Aufgrund der jüngst bekannt gewordenen und abgeschlossenen Übernahme 14 griechischer Flughäfen durch den deutschen Flughafenbetreiber FRAPORT äußert sich der kretische Vertriebschef der TUI Hellas, Emmanouil „Manolis“ Marinakis (Εμμανουηλ Μαρινακης), absolut positiv zur Privatisierung der bis heute staatlich betriebenen griechischen Flughäfen.
Warum das? Ist er ein Nestbeschmutzer, ein Volksverräter, ein „Tafelsilberverscherbeler“?
Mitnichten! Manolis musste einfach nur mal auf dem – noch staatlich betriebenen – Chaniotischen Flughafen „Ioannis Daskalogiannis“ auf´s Klo. Und was er dort sah, ließ ihn doch sehr nachdenklich und auch wütend werden. Und Fotos machen….
Diese hat er neulich auf seiner persönlichen Facebookseite eingestellt, mit folgendem Text (frei übersetzt von uns):
Ich präsentiere hier den Zustand der Herrentoiletten des Flughafens Chania, an dem jährlich fast eine Million Passagiere ankommen und auch wieder von dort abfliegen. Stellt Euch den Eindruck vor, den europäische Besucher von kaputten Kloschüsseln, fehlendem Toilettenpapier und den Abfallkörben haben müssen!
Wäre der Flughafen in privater Hand, hätte das Management einfach ein paar Putzfrauen geschickt, um die Aufkleber von den Türen und Wänden abzulösen (ohne extra Kosten), mit ein wenig Bleiche die schwarzen Flecken und Urinstein aus dem Marmor zu schrubben (ohne extra Kosten) und mit ein wenig Alkohol die Fliesenbemalungen zu entfernen. Auch die Abfallkörbe für das benutzte Toilettenpapier und die Klobürsten hätten ohne weiter Kosten ausgetauscht werden können – es hätte sich bestimmt ein Verein, ein Supermarkt oder gar der Hotelierverband gefunden, der das Sponsoring der „enormen“ Kosten für 4 Abfalleimer mit Deckeln und 4 Klobürsten gestemmt hätte… Das würde sicherlich ein besseres Licht auf den Flughafen, auf unsere Gesetze, den Staat und die ganze Nation werfen!
Vielleicht sollte man einfach auch die sensiblen und fleißigen Flughafenmanger Xirouchakis und Kastrinakis zu den Managern des Jahres 2015 wählen?
Habt Ihr mal die Toiletten vom Flughafen Athen gesehen? Mit etwas Geduld werden die Privaten auch den von Chania reinigen – und man muss diesen Anblick hoffentlich nie mehr ertragen. Never ever ….
Einer der Gründe, warum ich ein Befürworter der Privatisierung bin.
Quelle: Chaniapost.eu und Facebook
Radio Kreta – zitiert auch gerne mal Klartext.
Mehr zur Privatisierung griechischer Flughäfen gibt es hier.
Zwar hätten Urlauber heute die Wahl unter vielen Ferienorten weltweit. Griechenland aber sei etwas Besonderes:
„Es gibt hier ein ganz besonderes Lebensgefühl, das sich von Insel zu Insel unterscheidet. Griechenland ist eine Marke. Diese Marke wollen wir gemeinsam mit den touristischen Unternehmen in Griechenland ausbauen, und zwar langfristig.“
Das sagt nicht der griechische Tourismusminister, sondern Fraport-Mann Zinelli.
Einer der Gründe, warum ich ein Befürworter der Privatisierung bin. = ich kann die Argumentation von Emmanouil Marinakis (Tui-Hellas) nicht folgen. Wegen verschmutzen Toiletten sich für die Pivatisierung- den Ausverkauf Griechenland sich auszusprechen.
Bei der Privatisierung der Flughäfen durch die Übernahme von Fraport (mehrheitlich im Besitz der Stadt Frankfurt/Main und des Landes Hessen), wechselt griechisches Staatseigentum an Deutschland. Das ist ein einmaliger Vorgang in der Geschichte.
Das noch vor einem Jahr Tsipras nahestehende Portal The Press Project veröffentlichte eine im Original als geheim eingestufte Kopie des Privatisierungsvertrags der Regional-Flughäfen an die deutsche halbstaatliche FraPort. Einige Details des Vertrags lassen aufhorchen.
Demnach wird Fraport von den für alle anderen in Griechenland geltenden Sonderabgaben für Immobilien befreit. Zudem gehen etwaige Schulden und Bankkredite des Unternehmens bei Pachtende an den griechischen Staat über. Nach dem gleichen Muster soll der Staat entlassene Mitarbeiter der bislang staatlichen Unternehmen entschädigen, wenn Fraport sie nicht mehr braucht.
Darüber hinaus kann der Inverstor jede andere, für die übrigen Unternehmer extra anmelde- und genehmigungspflichtige wirtschaftliche Tätigkeit nach Gutdünken durchführen. Im Vertrag finden sich zudem zahlreiche Schlupflöcher für weitere Steuerminderungen.
Die Betreiber kann außerdem Angestellte aus Nicht-EU-Staaten, zum Beispiel Flüchtlinge, einstellen. Der Staat ist im Gegenzug dazu verpflichtet, die notwendigen Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen sowie den Familiennachzug zügig zu erlauben. Er zahlt für Unfälle während des Betriebs der Flughäfen. Der Staat muss aufkommen, wenn Pächter, wie zum Beispiel ein Autoverleih oder ein Café insolvent werden.
Der Betreiber kann Planungskosten und Umbauten auf den Staat abwälzen. Zudem kommen auf Besucher des Landes höhere Gebühren zu. Darüber hinaus muss die für die Flughafensicherheit abgestellte Polizei mit einem Sockelbetrag für Telefon, Wasser und Klimatisierung auskommen – oder nachzahlen.
http://www.heise.de/tp/artikel/47/47209/1.html
vg, kv