Obwohl der Citroen Mehari von 1968 bis 1987 in insgesamt 144.953 Einheiten vom Band lief, erinnert sich hierzulande kaum noch jemand an die skurrile Mischung auch Pick-Up, Cabrio und Spaßmobil.
Kein Wunder, denn der Citroen Mehari hatte seinen größten Auftritt hierzulande in einer TV-Werbung für den VW Sharan – und die beiden Insassen, die das Citroen Cabrio seiner ursprünglichen Bestimmung gemäß als Freizeitauto nutzen, kommen darin nicht allzu gut weg. Die französische Bezeichnung für ein Renndromedar verhalf dem Mehari zu seinen Namen. Zum echten Dünenkraxler avancierte er aber nur mit Allradantrieb. Doch jenes Modell namens AYCE gönnten sich lediglich 1.213 zivile Kunden.
Das ladefreudige Citroen Cabrio muss dem Vaterland dienen
Am Mehari zeigte auch die französische Armee Interesse und orderte 15.000 Einheiten und weitere 5.000 als A4×4 bezeichnete Allradversionen. Diese kamen nicht mit dem aus Citroen2CV und Dyane bekannten 0.6-l-Twin, sondern dem kräftigeren Triebwerk aus dem Citroen Visa. Der und die Allradtechnik steigerten das Gewicht von 475 auf 555 kg. Vier Jahre vor Präsentation des Mehari wurde mit dem Mini Moke ein ganz ähnlich konzipierter Kleinwagen vorgestellt. Der hatte bei den nationalen Streitkräften allerdings kein Glück – ob den Land Rover-verwöhnten Briten genügend Bodenfreiheit 4×4-Antrieb fehlte?
Der Citroen Mehari war hierzulande nicht erwünscht
Wer hierzulande einen Citroen Mehari kaufen will, wird sich schwer tun, einen aufzutreiben, denn in Deutschland wurde der Mehari offiziell nicht vertrieben. Aufgrund seinen angeblich leicht entflammbaren Kunststoff-Karosserie erhielt das 350 cm lange, 153 cm breite und 154 cm hohe Citroen Cabrio mit 237 cm Radstand keine Allgemeine Betriebserlaubnis. Andererseits ließen sich aber importierte Exemplare nach einer Einzelabnahme regulär anmelden. Wer das Glück hat, ein solches Spaßmobil sein eigen zu nennen, wird dieser Tage die Türen abnehmen, das Verdeck entfernen und reichlich Sonne tanken.
Ähnliche Modelle auf 2CV-Basis
In Deutschland gab es den Fiberfab Sherpa mit GFK-Karosserie von der Firma Fiberfab aus Ilsfeld, ein dem Méhari ähnelndes Bausatzauto auf 2CV-Basis. In Griechenland wurde der Namco Pony gebaut und auch in Deutschland verkauft. Er basierte auch auf dem 2CV und ähnelte dem Méhari, hatte aber eine Karosserie aus Stahlblech. Citroën lieferte das Fahrgestell und den Antrieb. Derartige Fahrzeuge wurden in den siebziger Jahren auch in verschiedenen anderen Ländern gebaut. So im Iran der Mehari, im Land Elfenbeinküste der Baby Brousse, in Chile der Yagan, in Portugal der FAF und in Vietnam der Dalat. Zum Teil gab es diese Fahrzeuge in verschiedenen Versionen, (als Pickup mit geschlossenem Fahrerhaus, Sammeltaxi, Kranken- und Lieferwagen, oder Kombilimousine). Allen gemeinsam war eine lokal ohne teure Presswerkzeuge herstellbare Karosserie aus abgekantetem Stahlblech.
Zur Zeit gibt es Überlegungen, diese Fahrzeug in Griechenland mit einem Hybridmotor zu produzieren. Ein erstes Meeting dazu hat bereits in Athen stattgefunden. Ein ideales Fahrzeug im Land des Lichts.
Was daraus wird, erfahrt Ihr in Kürze bei uns.