SCHULDEN UND DEMOKRATIE
Edit Engelmann
Am Wochenende besuchte ich die 1. Internationale Konferenz zum Thema Schulden, Nationalwährung und Demokratie in Athen. Beeindruckend war die Anzahl der Teilnehmer, die zumeist aus den sogenannten PIIGS-Staaten kamen. Aber auch England und ein russischer Wirtschaftsexperte waren anwesend. Aus vielen anderen Staaten Europas kamen Grußworte und Wünsche für ein gutes Gelingen.
Keine einzige Organisation und kein einziger Teilnehmer war einer extremen rechten oder extremen linken Bewegung zuzurechnen. Vielmehr handelte es sich um Vertreter und Wirtschaftsexperten, die jegliche Form des Extremismus oder der Gewalt ablehnen, was auch aus der Art und Weise der Beiträge deutlich wurde. In den einzelnen Vorträgen kamen die Problematiken der PIIGS Staaten – insbesondere derer, die derzeit von der Troika regiert werden – deutlich zum Ausdruck. Die Lebensumstände in diesen Ländern sind hinlänglich in Nicht-Mainstreammedien, Blogs und sozialen Netzwerken behandelt. Auch die Bevölkerung Irlands ist entgegen der BIPS-Zahlen noch lange nicht aus dem Gröbsten heraus und das Land kämpft mit einem massiven Braindrain durch Abwanderung. Ob diese Emigranten in ihren neuen Wunschheimaten adäquate Stellen finden, oder ob der Einserabschluss-Student als Servicekraft endet respektive als Zeitarbeitskraft ausgebeutet wird, bleibt dahingestellt.
Beeindruckend war auch die Präsentation des Vertreters der französischen UPR, Herrn Francois Asselineau, die auf die die Geschichte der Bildung und der Entstehung der EU Bezug nahm und dabei fundiert auf amerikanische Finanzierungen und Einflussnahme zu sprechen kam, die dem durchschnittlichen Europäer sicherlich unbekannt sind. (Ein Thema, was übrigens auch auf der parallel stattgefundenen Tagung Finanzmarktregulierung in Düsseldorf von Tobias Baumann (Linke) aufgegriffen wurde, der lt. Bericht in Portal Amerika 21.de vom 4.12.2013 erklärte, „dass Vertreter der USA bereits drei Jahre vor der Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) in Frankreich dahin gehend Druck ausübten, dass eine Art Kartell der zentraleuropäischen Großindustrien eingerichtet werde, um einen europäischen Markt zu ermöglichen, auf dem Finanz- und Unternehmer-Interessen vorherrschen.“
Wirtschaftlich wurden die Ziele und Vorstellungen der Teilnehmer beleuchtet und unterstützt von den Wirtschaftsexperten aus Russland, Herrn Artem Vassiliev von der University Synergy, sowie dem Professor für Political Economy an der Trinity Universität in Dublin und Direkter des Forschungszentrums für EU-Angelegenheiten, Herrn Anthony Coughlan, Schade, dass trotz erfolgten Einladungen kein Mainstream-Wirtschaftsjournalist anwesend war. Sie hätten etwas lernen können.
Herr Hördur Torfason, Initiator der demokratischen Bewegung in Island, die letztlich zu einer neuen Regierung und einer ersten Verfassung des Volkes der Isländer führte, erklärte in bewegenden und lebendigen Worten, wie eine gewaltfreie Bewegung dieses hatte erreichen können und schilderte die Lebensumstände unmittelbar nach dem wirtschaftlichen Zusammenbruch des Landes und heute.
Zum Schluss der Veranstaltung fasste der Generalsekretär des Gastgebers E.PA.M., Dimitris Kazakis, die Themen der Konferenz zusammen und schlug eine gemeinsame Zusammenarbeit für die Zukunft vor in Form eines Centers für gegenseitige Information und Koordination – nicht nur der teilnehmenden Organisationen, sondern offen für alle, die dieselben friedlichen und gewaltfreien Strategien und Ziele verfolgen. Wir waren also Zeugen der Gründung einer paneuropäischen Bewegung für Souveränität und Demokratie.
