Ein Ausflug in die Samaria-Schlucht.

Eine der längsten Schlucht Europas.

Die Schlucht wurde von einem kleinen Fluss, der zwischen den Weißen Bergen (Lefka Ori) und Mt Volakias gebildet. Während einige sagen, dass die Schlucht 18 km lang ist, bezieht sich dieser Abstand auf den Abstand zwischen der Siedlung Omalos auf der nördlichen Seite des Plateaus und dem Dorf Agia Roumeli.

In der Tat ist die Schlucht 16 km lang, beginnend bei einer Höhe von 1.250 m am nördlichen Eingang und endet am Ufer des Libyschen Meeres in Agia Roumeli. Der Spaziergang durch den Samaria Nationalpark ist 13 km lang, aber man muss vom Ausgang der Schlucht noch drei km nach Agia Roumeli gehen, wodurch man auf in Summe 16 km kommt.

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Die Samaria-Schlucht auf Kreta.

Der berühmteste Teil der Schlucht ist die als „Eisernes Tor“ bekannte Enge, wo die Breite (bzw. Enge) der Schlucht nur vier Meter misst und bis zu einer Höhe von über 300 Meter aufsteigt.

Die Schlucht wurde im Jahr 1962 zum Nationalpark ernannt, weil sie als Zufluchtsort für die seltene Kri-Kri (kretische wilde Ziege) gilt, deren Population sich weitgehend auf den Samaria-Park und eine Insel direkt vor der Küste von Agia Marina beschränkt. Es gibt viele andere endemische Arten in der Schlucht und ihrer Umgebung, sowie viele andere Arten von Blumen und Vögeln. 

Das Dorf Samaria liegt direkt in der Schlucht. Es wurde schließlich von den letzten verbliebenen Einwohner im Jahr 1962 aufgegeben, um Platz für den Park zu machen. Das Dorf und die Schlucht tragen die Namen der alten Kirche des Dorfes: „Ossia María“ – „Maria´s Knochen“.

Ein „Muss“ für Kreta-Besucher ist die Wanderung durch die Schlucht vom Omalos Plateau nach Agia Roumeli am Libyschen Meer, von wo aus viele Touristen mit dem Schiff in das nahe gelegene Dorf Hora Sfakion fahren und ihren Tagesausflug mit dem Bus zurück nach Chania abschließen. Die Wanderung dauert 4-7 Stunden und kann anstrengend sein, besonders in den Sommermonaten.

Es gibt auch einen „lazy way“ – den „Faulpelz-Weg“ – der in umgekehrter Richtung und in nicht schwierigem Gelände von Agia Roumeli zum „Eisernen Tor“ führt und in mehr oder weniger einer Stunde zu bewältigen ist.

Efthichis – ein Förster in der Samaria-Schlucht.

Der Park wird von der Abteilung für Forstwirtschaft überwacht, die Schlucht ist in der Regel von Anfang Mai bis Ende Oktober geöffnet. Im Winter machen hohe Wasserstände und sogar Schnee die Schlucht gefährlich und unpassierbar. Sie kann auch an Regentagen während der Vor- und Nach-Sommer-Saison geschlossen werden, da die Passage dann aufgrund von Steinschlag zu gefährlich ist.

Der Eintrittspreis beträgt 5,- Euro, für Kinder unter 15 Jahren ist der Eintritt kostenlos, Studenten zahlen den halben Preis (Stand Sommer 2015).

Die Schlucht ist nur tagsüber geöffnet. Wenn Du Deine Wanderung erst am Nachmittag beginnen willst, darfst Du nur bis zu einem bestimmten Punkt gehen. Die Wachen wollen sicherstellen, dass jeder, der in die Schlucht hineinwandert, auch vor Einbruch der Dunkelheit wieder draußen ist.

Deswegen wirst Du am Ausgang auch gebeten, Dein Ticket vorzuzeigen, da dies den Wachen (angeblich) ermöglicht, zu wissen, ob sich noch jemand im Park befindet.

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2012 – 50 Jahre Nationalpark Samaria

Das Problem in der Samaria-Schlucht ist der Besucheransturm in der Hochsaison, in der oft bis zu 4.000 Besucher täglich die Schlucht erwandern wollen.

Wenn Du das Pech hast, Deine Wanderung auf einen jener Tage gelegt zu haben, wirst Du keine ruhige und idyllische Atmosphäre vorfinden. Ein Tipp: beginne die Wanderung im Morgengrauen, bevor die Reisebusse ankommen – das wird Dir ein bisschen Vorsprung geben. Es ist möglich, gute und billig Unterkünfte in Omalos finden, von wo aus Du früh am nächsten Morgen starten kannst.

Die ersten Touristenbusse kommen um ca. 07.30 Uhr an, von da an folgt ein ununterbrochener Strom von Bussen bis etwa 11.00 Uhr.

Außerdem kannst Du Deine Wanderung auch nach 12h starten, wenn die meisten schon vorausgegangen sind. Dann musst Du allerdings vermutlich die Nacht in Agia Roumeli verbringen, weil das letzte Boot bereits abgefahren sein wird, wenn Du im Dorf ankommst.

Die beste Jahreszeit für die Samaria-Durchwanderung ist das Frühjahr: Das Wetter ist noch kühl und die Vegetation zeigt sich noch grün und saftig von ihrer besten Seite. Die sicherlich ungünstigste Jahreszeit ist Mitte des Sommers während einer Hitzewelle.

Übervoll. Die Samaria Schlucht im August.

