Zwischen Öl und Zinseszins: So werden wir ausgepresst

Von The Intelligence

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An so vieles haben wir uns gewöhnt. An die Verfügbarkeit von Autos und von Computern, an Benzinpreise von mehr als € 1.60 und an den ständig wiederholten Begriff der Schuldenkrise. Wir haben uns an die Milliardenbeträge gewöhnt, die regelmäßig dem Finanzsektor zufließen, gleichzeitig aber auch daran, dass wir selbst den Gürtel enger zu schnallen haben. Und zu viele von uns haben aufgehört die Frage zu stellen, wohin die Früchte des Fortschritts fließen. Denn von allgemeinem Wohlstand kann sicher keine Rede mehr sein.

Die gegebene Situation in den Industrieländern lässt sich, je nach Belieben, von zwei verschiedenen Blickwinkeln aus betrachten. Dutzende Bestätigungen lassen sich finden, dass es doch ohnehin Allen gutginge. Zumindest in Deutschland hat praktisch jeder ein Dach über dem Kopf, 45 Millionen Autos bewegen sich auf den Straßen, niemand leidet Hunger und selbst Bezieher von Hartz IV können sich hin und wieder sogar eine Portion Eiscreme oder ein Glas Bier leisten.

Warum zeigt sich aber trotzdem bei so wenigen Menschen ein Lächeln im Gesicht? Warum leiden so viele unter Stress, Burnout-Syndrom oder Depressionen? Warum lebt ein Sechstel der Bevölkerung unter der offiziellen Armutsgrenze? Wie viele Millionen sind es, die trotz regelmäßiger Bemühungen keinen Arbeitsplatz finden? Wie viele Millionen gehen einer Arbeit nach, die weder ihrer Qualifikation noch ihren persönlichen Interessen entspricht?

„Sind Sie doch froh, dass Sie überhaupt einen Job haben!“ Wie sollen derartige Standardaussagen in die Vorstellung von Menschenwürde, Wohlstand und Lebensqualität passen? Sowohl des Menschen Zeit als auch sein Budget sind restlos verplant. Von Montag bis Freitag muss eben gearbeitet werden. Und mit dem verdienten Geld müssen eben Steuern, Sozialabgaben, Mieten, Transportkosten, Ernährung und Kleidung bezahlt werden. Und wenn sich darüber hinaus noch ein gelegentlicher Restaurantbesuch oder eine Urlaubsreise ausgeht, dann ist doch ohnehin alles in Ordnung – oder vielleicht nicht?

Auch wenn das zuvor zitierte Lächeln in den Gesichtern der meisten Menschen fehlt, die Mehrheit hat sich daran gewöhnt, in der gegebenen Situation zu leben. Die eine oder andere Verschlechterung der Lebensqualität lässt sich vielleicht auch noch hinnehmen, denn, verglichen mit anderen Regionen auf unserem Planeten, lassen sich unsere Gürtel tatsächlich noch um einiges enger schnallen. Die Grundsatzfrage lautet jedoch, wie lange sich dieses System, in das wir im Laufe langer Zeitspannen geschlittert sind, in dieser Form noch aufrechterhalten lässt?

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