Geschafft!
Drei Wochen Kreta sind vergangen und jetzt sind wir wieder in unserem schönen „Old Germany“. Das Alltägliche ist wieder alltäglich und die Sonne ist nicht mehr ganz so stark wie in Heraklion. Nach so vielen Jahren wieder drei ganze Wochen am Stück in Griechenland – das muss erst noch verdaut werden. Lasst mich kurz in den Rückspiegel schauen und feststellen, dass ich auch wirklich nichts vermisse.
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Ich vermisse es nicht, aufzuwachen und die Grillen um die Wette singen zu hören.
Ich vermisse es nicht, wenn Kosta zu Eleni sagt: „Oh mein Gott, ist es wieder warm, oh mein Gott, ich halte es nicht aus.“
Ich vermisse nicht den morgendlichen Spaziergang zum Bäcker und den Duft von frischem Brot und Sesamkringeln.
Ich vermisse es nicht, im Hof Kaffee zu trinken, die Hoftür sich öffnen zu sehen und zunächst zwei, dann vier und mehr Bekannte oder Verwandte zu sehen, die ebenfalls einen Kaffee mittrinken wollen. Die fünf Stühle im Hof reichen kaum.
Ich vermisse nicht das Hupen und Drängeln, genauso wenig wie den Geruch von Thymian oder Oregano.
Ich vermisse nicht an fast jeder Ecke den Duft vom gegrilltem Souvlaki oder Tintenfisch bei „ligo krasi, ligo thalassa“ gegenüber dem Koules.
Ich vermisse nicht die zauberhaften Sonnenuntergänge und die tieffliegenden Flugzeugen über unseren Köpfen. Die abendlichen Spaziergänge zum Hafen vermisse ich nicht, das Plätschern der Fischerboote und das „tsack, tsack“ derer, die Sonnenblumenkerne knacken und die Schale ausspucken.
Ich vermisse den Retsinawein nicht, vor allem wenn es Malamatina ist, geschweige denn das Mythos Bier. Den kretischen Raki vermisse ich nicht, vor allem wen er so richtig kalt serviert wird, und das Umarmen und Abknutschen der Verwandten.
Ich vermisse nichts. Ich vermisse nichts … ? Und der Satz von Kostas ist allgegenwärtig: Lieber Gott, wir haben doch nur ein Leben, danke dass ich es als Grieche leben darf.