Pressemitteilung von E.PA.M vom 3.12.2013
1 Internationale Konferenz zum Thema Schulden, Nationalwährung, Demokratie
Athen – 30.09.2013 – 01.012.2013
Athen, die Wiege der Demokratie, 01. Dezember 2013
Während des Wochenendes vom 30. November zum 1. Dezember 2013 trafen sich Wirtschaftswissenschaftler, Vertreter politischer Parteien und Organisationen aus ganz Europa auf Einladung der E.PA.M (Vereinigte Bürgerliche Volksfront) in Athen zur erfolgreichen 1. Internationalen Konferenz zum Thema Schulden, Nationalwährung und Demokratie.
Ab dem ersten Tag der Konferenz war es klar, dass bei allen Teilnehmern über die wesentlichen Punkte Einigkeit herrschte:
- Die Schulden der Banken halten aufgrund der Struktur des EURO und der EURO-Zone die einzelnen Länder in einer Zwangsjacke und versklaven die Bevölkerungen dieser Staaten.
- Der Austritt aus dem Euro und die Rückkehr zu einer nationalen Währung sind somit die Grundvoraussetzungen, um die Unabhängigkeit zurückzuerlangen und wirksame Arbeitsmarktinitiativen zur Beschäftigung in Gang zu bringen.
- Die Notwendigkeit zum Verlassen der EU gemäß Artikel Nr. 50 des EU-Vertrages.
- Der Erhalt der Demokratie ist im Rahmen des politischen Umfeldes in Europa bedroht, wo eine Eurozone regiert, deren Eliten vordringlich eine Politik verfolgen, die Europa in einen von den Märkten geführten Feudalismus führt, der nur gegen das Interesse der Völker sein kann.
Wie jeder andere gemeinsame Währungsraum in der Vergangenheit, wird auch die Euro-Währungsunion früher oder später zusammenbrechen. Je früher jedes Land den Euro verlässt, desto besser. Die einzelnen Staaten Europas stehen vor der Frage, entweder eine Diktatur der Märkte zuzulassen oder eine Demokratie und eine Wirtschaft zu erschaffen, die auf die Bedürfnisse der Menschen ausgerichtet ist.
Das Treffen schloss mit den gemeinsamen einvernehmlichen Feststellungen und Vereinbarungen, dass diese erste zweitägige Athener Konferenz der Beginn einer stetigen und aktiven Zusammenarbeit zwischen den teilnehmenden Parteien sein wird, wobei die gegenseitige Achtung der jeweiligen nationalen Identitäten im Mittelpunkt steht. In diesem Sinne wird diese Konferenz der Beginn der Eigenständigkeit der Völker Europas sein, die es verdient haben, ihre Demokratie und ihre eigene Wirtschaft aufzubauen. Die Teilnehmer betonen ausdrücklich, dass sie alle demokratischen Bewegungen angehören, die jegliche Form des Extremismus ablehnen.
Gleichwohl werden sie von den Mainstream-Medien totgeschwiegen, wobei es festzustellen gilt, dass gerade diese den extrem-rechten Parteien eine Plattform bieten. Hier wird der Versuch deutlich, die Bürger zu verwirren, indem die extremrechte Ideologie mit der Tatsache gleichgesetzt wird, dass sich Bürger zusammenschließen, die lediglich für einen Austritt aus der Eurozone und der EU stehen. Alle Teilnehmer der Konferenz sind darin übereingekommen, ihre Anstrengungen zu verstärken und sich in mehr Bewegungen – in Europa und auch außerhalb – zu engagieren im Rahmen der während der Konferenz besprochenen Thematiken.
Unterschrieben von: EPAM (Vereinigte Volksfront ) – Griechenland, Union Républicaine Populaire – Frankreich, Per Il Bene Commune – Italien, Asociación Democracia Ya Echt – Spanien, Campaign for an Independent Britain – Großbritannien, Alza Il Pugno / Eurotruffa – Italien, Economia Per ich Cittadini – Italien, National Platform – Irland, Mouvement Populaire Politique d‘ Emanzipation – Frankreich, IPU – Finnland
http://epaminternational.wordpress.com/