Wir haben bei Franz Tirler von CretaSolar nachgefragt.
„Ich warte seit Mai 2024 auf eine Antwort vom Netzbetreiber“. Solche Klagen sind kein Einzelfall! Die Anträge häufen sich beim Netzbetreiber, aber es ist ein Ende in Sicht.
Wie kam es dazu?
Im Mai 2024 lief das vorhergehende NETmetering aus, bei dem man noch das Netz als „Speicher“ verwenden konnte (solange man keinen Netzausfall hat), und in kWh abgerechnet hat. Man hat dann auf das neue Programm, das NETbilling gewartet, wofür im Herbst die Plattform für die Anträge geöffnet hat. Ausgenommen für Kreta! Hier hat die Plattform erst Monate später, im Februar 2025 geöffnet! Voller Elan wurden die ersten Anträge gestellt, worauf ein langes Warten folgte! Keine Infos, keine Antwort, nur Warten.

Warum warten einige aber schon seit Mai 2024?
Das NETmetering ist kurzfristig und unangekündigt von 15. Mai 2024 auf 30. April 2024 verkürzt worden, die Plattform hat aber erst am 15.Mai 2024 geschlossen. Jene Anträge, die in diesen 2 Wochen gemacht wurden, haben es dadurch nicht mehr in das NETmetering geschafft und wurden dann als „priority“ in das neue NETbilling verschoben. Da der Netzbetreiber aber noch nicht so weit ist, warten diese Kunden schon lange auf den Anschluss ans Netz und der Inbetriebnahme ihrer Photovoltaik Anlage.
Warum ist der Netzbetreiber denn nicht so weit?
Von Kreta wurde ein 2. Kabel (nach dem von Kissamos zum Peleponnes) diesmal von Heraklion nach Attika verlegt! Seit Mai 2025 ist das Kabel fertig verlegt und es wird getestet. Die 3-4 monatige Testphase könnte sich etwas verzögern, jedoch ΔΕΔΔΙΕ, der Netzbetreiber sagt, dass es Mitte September in Betrieb gehen soll.
Was hat das Kabel mit den PV-Anlagen zu tun?
Da Kreta eine sonnige Insel ist und die Nachfrage nach Photovoltaik ständig steigt, muss der Strom von der Insel exportiert werden können! Das heißt, wenn das Kabel in Betrieb geht, wird der Netzbetreiber der Reihe nach die Verträge zuschicken und dann können die Anträge auf den Netzanschluss gestellt werden. Da es einen Anstau an Netzanschluss-Anträgen geben wird, ist es nicht ausgeschlossen, dass es Verzögerungen bei der Ausführung des Anschlusses geben wird.
Welche Vorteile hat die Verbindnung zum Festland?
Dieses 500.000 Volt Gleichstromkabel wurde mit Herausforderungen von bis zu 1.200 Metern unter dem Meeresspiegel verlegt und soll nicht nur den von den PV-Anlagen überproduzierten Strom exportieren, sondern auch den benötigten Strom importieren. Laut der griechischen Regierung wird das nicht nur für Touristen hässliche und stinkende mit Erdöl betriebene Kraftwerk in Heraklion stillgelegt.
Welche Empfehlung geben Sie Interessenten einer zukünftigen PV-Anlage?
Jetzt macht es Sinn, den Antrag in naher Zukunft zu stellen. Sobald das Kabel in Betrieb ist, wird das wohl in den griechischen Medien eine große Runde machen und dann könnte es einen Anstrum geben. Der Netzanbieter wird aber die Reihenfolge der Anträge beibehalten und so kann man eine eventuell zusätzliche Wartezeit umgehen. Die Last-Begrenzungen pro Hochspannungs-Transformator sind noch kein Thema, jedoch wenn die Kapazitäten erreicht sind, dürfen in diesen Bereichen keine PV-Anlagen mehr angeschlossen werden.
Kontaktdaten:
+306931244612
franz.cretasolar@gmail.com
Franz Tirler
Dramia 1
73007 Dramia
Crete/Greece