Der April ist vorbei und Kreta wartet auf Touristen.
Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl der Touristen um gefühlte 50% zurückgegangen.
Wie uns Johanna aus Ierapetra berichtet, sind dort die Hotels nur um 20-30% belegt. Die Tavernen an der Hafenpromenade der südlichsten Stadt Europas sind an den Abenden nur zu 10% besetzt. Sowas hat man die letzten 10 Jahre nicht erlebt. Das mag zum Teil am kühlen Aprilwetter liegen, ist jedoch sicher nicht der eigentliche Grund.
Dass die Griechen seit dem Beginn der Finanzkrise keinen Urlaub mehr machen und nur noch selten ausgehen, ist hinreichend bekannt. Jetzt hat die Finanzkrise wohl auch das restliche Europa erreicht. Dabei ist es dank Ryanair noch nie so günstig gewesen, nach Kreta bzw. Chania zu kommen (Hin-und Rückflüg bereits ab ca. 80€).
Auch in Paleochora war es im April verhältnismäßig ruhig. Keine Camper auf dem Campingplatz, viele Tavernen noch gar nicht eröffnet und wenn, dann spärlich besetzt. Wie uns Olga erzählte, liegen ihre Autovermietungen im April auf nur 30% des Vorjahresniveaus. Die Buchungen via Internet liegen jedoch bereits bei 400. Das letzte Jahr lagen diese Buchungen gesamt bei 700. Das lässt hoffen. Tourismus beginnt bereits vor dem Urlaub, im Internet eben.
Ganz allgemein kann man vermuten, dass das Buchungsverhalten immer mehr in Richtung „Last Minute“ geht (Der billigste Flug, das billigste Auto, das billigste Zimmer).
Diesem Trend hat Kreta z. Zt. nichts entgegenzusetzen. Neue Tourismus-Konzepte (Kampagne Lassithi) sind nicht erkennbar bzw. werden nicht umgesetzt. Oma wird weiterhin als Vermieterin vor die Pension gesetzt und harrt der Dinge, die da kommen.
Charly liegt auf dem Friedhof in Ierapetra, da hinter dem Sportplatz.
Das Grab ist leicht zu finden. Wenn man reingeht, sieht man die Kirche vor sich, dann muß man sich links halten und ca. in der Mitte ist dann sein Grab.
Ich finde es auch schade das es Griechenland nicht schafft die Krise zu bewältigen.
Wir kommen seit 1998 nach Kreta und stellen fest das es sich verändert hat.
Aber die Kretaner sind trotz allem nett und liebenswerte Menschen geblieben.Und nicht wie die Blödzeitung schreibt Hass auf die Deutschen etc.So eine negative Kritik hat viele Deutsche in den letzten Jahren davon abgehalten hier zu urlauben.Sie wissen nicht was Sie
versäumt haben.Ich finde es ist ne grosse Schweinerei seitens der „so hilfsbereiten “ EU
Griechenland mit so hohen Zinsen zu erwürgen.Unter Freunden hilft man sich gegenseitig
OHNE FINANZIELLE Gegenleistung.Selbstredend muss geliehenes Geld zurückgegeben werden. Aber nicht auf diese Art und Weise.
Ich wünsche mir und hoffe das Griechenland es schafft langfristig im € Raum zu bleiben.
airmouse momentan in Koutsounari.
(p.s.wie hörte ist ca.am 1.Mai Charly Seidel (ehem.Taverna Syrtaki) verstorben.Hatt und kann mir jemand Infos über seine letzte Ruhestätte geben.Möchten gerne Abschied von Ihm nehmen.
Wenn die Flugtickets nicht so teuer wären, dann würde ich – wie sonst auch um diese Zeit – sofort nach Kreta fliegen.
Eine Erwiderung zu Herr Piribauers Zuschrift kann ich mir aber doch nicht verkneifen:
Sie schreiben: „… Deutschland 2013 der größte Schuldner in der Eurozone. Im Umfang von 5 x Tausend x Milliarden Euro (22%) , Griechenland liegt bei 500 Milliarden (2,5%) der Euro-Land Totalschulden“. Dann wird nicht Griechenland sondern müsste Deutschland bald pleite gehen. Ganz so einfach wie Sie es hier hinstellen, ist das nun ja auch nicht.
