Schweres Erdbeben erschüttert die östliche Ägäis.

Wie die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf den Erdbeben-Monitor des Helmholtz-Zentrums in Potsdam berichtet, hat ein starkes Erdbeben die Westküste der Türkei und die griechischen Inseln in der Ägäis erschüttert. Nach Angaben des Institutes hatte das Beben eine Stärke von 6,4 und dauerte ca. 20 Sekunden (und die können in so einem Fall verdammt lang sein!). Das Zentrum lag in der Ägäis zwischen der griechischen Insel Lesbos und der türkischen Küstenmetropole Izmir in ca. 10 km Tiefe. Die Stöße waren noch in der rund 330 Kilometer entfernten türkischen Millionenmetropole Istanbul und in der etwa 300 Kilometer entfernten griechischen Hauptstadt Athen zu spüren.

Bisher wurde ein Todesopfer gemeldet, desweiteren geht man von 11 leicht verletzten Personen aus. In der Region der Ortschaft Plomari im Süden der Insel Lesbos wurde nach Angaben von Vize-Bürgermeister Manolis Armenakas der Glockenturm einer Kirche schwer beschädigt. Mehrere Häuser wiesen Risse auf. Zudem gab es Erdrutsche, die zum Teil Straßen versperrten, wie der Lokalpolitiker weiter mitteilte. „Die Menschen sind fast alle auf die Straße gerannt“, berichteten Augenzeugen aus Lesbos im Fernsehen.

Der Gouverneur der türkischen Provinz Izmir, Erol Ayyildiz, sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu, nach ersten Erkenntnissen gebe es weder Opfer noch Schäden zu beklagen. Das Hauptbeben ereignete sich vor der Küste des Bezirks Karaburun in der Provinz.

Bezirksbürgermeister Muhammet Özyüksel sagte dem Nachrichtensender CNN Türk, das Beben habe etwa 15 bis 20 Sekunden gedauert und sei sehr stark gewesen. „So einen Stoß habe ich noch nie erlebt. Ich habe gedacht, das Gebäude stürzt ein“, sagte er mit Blick auf die Bezirksverwaltung.

CNN Türk berichtete, in Karaburun seien nach dem ersten Beben drei Nachbeben mit einer Stärke von bis zu 4,9 verzeichnet worden. Auch an der türkischen Ägäis-Küste berichteten Augenzeugen, Menschen seien in Panik auf die Straßen gerannt.Die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad gab die Stärke des Hauptbebens am Montagnachmittag mit 6,2 an. Die US-Erdbebenwarte USGS bezifferte es mit 6,3.

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Da ist was los im östlichen Mittelmeer…

Der Seismologe Marco Bohnhoff vom Helmholtz-Zentrum in Potsdam sagte, es habe sich um ein sogenanntes Dehnungsbeben gehandelt, bei dem sich die obere Erdplatte in diesem Fall in Richtung Nord-Süd ausgedehnt habe. Das Epizentrum habe in zehn Kilometern Tiefe gelegen. Ein Beben in dieser Tiefe werde auch in mehreren hundert Kilometern Entfernung gespürt. Man müsse mit Nachbeben von einer Stärke bis 5 Grad rechnen. Beben dieser Art würden in dieser Gegend etwa zweimal im Jahr registriert.

Im europäischen Raum kommen die meisten Erdbeben in Griechenland, den südlichen Teilen des Balkans sowie im Westen der Türkei vor. Auch Italien und der westliche Balkan sind besonders betroffen. Der größte Teil der schweren europäischen Beben ereignet sich nahe den Rändern von Afrikanischer und Europäischer Platte. Dort kann es zu Spannungen kommen, die zu Beben führen.

Radio Kreta – immer gut informiert.

Und nachträglich ein kurzer Update aus der online-Quelle „keeptalkinggreece“: der Bürgermeister von Ankara, Melih Gokcek (68), ist überzeugt davon, dass dieses Erdbeben (wie seiner Meinung nach auch viele zuvor) absichtlich von (griechischen) Schiffen ausgelöst wurde – und zwar mit dem Ziel, die türkische Wirtschaft zu ruinieren. Dieser Mensch ist seit 1994 Bürgermeister der zweitgrößten und zugleich Hauptstadt der Türkei. Geht´s noch?


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Und hier erfahrt Ihr einiges über das Erdbebenrisiko auf Kreta