Auf halbem Wege von Paleochora nach Kissamos befindet sich der Tunnel von Topolia. Dieser ist nur einspurig und daher ampelgesteuert.
Die Ampelanlage ist häufig defekt, so dass es hier immer wieder zu Staus kommt. Es ist hier eine vielbefahrene Strecke nach Elafonisi, dem angeblich schönsten Strand auf Kreta. Hinter dem Tunnel umfangreiche Straßenbauarbeiten. Hätte man doch erstmal die Ampel repariert. Und hinter dem Tunnel dann die sehenswerte Tropfsteinhöhle von Topolia.
In der Höhle der Agia Sofia bei Topolia
Diese große Höhle inmitten eines Berges hoch oberhalb der Strasse mit ihrer Felsenkirche ist wirklich einen Besuch wert. Eine gut begehbare Natursteintreppe (ca. 200 Stufen sollen es sein) führt zu der Tropfsteinhöhle Ag. Sofia hinauf. Oben angekommen, erleben wir eine mächtige, nach vorn hin zunächst offene Höhle.
Man tritt durch einen von einem gigantischen Feigenbaum gebildeten Durchgang in die Höhle ein, und nachdem sich das Auge an die Lichtverhältnisse gewöhnt hat, erkennt man die wirkliche Größe der Höhle mit ihrer Deckenhöhe von 20m und einem Durchmesser von 70m.
Ein Pfeil weist die Richtung für einen kleinen Rundgang, vorbei an dem Kirchlein der Agia Sofia an der Felsenwand, und vorbei auch an teilweise 5m langen Stalagtiten (Stalaktit: Wächst von der Decke herab. Stalagmit: Wächst der Decke entgegen). Die Vorderseite der Höhle ist offen, der Ausblick von hier auf die Schlucht von Topolia ist fantastisch.
Noch immer tropft es…
…Sommers wie Winters – von der Decke herab, wobei das kalkhaltige Wasser wie schon tausende Jahre zuvor an den Stalagmiten und Stalagtiten arbeitet und diese skurrile Schönheit immer weiter ausformt. Am Besten geht man einen Rundgang gegen den Uhrzeigersinn. Rutschfeste Schuhe sind dabei von Vorteil. Sowie auch eine Taschenlampe, damit Du auch den hinteren Teil der geräumigen, hohen Höhle einsehen kannst.
Tauche ein in eine Zauberwelt! Lege die Hand auf einen der kühlen, glatten Steine und warte, bis der nächste Tropfen von der Decke fallen wird. Auf diese Weise wirst Du für einen Bruchteil der Zeit ein Teil von diesem großartigem Naturkunstwerk.
Die Funde aus der Jungsteinzeit lieferten den Nachweis für die Nutzung der Höhle schon in alten Zeiten, und natürlich ist sie auch mit vielen Legenden verbunden. Die bekannteste ist die des Heiligen Georg, dessen Pferd hier einen Hufabdruck hinterlassen haben soll.
Jedes Jahr zur Weihnachtszeit wird in der Höhle der Agia Sofia die Geburt Christi gefeiert.
Der Eintritt in die Höhle ist frei. Der Aufstieg zur Kirche und Tropfsteinhöhle dauert ca. 10 Minuten. Wem das zu beschwerlich ist, kann zu Beginn der Treppe in einem Ausflugslokal auf seine Lieben warten.
Auch von hier hat man einen schönen Blick auf die Schlucht von Topolia und die gewaltigen Berge ringsum.
Empfehlenswert ist der Ausflug im Frühjahr und Herbst. Im Hochsommer kann es dort sehr voll werden. Jetzt im August staut es sich hier morgens und abends bis zu 2 Stunden. Da steht man bei 38° in der sengenden Sonne.
Momentan wird dort für 60 Mio eine Umgehung gebaut, die 2020 fertig sein soll.