Herr P., die Statements und Medien-Auszüge in Ihrem Blog sind ebenso boshaft wie viele griechische, österreichische und deutsche und hinsichtlich Griechenland.
Wissentlich schüren Sie Aversionen – und das natürlich gegen Deutschland bzw. die Deutschen. Wenn Sie die Deutschen nicht mögen – ok, aber lassen Sie mit Ihren Äußerungen „die Kirche im Dorf“ und vergiften Sie nicht das Klima zwischen den Nationen und den Menschen untereinander!
Und noch eins: Ausschnitt aus Ihrem Zitat: „ … Varoufakis hat als internationale berühmter Volkswirt sein Geschäft gelernt, er kann nicht ferngesteuert werden, wie Herr Schäuble der ja nur Jurist ist“.
In Ihrem Blog geben Sie Ihren Namen mit „Dr.med., Master of Public Health“ an – also nicht Wirtschafts- oder Finanzexperte. Sind Sie auch „ferngesteuert“?
Ich mag die Österreicher und Ihre Sicht der Dinge 🙂
Mich wundert nur, dass ich noch nie etwas vom Dexit gehört habe, der ja nach dieser Darstellung schon lang hätte mal fällig sein müssen, oder hab ich da was verpasst?
Und warum wir diesen Finanzminister haben, ist ja nun auch hinlänglich bekannt, er kann nicht zurücktreten (böse!). Was Stolz und Würde angeht, dann haben wir Deutsche sowieso bis ans Ende der Weltzeit versch……, das sind ja nach Ansicht vieler, Wörter, die wir nicht mehr in den Mund nehmen dürfen, pfui.aus, bäh… Aber schon mal daran gedacht, was einem Stolz und Würde bringen, wenn ich ohne Arbeit und Sozialversicherung zu Hause sitze, wenn ich ein solches überhaupt noch habe?
Was die internationale Berühmtheit angeht, so kann ich dazu sagen, Mickey Mouse und Donald Duck sind auch solche Berühmtheiten, nur spielen die nicht mit der Hoffnung und dem Wohlergehen von Millionen Mitbürgern (ähh Comicfans).
So und nun beende ich meinen Satieremodus und komme auf das ursprüngliche Thema zurück.
Wir waren im April für 5 Tage auf Kreta und wir werden auch unseren „Jahresurlaub“ wieder hier verbringen. Im Vergleich zum Vorjahr ist uns aber nicht wirklich aufgefallen, dass „weniger los“ gewesen sein sollte (und nein ich bin nicht der stumpfste Hund unter dieser Sonne). April ist ja eh noch ein ruhigerer Monat, was mir aber aufgefallen ist, dass viel gebaut und renoviert wird und wir überproportional viele Quittungen erhalten haben, also dürfte a) noch irgendwo Geld vorhanden sein und b) die Hoffnung da sein, dass Kunden kommen, die all die neu geschaffenen Unterkünfte besiedeln und c) irgendwelche der regierungsseitig angekündigten Maßnahmen gefruchtet haben.
Das mit den Flugpreisen ist auch so ein Thema für sich, wie schon erwähnt, mit den irren Iren geht das nach Chania manchmal wirklich saugünstig, und es ist uns relativ egal, wie Mr.Oh`leary das hin bekommt. für die 2,5h Flug kann ich mich mit der Minusbeinfreiheit arrangieren. Was die restlichen Anbieter da gerade so treiben ist schon merkwürdig zu betrachten, aber auch hier habe ich erst gestern günstige Flüge gesehen. Es ist wahrscheinlich auch immer eine Frage der Flexibilität, die mit Schulkindern nicht wirklich gegeben ist.
Was wir vor einigen Jahren geändert haben, ist, dass wir versuchen immer direkt vor Ort zu buchen, also bei Oma auf dem Kafenionstuhl, oder eben doch bei Sohnemann am Laptop, in der Hoffnung, dass das Geld direkt bei denen landet, die es auch bekommen sollen.
Zum Schluss, ein großes Problem sind meiner Meinung und der einiger Freunde in GR und Griechen in D, die Medien. Die Darstellungen, wie sie in D an- oder rüberkommen, entsprechen häufig nicht den Tatsachen, gern auch umgekehrt. Da mein Griechisch leider rudimentär ist und ich somit nicht in der Lage bin, griechische Medien zu verfolgen, glaube ich demnach mal den Insidern meines Freundeskreises.
