zu 2012) und medizinische Leistungen, die um 9% stiegen, was zum Teil auf die zunehmende Verschlechterung des öffentlichen Gesundheitssystems zurückzuführen ist.

Aus dem Englischen von der chaniapost.eu

Nur – was nun tun mit diesen ZDF (Zahlen, Daten, Fakten)?

Da bleibt nur eins: Kaffee trinken – denn Kaffee ist WICHTIG (scheinbar auch für die griechische Volkswirtschaft!) – und sich am Besten auch im Kafenion gleich „beraten“ lassen, seinen Obst- und Gemüsebedarf decken, Brennholz bestellen und dem Steuerberater auch mal nen Kaffee ausgeben. Dann hätten wir schon 50% der o.g. „gefragten“ Wirtschaftszweige abgedeckt….

Fragt sich nur, was aus einem Land werden soll, in dem nur in schnellebigen Konsum investiert wird und nicht etwa in (erneuerbare) Energien, Infrastruktur, Wissenschaft, Technologie und nicht zuletzt in Bildung…

Radio Kreta – hier gibt´s Zahlen, Daten, Fakten, zwischendurch mal ´ne Frage und auch mal ´nen guten Tipp anbei.


streamplus.de

Zwei schöne Ideen für nachhaltige Investitionen auf Kreta sind auch die Projekte Hyperion und Demokrit. Wenn nur die griechische Bürokratie mitspielen würde….

Und was sagte uns Kostas?: „In Griechenland gibt es seit Jahrzehnten nur drei Wirtschaftszweige, die funktionieren. Landwirtschaft, Tourismus und die Mafia. Mit Mafia meine ich die Politik. Allerdings ist die griechische Mafia die einzige Mafia weltweit, die jemals pleite gegangen ist.“