Nikos erzählt…. „Tage in Athen“.

Nikos erzählt…. Kultur und Emotionen, Teil 6/6

Wie der Zufall es will, begann der dritte Januar auch bei Starbucks und danach folgte ein Spaziergang zum Stadtteil Kerameikos. In Kerameikos befindet sich der bedeutendste antike Friedhof Athens. Dieses Viertel war das wichtigste Zentrum der attischen Keramikproduktion.

Der Kerameikos-Friedhof lag damals außerhalb der Stadtmauern, wie bei antiken Begräbnisplätzen üblich. Er wird von zwei Straßen durchquert, der vom Heiligen Tor ausgehenden Prozessionsstraße zum Heiligtum von Eleusis und der Akademiestraße. Durch den Bach Eridanos ist der Kerameikos auch ein artenreiches Biotop. So gibt es dort eine große Population griechischer Landschildkröten. Ich gebe es zu, Kröten habe ich viele in Athen gesehen, jedoch keine Landschildkröten.

Früher gab es die Begriffe E-Musik und U-Musik. Zwar gibt es auch in Griechenland vielerlei Musikrichtungen, die jedoch niemals als besser oder schlechter angesehen wurden. Das Paradebeispiel bot der Nachmittag. Beginn offiziell 16:00 Uhr, tatsächlich jedoch 16:45 Uhr. Die Show, die wir im Club Iera Odos erleben durften, endete erst um 22:15 Uhr. Wir erlebten als Vorgruppe die Metallic-Band „I Sopranos“, danach die zurzeit angesagte Rapper- Stimme von Staventos, um dann über die Megastars Melina Aslanidou und Giannis Parios einen Abschluss zu finden. Fünfeinhalb Stunden Unterhaltung vom Feinsten.

Wir haben hier in den letzten Folgen dieser kleinen Serie viel über Konzerte und Veranstaltungen gesprochen, ohne das Preisniveau zu nennen. Pro Person wurden hier € 35.— bezahlt. Wenn ich über die Jahreswende das Rechnen nicht verlernt habe, sind es für zwei Personen € 70.– Der Preis beinhaltete ein Essen (einen Salatteller und zwei Portionen Schweinemedaillon mit Ofenkartoffeln), dazu eine Flasche Wein und eine Flasche Wasser.

Ich wiederhole, dass die € 70.— der Komplettpreis samt Eintritt und Show und allem war. Sorry hab vergessen, zu erwähnen, dass die Garderobefrau das Teuerste war. Drei Euro pro Mantel. Das Parkhaus gegenüber war günstiger, aber ich konnte schlecht mit dem Mantel vorfahren.

Nach dieser langen Sitzung tat mein „Popole“ weh und wir gingen zu Fuß Richtung Innenstadt. Diese fünfzehn Minuten taten und sichtlich gut und da wir am nächsten Tag wieder zurück fliegen würden, wollten wir den Abend typisch athenerisch beenden. In der Taverne Bairaktaris genossen wir nicht nur das feine Essen, sondern auch einige Bouzoukiklänge.

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Bairaktakis: Gastfreundlich, traditionelle Gerichte, die Spezialität des Tages immer empfehlenswert. Preisgünstig und unaufdringlich, Best choice im Plaka-Viertel Athens. Die Zusammenarbeit der Generationen in der Besitzerfamilie zeigt, das es sich immer lohnt, Werte zu haben und sie zu leben.

Der Bauch war zum Platzen gespannt, da kam einer der Kellner mit einem Teller und zwei Hackfleischspießen (Kebap) und meinte, dass wir diese Spezialität noch nicht probiert hätten und wir können nicht das Lokal verlassen, ohne unsere Meinung hierzu abzugeben. Ich meinte, ich würde diese nur essen, wenn sie auch kretischen Raki hätten. Kaum ausgesprochen kam er schon mit zwei Gläser. Jetzt waren wir wirklich satt und der Fußweg zum Hotel erschien uns auf einmal viel weiter als die letzten Tage. Vielleicht wollten wir auch nur den Abschied von der Ermou und dem Syntagma Platz weit von uns schieben.

Athen lässt einen einfach nicht los und auf einmal kam mir ein altes Lied, das vor fast siebzig Jahren geschrieben wurde, in den Sinn.

Die Sterne können ohne den Mond nicht existieren
Die Wellen brauchen den Strand
Ohne Regen kann der Baum nicht leben
Und ohne Dich gäbe es für mich kein Leben
Die Vögel brauchen ihren Gesang zum Lebensgefühl
Ohne die hohen Berge ist der Schnee bald vergessen

Der Frühling braucht die Schwalben
So wie Griechenland Athen
Griechenland gibt es nicht ohne die Sonne
Die Tauben leben eng umschlungen
Und ich brauche Dich zum Leben.

Hier ist das Motto von Kosta angebracht: Lieber Gott, wir haben nur ein Leben. Danke; dass ich es als Grieche leben darf.

Teil 5 HIER.

Euer Niko


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