Zur Person: Kanellos Kanelopoulos – der Überflieger

Kanellos Kanellopoulos

Kanellos Kanellopoulos  14-facher griechischer Meister im Radrennen und Extremsportler. Er begann seine Rennfahrerkarriere im Alter von 14 Jahren mit dem Kauf seines ersten Rennrades und absolvierte über 500 Rennen. 1984 nahm er an  Olympischen Spielen in Los Angeles teil. Dabei wurde er durch einen schlimmen Sturz aus dem Rennen geworfen. Kanellopoulos wohnt zur Zeit in Athen.

1985 wurde Kanellopoulos als einer von fünf Radrennfahrern für das Daedalus-Projekt ausgewählt. Nach umfangreichem flog er im Alter von 30 Jahren am 23. April 1988 mit dem pedalangetriebenen Muskelkraftflugzeug Daedalus von einer griechischen Airforce Base in Heraklion auf Kreta, begleitet von etlichen kleinen Booten, in niedriger Höhe nach Santorin, einer Insel nördlich von Kreta.

Wie andere gut trainierte Radrennfahrer, hatte der 72 kg schwere Kanellopoulos  außergewöhnliche Fähigkeit, Sauerstoff zu verarbeiten. Unterwegs nahm er etwa 4  speziell für diesen Flug entwickelten Glucose-Mineral-Mischgetränkes, das er über einen Plastikschlauch ansaugte, zu sich, um seine Leistungsfähigkeit aufrecht zu erhalten.

Nach 3:54:59 Stunden und einem Flug über 115 Kilometern bei einer mittleren Geschwindigkeit von 32 Kilometern pro Stunde hatte er Santorin erreicht. Der Pilot stellte damit einen bisher nicht überbotenen Weltrekord für Dauer und zurückgelegte Strecke eines muskelkraftgetriebenen Flugzeuges auf. Als Kanellopoulos im Landeanflug auf den schwarzen Strand von Perissa auf Santorin gegen den  eindrehen wollte, erfaßte eine Böe das Flugzeug und riß das Heck und einen Flügel ab. Der Pilot konnte sich aus dem Wrack befreien. Er mußte die restlichen 30 Meter an Land schwimmen.

Kanellopoulos sagte später: „Das Schönste war eigentlich der Start.“ Der Rest war Schwerstarbeit, sieben Meter über der Meeresoberfläche. Die benötigte Kraftanstrengung bei dem Rekordflug entsprach der von zwei hintereinander absolvierten Marathonläufen. 1988 erhielt Kanellopoulos für diesen Rekordflug die Harmon Trophy.