Und jetzt bitte alle einmal kollektiv an den Kopf fassen…:
Wie keeptalkinggreece.com heute berichtet, ist es, nachdem die Gebührenerhebung auf Plastiktüten deren Verwendung angeblich bereits verringert hat, nun Zeit für die Griechen, die Art und Weise zu ändern, wie sie ihre Getränke trinken.
Der griechische Verband der Vertreiber von Alkoholgetränken ENEAP (ΕΝΕΑΠ – ΕΝΩΣΗ ΕΠΙΧΕΙΡΗΣΕΩΝ ΑΛΚΟΟΛΟΥΧΩΝ ΠΟΤΩΝ) hat beschlossen, Plastikhalme und Getränke-Rührer aus Plastik im Rahmen einer umfassenderen Verpflichtung zur Reduzierung der Umweltbelastung schrittweise abzuschaffen.
ENEAP repräsentiert die größten Unternehmen der Spirituosenindustrie, auf die 80% der Importe sowie des Vertriebs internationaler Marken-Spirituosen in Griechenland entfallen. Die dem Verband angeschlossenen Unternehmen wollen während ihrer Geschäftsaktivitäten, wie Unternehmens-, Werbe- oder Verkaufsförderungsveranstaltungen, die Verwendung von nicht biologisch abbaubaren Plastikhalmen und Getränkemischern einstellen. Ziel ist es, ihre Verwendung schrittweise abzuschaffen.
In einer Stellungnahme sagte ENEAP: „Wir erkennen an, dass ein Strohhalm oder ein Rührer für ein paar Minuten verwendet wird, aber es dauert viele Jahre, bis er „verrottet“ – und das oft nicht einmal vollständig, dafür aber mit negativen Auswirkungen auf die Umwelt und die Meere.“
Mit ausdrücklicher Betonung darauf, dass die Aktion darauf abzielt, das Bewusstsein der Industriefachleute und der Verbraucher für das Problem zu schärfen, empfiehlt die Vereinigung die Verwendung von wiederverwertbaren biologisch abbaubaren Alternativen. ENAP fordert Verbraucher auf, sich ihren Anstrengungen anzuschließen und ein Getränk immer mit dem Zusatz „Kein Strohhalm, bitte!“ zu bestellen.
Soweit also der durchaus lobenswerte Ansatz der ENEAP, auch wenn wir glauben, dass da mal wieder mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird.
Strohhalme kann man übrigens auch durchaus nach entsprechender Reinigung wieder verwenden. Okay, da wäre dann wieder der Wasserverbrauch dagegen zu rechnen, aber der ist bei so einem Röhrchen nicht allzu groß – bei unserem durchaus nicht zu vernachlässigenden Frappé-Konsum praktizieren wir das schon seit langem, und es funktioniert wunderbar.
Wie dem auch sei – für uns bleiben auch ein paar weitere Fragen zum Thema „Abschaffung von Plastik-Strohhalmen“ offen, nämlich:
- wäre es nicht wichtiger, sich über das Recycling oder gar die Abschaffung von (alleine schon volumenmäßig) größeren Plastik-Umweltverschmutzern wie „to-go“-Bechern und Plastikflaschen (das sind wohl Milliarden) Gedanken zu machen?
- welche recyclebaren Alternativen gibt es in Griechenland? Wir kennen bereits Edelstahl- und Glastrinkhalme, aber die wären bei der hiesigen „Coffee-to-go“-Mentalität eher ein Verlustgeschäft für den Cafébesitzer. Ein Pfandsystem vielleicht? „To-go“ abschaffen?
- und: wie zum Henker trinkt man Frappé ohne Strohhalm?
Radio Kreta – Fragen über Fragen…
Plastiktüten, Strohhalme, Plastikflaschen, der ganze to go Müll – sind schon viel zu lange viel zu viel… UND ich sehe wirklich eine Veränderung bezüglich der Plastiktüten… früher habe ich nie eine Griechin mit Leinentaschen gesehen, heute schon und welcome!!
Aber logo, man kann sich schon fragen, warum kommt der Strohhalm zuerst und warum z.B. nicht der Plastiklöffel, Plastikbecher und die Pappkartonbasis, die einem alles drei aufgedrängt werden, nur um ein überteuertes Joghurteis zu essen… einmal und nie wieder, auch wenn ich den Plastiklöffel immer noch habe und wiederverwende… und logo ganz zu schweigen von den Millionen Plastikflaschen und Kaffee-Plastikbechern, die jeden Tag allein auf Kreta draufgehen…. wahrscheinlich seid Ihr Frappetrinker eh in der Minderheit und einigermaßen gut raus… wobei diese Schüttelbecher nun wirklich ein Greuel sind…