Die Samaria-Schlucht eröffnet in der Regel am 01. Mai jeden Jahres und schließt gegen Ende Oktober. Das hängt jedoch ein wenig vom Wetter ab. 2023 eröffnet die Samaria-Schlucht am 29. April.

Auch interessant: Ein Ausflug in die Agia Irini-Schlucht.

4 Kommentare

  1. moin, Agía Rouméli hat 3 sehr unterschiedliche Gesichter: Vor-und Nachsaison, Saison und im Winter.
    In der Vor-und Nachsaison ist in Agía Rouméli der Hund begraben. Ende Oktober 2020 hatten schon 95% der Tavernen und Unterkünfte geschlossen. Ich denke mehr als 2 – 3 höchstens 4 Tavernen hatten nicht mehr auf.

    Ich habe vom 21. Mai auf den 22. Mai 2021 bei Stelios im Pachnes in Agía Rouméli übernachtet. Nachts herrscht im Dorf eine wunderbare Ruhe und eine sehr klare Luft.

    Abends schaute ich in der Taverne Paralia, das griechische Pokal Endspiel (Kypello Elladas) OLY – PAOK. In der Saison ist die Taverne Paralia der Platzhirsch und immer proppenvoll. Nun saß ich mit der Familie und einer handvoll Einheimischen hier.

    Im Sommer, füllen am Nachmittag die Schluchten-Wanderer zu hunderten die Tavernen und warten auf die Fähre. Viele Tavernen setzten seit ein paar Jahren in der Wander-Saison auf Fast Food. Überall Reklameschilder mit Hamburger und Bier vom Fass. Das geht schnell und kommt anscheinend gut bei den Schluchten Wanderern an. Die Menschenmassen und der Kommerz sind schwer zu ertragen.
    Es herrscht ein wahnsinniger Trubel. Wenn die Wanderer um 17.30 Uhr die Fähre nehmen, setzt eine himmlische Ruhe im Dorf ein. Es sind nur wenige Gäste und eine handvoll Wildcamper noch in Agía Rouméli anzutreffen.

    Im Winter sind nur eine Hand voll Hirten und Arbeiter in Agía Rouméli anzutreffen. Die meisten Familien gehen nach Ágios Ioánnis.

    Dann hat nur die Taverne Faragi von Nektarios auf. Vom November bis März kostet ein Zimmer 12€. Die beiden Mini Märkte haben im Winter geschlossen.

    Es gibt einiges interessantes zu entdecken in Agía Rouméli: das alte seit 1954 verlassene Dorf Palea Agía Rouméli (hier lebt ein Mensch aus Pakistan mit ein paar Tieren), das Kastro oberhalb von Agía Rouméli, die Byzantinische Kirche Panagía Kerá, auf den Ruinen des Apollo Tempels, die Archäologische Stätte von Tarra, die Höhlenkapelle Ágios Antónios…

    Kretas reiche Geschichte hat viele Spuren in dieser Gegend hinterlassen…

    Ta Leme, kv

  2. Kalimera, der Lefka Ori Nationalpark auch Samaria-Nationalpark wurde 1962 errichtet. Sinn und Zweck der besonnenen Pflege und des Schutzes dieser „Grünen Lunge“ war es, die umliegende Umwelt zu schonen und auf natürliche Weise am Leben zu halten. Wenn man bedenkt, dass dort viele endemische Arten von Flora und Fauna beheimatet sind, kann man das einstige Vorhaben sowie seine Durchführung nur unterstreichen.

    An den Hängen des Nationalparks gibt es viele seltene und bedrohte Pflanzenarten, die von griechischen und internationalen Gesetzen geschützt werden. Registriert sind:

    136 Endemiten(einheimische Arten) Griechenlands
    100 wertvolle Endemiten Kretas
    30 Endemiten der Lefka Ori
    20 bedrohte Arten

    Es gibt auch viele Wälder im Park, hauptsächlich bestehend aus der Mittelmeer– Zypresse und der Kalabrischen Kiefer , aber auch Ahorn und der Stech– Eiche.

    Hier leben gleichfalls:
    50 verschiedene Wirbeltierarten, 30 einheimische Arten und 5 Arten der Roten Liste gefährdeter Arten. Die bekanntesten sind die kretische Wildziege (Agrimi/Kri-Kri) und die Wildkatze (Fourogatos). In der Schlucht nisten auch 40 Vogelarten, von denen besonders selten der Lämmergeier/Bartgeier ist. Andere Spezies sind der Habichtsadler, der Steinadler, der Gänsegeier und der Lannerfalke.
    Bei einem Naturpark handelt es sich eben um einen geschützten Landschaftstraum, der in den meisten Staaten vom gesetzlich geregelten Gebietsschutz bestimmt wird.

    Der Nationalpark ist seit dem Jahr 1981 von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt.

  3. Wir laufen Morgen 08h00 von Aghia Roumeli hoch-sie ist dann den ersten Tag offen.
    Schlaft alle mal mindestens eine Nacht hier unten-das ist wirklich gut. Vor allem, wenn Ihr pauschal in den grossen Anlagen gebucht habt: nehmt Euch ein Zimmer in Ag. Roumeli und eine Fähre später-Ihr werdet sonst nie sagen können, dass Ihr Gastfreundschaft und gutes Essen auf Kreta hattet 😉
    Wenns nach Corona jetzt wieder voll wird: sobald die Fähre am Abend abgelegt hat, versteht ihr.
    Kalo dromo,
    Tim

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