Pressemitteilung Greece on Tour.

Aktuelles

Griechenland befindet sich in einer wahrhaftigen Krise. Eine Krise ist aber auch immer mit einer neuen Chance verbunden.Dieses wunderbare kleine Land mit seiner eindrucksvollen großen Geschichte und Kultur hat sich über Jahrtausende behauptet und weitaus schwierigere Krisen überstanden.Traurig und beschämend ist die Tatsache, dass in der heutigen Zeit, wo wie es heißt “die Wirtschaft boomt”, viele Menschen in Armut und nur ganz wenige in Reichtum leben. So kann man einfach nicht ewig weitermachen.Irgendwie wissen wir alle, dass es so ist…

Pressemitteilung vom 4. Juli 2015

Enttäuschung und Unverständnis – so waren die Reaktionen, als Europas größte Konzertagentur für griechische Künstler vor wenigen Wochen ihr Aus verkündete. Jetzt will das Unternehmen einen neuen Anlauf wagen und mit einigen Veränderungen weiterhin für herausragende Kulturbeiträge sorgen. Auch zur aktuellen politischen Situation in Griechenland schweigt Greece on Tour nicht.

Nicht weg, nur anders.

Greece on Tour kündigt Umstrukturierungen an und sendet politische Botschaft an Europa.

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Melina Proikas veranstaltet seit 2007 Konzerte mit griechischen Künstlern in Europa. Über 50% der Konzertbesucher sind Nicht-Griechen. Ihr Anliegen ist es, Brücken zu bauen zwischen den Kulturen und die Anerkennung der menschlichen Werte, unabhängig von Herkunft und Nationalität.

Melina Proikas ist sauer. Die emsige Kulturmanagerin mit griechischen Wurzeln und Inhaberin von Greece on Tour hat bis zuletzt auf eine Einigung zwischen Griechenland und den anderen europäischen Staaten im Schuldenstreit gehofft. Am kommenden Sonntag steht nun ein Referendum an zu Vorschlägen, die es in der Lesart der Gläubigerländer gar nicht mehr gibt. „Fünf Jahre lang hat die Politik in ganz Europa versagt. Jetzt stehen wir vor einem Scherbenhaufen“, sagt die Deutsche. „Europa will die neue griechische Regierung an die Wand fahren lassen, obwohl sie versucht, die Dinge endlich anzupacken.“ Die Gründe liegen für Proikas auf der Hand: „Europa möchte nicht, dass andere Länder den gleichen Weg gehen.“ Der Weg, den sie meint, heißt Abbau von Schulden mit gleichzeitigem Schutz vor der steigenden Verarmung.

Alle haben Fehler gemacht.

Manche Vorschläge Griechenlands dazu seien im Detail kaum bekannt. „Tsipras wollte etwa die Unternehmenssteuern für Gewinne über 500.000 Euro um 12,5% erhöhen. Aber die Troika lehnte das ab.“ In anderen Ländern werde nun die Mär verbreitet, „Syriza“ als Mehrheitspartei der aktuellen Regierung hätte sich seinem rechtspopulistischen Koalitionspartner beugen müssen. „Das ist schlichtweg falsch, wie so Manches.“ Die ‚Washington Post‘ schrieb: „Es ist, wie wenn man jemanden in den Selbstmord treibt und sich dann darüber aufregt, wenn er ihn begeht.“ „Ja“, sagt Proikas, „in Griechenland wurden in der Vergangenheit viele und schwerwiegende Fehler gemacht – von korrupten Vorgängerregierungen, die dem Volk vergifteten Wein einschenkten.“ Erstmals gebe es jetzt seit fünf Monaten den Versuch, nachhaltige Veränderungen herbei zu führen. „Und nun entpuppen sich unsere europäischen Partner als neuzeitliche Kolonialherren, die im Duktus moralischer Überlegenheit erst einmal die Regierung stürzen wollen, weil sie ihnen ideologisch ein Dorn im Auge ist.“

„Tut doch nicht so als könntet ihr alles besser“, ruft sie den Europäern und insbesondere der deutschen Regierung zu. „Ihr setzt Milliarden für gescheiterte Großprojekte in den Sand und wollt den Griechen erklären, wie man mit Geld umgeht. Ich sage nur: Bankenrettungen, Flughafen Berlin, Elbphilharmonie, Stuttgart 21 … die Aufzählung ließe sich fortsetzen.“ Wäre sie wahlberechtigt für das Referendum, würde Proikas am Sonntag mit „Nein“ stimmen. So bleibt ihr nur die Hoffnung, dass über die Volksabstimmung nicht die Regierung kippt und im Land wieder die alten Seilschaften an die Macht kommen, die „uns ins Verderben gestürzt haben.“ Doch egal, wie das Ergebnis sein wird: Proikas wird auch künftig die griechische Kultur ins Ausland exportieren. „In welcher Weise ich mich engagiere, stehe noch nicht fest, aber Greece on Tour wird es weiterhin geben.“ Das ist immerhin mal eine gute Nachricht.

Greece on Tour

Berliner Straße 48-50
62128 Dietzenbach

Pressekontakt:

Peter Herrmanns
Ideen für Kommunikation
Hämmerlingstr. 63
12555 Berlin
Mobil +49 172 9528155
Email: info@peter-herrmanns.com

2 Kommentare

  1. Was die Vorgängeregierungen mit großem Erfolg geschafft haben, ist ein Einbruch des Bruttoinlandsprodukts um rund 25 Prozent innerhalb von knapp fünf Jahren – und eine enorme Neuverschuldung des Landes. Einen vergleichbaren Erfolg hat in der jüngeren Geschichte nur der US-Präsident Hoover bewerkstelligen können, der in Folge des Börsen-Crashs von 1929 mit sieiner Austeritätspolitik Amerika an den Rand des Ruins gebracht hat.

  2. Man wird Griechenland weder mit Steuererhöhungen noch Rentenkürzungen sanieren können – auch nicht mit kreditfinanzierten, öffentlichen Investitionen, von denen nur die Oligarchen profitieren, sondern nur mit intensiver Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen, wozu aber nicht nur Geld, sondern auch Knowhow (Beratung), eine schlanke und schnelle Verwaltung, Rechtssicherheit, Vertrauen und einiges mehr gehört !
    Das alles hätte die neue Regierung längst anfangen können, hat sie aber nicht!
    Stattdessen hat sie mit Brüssel nur über Schuldenerlass gestritten, obwohl dies an der heutigen Lage Griechenlands nichts ändern würde, und über unwesentliche Details im Spar- und Reformprogramm. Darüber hinaus hat sie nichts ausgelassen, um sich das Vertrauen und die Sympathie der Kreditgeber zu verscherzen. Nicht mal mehr soziale Gerechtigkeit durch konsequente Bekämpfung von Korruption und Steuerhinterziehung hat sie geschafft – und das als linke Partei ! Unterm Strich hat also weniger geschafft als die Vorgängerregierungen, die schon einiges mit sichtbarem Erfolg umgesetzt hatten. Sie hat zwar die Wähler nicht „gekauft“ wie ihre Vorgänger, aber mit unrealistischen Versprechungen geködert und betrogen !
    Wann kommt endlich ein umfassendes Sanierungskonzept ? Das kann nur von der GR-Regierung kommen und umgesetzt werden – nicht von den „Kolonialherren“ !

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