Tierrettung mal anders – per Mund-zu-Schnauze-Beatmung

Um den kritischsten aller kritischen Stimmen gleich mal zuvor zu kommen: dieser Artikel hat nichts, aber auch gar nichts mit Kreta zu tun.
Hat uns aber trotzdem berührt und gehört u.E. durchaus in die Kategorie „Tierschutz“ bzw. „Tierrettung“ – da wollten wir einfach alle dran teilhaben lassen.

„Erste Hilfe im letzten Moment: Zehn Minuten lang reanimierte ein irischer Hundezüchter einen Welpen, der in seinem Gartenteich fast ertrunken war. Mit Erfolg – der acht Wochen alte Nutty kehrte ins Leben zurück.

Ireland

Nutty ist ein acht Wochen altes Jack-Russell-Hündchen aus Greystones, einem idyllisch an der Ostküste Irlands gelegenen 10.000-Einwohner-Ort, der 2008 zur „lebenswertesten Kleinstadt der Welt“ gekürt wurde. Lebensrettend, möchte man hinzufügen, denn eben hier wurde der Vierbeiner vor dem Tode bewahrt.

Das aufgeregte Gackern seiner Hühner hatte den 42-jährigen Hundezüchter John Greene auf den Plan gerufen. Er lief aus dem Haus in den Garten und entdeckte dort den kleinen Nutty: „Ich konnte sehen, wie er langsam auf den Boden des Teichs sank“, berichtete Greene der „Irish Times“. „Der kleine Kerl war total erschöpft, er muss 15 bis 20 Minuten im Wasser gewesen sein“, so der Mann. Verzweifelt habe der Hund nach einem Sturz versucht, aus dem Teich zu klettern – vergeblich: „Er sank hinab, bewegungslos, seine Lippen waren blau.“
Beherzt zog Greene das Tier aus dem Wasser und begann unverzüglich mit einer Herzmassage und Mund-zu-Schnauze-Beatmung – angesichts Nuttys noch kleiner Lungen keine leichte Aufgabe. „Ich weiß nicht viel über Erste Hilfe“, so der Ire bescheiden. „Es war eine automatische Reaktion.“ Und die dauerte lange, mindestens zehn Minuten war der 42-Jährige am Werk und fürchtete schon, das Tier könne einen Gehirnschaden davontragen.

Er wickelte den Welpen in ein Handtuch mit Wärmflasche und brachte ihn zum Tierarzt. Der zeigte sich beeindruckt von der Arbeit des Hundezüchters. Nur eine Woche später tobt Nutty wieder durch den Garten seines Herrchens – vollkommen gesund und bester Dinge. Nur eines ist geblieben: die Angst vor dem Wasser. „Er bleibt auf Abstand“, sagt Greene“.

Quelle: Spiegel Online v. 16.02.2011