Und so halte ich es wie bisher, wir machen da Urlaub, wo uns Land und Leute gefallen und wo wir willkommen sind. Ich bin begeisterter Kreta-Urlauber, der auch gern hilft, aber ich bin kein Entwicklungshelfer.
Lieber Herr Ekhard.
Schön das sie Kreta die Treue halten. Aber bitte beruhigen sie sich und halten die Fakten im Auge:
Leider ist Deutschland 2013 der größte Schuldner in der Eurozone. Im Umfang von 5 x Tausend x Milliarden Euro (22%) , Griechenland liegt bei 500 Milliarden (2,5%) der Euro-Land Totalschulden (siehe http://www.pico.at/blog)
Also gilt ihre Aussage vor allem für den deutschen Finanzminister. Und ihren Worten zufolge ist dann ihr Finanzminister arrogant und glaubt alle schulmeistern zu können.
Die Griechen haben mit ihrer neuen Regierung endlich ihren Stolz und ihre Würde wieder gewonnen.
Varoufakis hat als internationale berühmter Volkswirt sein Geschäft gelernt, er kann nicht ferngesteuert werden, wie Herr Schäuble der ja nur Jurist ist.
LG aus Österreich-Wien (2,8% aller Euroland-Schulden)
Wir können uns allen vorherigen Kommentaren anschließen. Logo fliegen wir wieder nach Griechenland von wo wir heute nach Deutschland zurück gekommen sind und „JA“ es hat uns auch erschreckt, dass unsere Lieblingstaverne in Agia Galini am 30. April noch geschlossen war, mangels Touristen.
Und leider sehe ich auch das Problem bei den Fliegern, die ihre Preise gleich angezogen haben, wie Kreta wieder ein Reiseland wurde. Zum Ballermann kann man nach wie vor für einen Appel & ein Ei fliegen und zum südöstlichen Diktator auch, nur an Menschen die ihre Solidarität mit dem griechischen Volg zeigen, muss man wohl extra verdienen. 🙁
Ich würde auch in Griechenland ohne Frage mehr Geld ausgeben, vollkommen egal was Politiker hier wie da von sich geben. Aber schon mal die Preise, Flugzeiten und -routen während der Schulferien in Deutschland angesehen, auf die leider Familien häufig angewiesen sind? 80,- Euro hin und zurück nach Chania? Zwei Erwachsene und zwei Kinder mit Ryanair Ende August kosten aktuell 1460,- Euro und somit wäre der Flug dieses Jahr 50% teurer wie letztes Jahr! Aegeanair liegt um die 1700 Euro und bietet Flüge mit bis zu 25 Stunden Reisezeit. Wir können uns 14 Tage Kreta mit Condor noch so leisten, aber vielen Familien dürften allein die Fluggesellschaften mit ihrer Preispolitik den Urlaub verderben.
Genau so sehen wir das auch. Danke für den guten Kommentar! Im Herbst sind auch wir wieder für 2 Wochen auf Kreta anzutreffen. Uns gefällt es hier immer gut und die Politik ist ein ganz anderes Thema was nicht`s mit den Menschen die dort leben zu tun hat. Und der einzigartigen Landschaft und kultur.
Lieb Grüße aus Verden Silkos und Kristin
Leider wird das griechische Volk auf diese Weise kollektiv für das z.T. arrogante und anmaßende Verhalten akuell agierender Regierungspolitiker in der Öffentlichkeit und gegenüber den europäischen Partnern bestraft, bei immer mehr Menschen in D und anderswo in EU ist das Verständnis für diese Art des Handelns erschöpft.
Ich beschimpfe doch auch nicht meinen Bankdirektor, wenn ich einen Kredit haben möchte….
Ungeachtet dessen werden wir auch in diesem Jahr – wie die letzten 26 Jahre zuvor – wiederum unseren Urlaub auf Kreta verbringen, denn was sonst könnte den Menschen hier mehr helfen als gemeinsam zu reden, zu essen, zu trinken, zu lachen, zu tanzen und schlussendlich unser Geld dort auszugeben, wo es tatsächlich am dringendsten benötigt wird: bei den Menschen, und nicht bei den Banken oder Politikern.
Kalo mina
Exardis