Der Titel dieses Artikels mag vielleicht verwirren, aber diese Verwirrung können wir gleich auflösen. Es handelt sich nämlich mal wieder um einen Abend in guter Gesellschaft – der berühmt-berüchtigten „kali paréa“ – hier im Dorf.
Anwesend (wie mittags verabredet) waren die Autorin, der Radio-Kreta Scheffredakteur – hier „Jannis“ genannt – der Fischer und begnadete Koch Wasilis, sowie der Heraklion-Airport-Manager i.R. Kimonas aus Neapoli. Soweit zum „harten Kern“.
Es gab natürlich, wie hier auf Kreta üblich, auch noch ein heiteres Kommen und Gehen, ein Sitzen und Stehen, ein Naschen und Prosten, ein Schmurgeln und Toasten – wir hatten einen schönen Abend zu Viert – plus Jannis, Giorgos, Gina u.a..
Hintergrund all dessen war die Tatsache, dass unser lieber Fischer Wasilils (82) mal wieder eine Muräne (Smérna – Σμέρνα) gefangen hatte und diese gerne im neu eröffneten Restaurant „Aunt´s Restaurant“ (Taverna tis theías – Η Ταβέρνα της Θείας) bei bzw. von Freunden zubereiten lassen wollte, was ihm auch gerne zugesagt wurde. Man traf sich also dort in heimeliger und gemütlicher Atmosphäre, begrüßte bekannte Gesichter und bestellte schon mal Vorspeisen und Getränke.
Kastanien, Dakos und Zucchini
Und dann kam Wasilis mit seinem Fang, instruierte die Köchin kurz darüber, wie sie ebendiesen zubereiten sollte und setzte sich zu uns an den Tisch, auf dem bereits gefüllte Zucchiniblüten mit Joghurt, leckerer Maroulisalat und ein sensationelles Kastanien-Stifado angerichtet waren. Alles ausnahmslos lecker. Dazu ein weißer Hauswein und geröstetes Brot mit Öl und Oregano, anbei geriebene Tomate zum quasi „Dakos“ selber bauen“ vom Haus.
Die Muräne
Hätte man die Muräne fast schon nicht mehr gebraucht…. Aber DOCH! Denn diese war der absolute kulinarische Höhepunkt des Abends. In Stücke geschnitten, mit Salz und Pfeffer gewürzt, kurz in Mehl gewendet und dann in Olivenöl frittiert (genau so, wie Wasili das „angeordnet“ hatte), kredenzte man uns damit eine Spezialität, die ihresgleichen sucht.
Das Fleisch (heißt das beim Fisch eigentlich auch so?) war weiss, zart und bissfest und schmeckte zwar schon irgendwie „fischig“, aber nicht penetrant. Nicht fettig, so gut wie keine „Knochen“ bzw. Gräten – ein Traum für alle Fischhasser, zu denen wir zwar beileibe nicht gehören, aber selbst die „Grätenrausgefummelausrede“ zieht da nun wirklich nicht!
Ein wirklich aussergewöhnliches kulinarisches Erlebnis, das wir gerne gerne wiederholen werden (mach hinne, Wasili! ;-)).
Radio Kreta – gute Rezepte, gute Besserung!
Und wo findet man diese Taverne?
Entweder bei Google Maps oder TripAdvisor (viel Glück!). Oder man geht einfach am Taxi-Office vorbei in Richtung Gavdos-Viertel. Dann nach ca. 100 Metern auf der rechten Seite.