Miteinander und füreinander
Jeden Montagabend um 20 Uhr treffen wir uns zur gemeinsamen Chorstunde. Wir sind ein kleiner Chor evangelischer Christen, 14 Frauen und 5 Männer. Unser Durchschnittsalter ist schon beachtlich hoch, und trotz aller schwerer Einzelschicksale sind wir eine fröhliche und lebensbejahende Gemeinschaft, eine richtige Wohlfühlgemeinschaft.
Wir sind froh, wenn wir an den Montagabenden zusammenkommen können.
Unsere Chorstunden beginnen und enden jeweils mit einem Gebet, dazwischen wird anstrengend geprobt, aber auch gelacht und miteinander geredet. So wissen wir stets voneinander und können, wenn erforderlich, uns gegenseitig unterstützen und helfen. Ganz pragmatische Christen also, die oft nicht viele Worte machen, aber dann zupacken, wenn es angebracht ist.
Neulich haben wir eine junge Mutter aus der Nachbargemeinde mit einer Spende unterstützt. Sie ist sehr, sehr schwer erkrankt und ihre Familie ist durch die hohe Zuzahlung zu den teuren Medikamenten an die Grenze ihrer Belastbarkeit gekommen. Am Abend unserer jährlichen gemeinsamen Feier, bei Gesang, schönen Gesprächen und leckerem Essen, haben wir gesammelt und hatten ein sehr gutes Gefühl dabei.
„Eine Gemeinde hinter den Bergen.“
Unser Ort ist ein kleines Dorf in den Haubergen des Rothaargebirges, an der Grenze von Hessen zu Nordrheinwestfalen. Wir sind aber keineswegs eine „Gemeinde hinter den Bergen“, sondern mit Gottvertrauen zukunftsorientiert und weltoffen. Im Glauben stehen wir zueinander und können auch die Not des anderen verstehen.
Wir singen von der Liebe und Barmherzigkeit und übertragen das auch auf unser tägliches Leben.
So hatte ich natürlich die Gelegenheit, von der Not vieler Menschen auf Kreta zu sprechen. Über die Griechen gab es anfangs noch manche Vorurteile. Das habe ich aber rasch durch persönliche Erlebnisse und Erfahrungen widerlegt. Es ging mir dabei nicht um Politik, sondern um die uns alle miteinander verbindende Empathie.
Das sind doch auch Menschen wie du und ich.
Ein Netzwerk dieser Hilfsbereitschaft von unten her sollte sich eigentlich in Europa ausbreiten. Schade, dass nationaler Egoismus das täglich verhindert. Wir sollten aber nicht aufgeben, darum habe ich auch meinen Chor in die Sammelaktion für das Health Center in Kandanos mit eingeschlossen.
Und sie machen mit!
Jedem habe ich ein Mataki (kleine Zaubersteine) geschenkt, das soll sie daran erinnern. Es hat mir viel Freude gemacht, ihnen diese kleine Geschenk zu überreichen. Daraus lässt sich ja auch ein schöner Schmuckanhänger machen. Dann ist es ein deutliches Zeichen für ihre Hilfsbereitschaft.
Jetzt im Herbst werde ich wieder neue Matakis suchen, denn meine Sammelaktion soll danach weitergehen.
Aktion: Hilfe für das Health Center in Kandanos.
Euer Pit