Prof. Dr.-Ing. Matthias Busse wurde im September 2002 auf eine Professur für endformnahe Fertigungstechnik im Fachbereich Produktionstechnik berufen. Er trat sein Amt im April 2003 an und leitet ab diesem Zeitpunkt in Personalunion auch das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM in Bremen, Institutsteil Formgebung und Funktionswerkstoffe.
Matthias Busse, Jahrgang 1961, studierte an der Universität Paderborn Maschinenbau mit Schwerpunkt Fertigungstechnik. Nach seiner Diplomarbeit im Bereich der Automatisierungstechnik absolvierte er parallel den Abschluss seines Musikstudiums.
Seinen beruflichen Werdegang begann Matthias Busse als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Laboratorium für Werkstoff- und Fügetechnik an der Universität Paderborn. Dort erarbeitete er ein neues wissenschaftliches Feld im Bereich der Gießereitechnik und baute ein Zentrum für die Lost Foam Technologie auf. Nach seiner Promotion im Jahr 1992 im Bereich des Leichtmetallgießens übernahm er die Position des Oberingenieurs. Er nutzte diese Zeit zum Ausbau des Lost Foam Zentrums auf nationaler und internationaler Ebene mit Zahlreichen Kontakten zu Verbänden und in die Industrie.
Vor diesem Hintergrund erfolgte dann 1994 sein Wechsel in die Industrie, zunächst nach Hannover in den Bereich der Komponentenfertigung bei Volkswagen Nutzfahrzeuge. Dort war er für Verfahrensentwicklung und neue Technologien in der Gießerei verantwortlich. Aus dieser Position habilitierte sich Matthias Busse 1996 für das Fachgebiet werkstoffbezogene Fertigungstechnik.
Es folgte 1997 der Wechsel zur Konzernforschung der Volkswagen AG nach Wolfsburg. Dort war er für die Projektkoordination und finanzielle Steuerung der Forschung verantwortlich. Nach seiner Berufung 1998 zur Führungskraft im Management leitete er ab 2001 das Forschungsfeld zur Produktionsforschung für den Volkswagenkonzern. Der inhaltliche Bogen spannte sich von Virtual Reality über die Prozessketten der Karosserieproduktion bis zu neuen Werkstoffen und Technologien in der Gießereitechnik.
Seit seinem Amtsantritt in Bremen arbeitet Matthias Busse an einer intensiven Verflechtung zwischen der Universität und dem Fraunhofer IFAM. Der Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich neuer Werkstoffe und Technologien zur schnellen und durchgängigen Fertigung hochkomplexer oder miniaturisierter Bauteile. Durch Funktionsintegration sensorischer oder aktorischer Eigenschaften sowie die fertigungstechnische Integration von Struktur- und Funktionswerkstoffen wird an der Version „intelligenter Bauteile“ unter dem Motto „smarter-smaller-safer“ gearbeitet. In der Lehre engagiert sich Matthias Busse neben den fachlichen Inhalten auch für die überfachliche Qualifikation der Studenten im Hinblick auf spätere Management- und Führungsaufgaben.
Wir sprachen mit diesem Fachmann über die Zukunft der Elektromobilität und der Automobil-Produktion in Griechenland. Matthias sieht hier sehr große Chancen und wird uns bei dem Projekt NAMCO Motors in jeglicher Form unterstützen. Darauf freuen wir uns. Willkommen im Team.