Umfangreiches Projekt zur Förderung nachhaltiger Ernährung und Landwirtschaft auf Kreta gestartet.

Wie bereits kürzlich berichtet ist Radio Kreta einer der lokalen Medienpartner des Projektes „Futouris“ – und wir waren bei der Auftaktveranstaltung am 3. Juli in Gouves bei Heraklion auch dabei. Heute erreichte uns die offizielle Pressemitteilung zum Event, die wir gerne mit Euch teilen wollen – denn das Projekt ist in seiner Form einzigartig auf Kreta. Worum es genau geht, die Pläne und Ziele und welche Partner mit im Boot sind, erfahrt Ihr hier:

TUI Care Foundation und Futouris unterstützen langfristige Verbesserung der Lebensmittelqualität und Stärkung der lokalen Wirtschaft.

Auftakt-Veranstaltung mit über 80 lokalen Weinbauern und Olivenfarmern sowie zahlreichen Hotelpartnern Heraklion, 7. Juli 2017. Mit einer großen Auftaktveranstaltung wurde am Montag unter dem Titel „Kreta – auf dem Weg zur Vorbilddestination für nachhaltige Ernährung im Urlaub“ ein umfangreiches Projekt für nachhaltige Ernährung und ökologische Landwirtschaft auf Kreta gestartet.

Stavros Arnaoutakis, Gouverneur von Kreta, Thomas Ellerbeck, Vorsitzender des Kuratoriums der TUI Care Foundation, Michael Mavropoulos, Regional Director East Mediterranean von TUI Destination Services, sowie Angeliki Chondromatidou, Chefberaterin des griechischen Tourismusministeriums, begrüßten im TUI Sensatori Resort Crete by Atlantica (Atlantica Caldera Palace) nahe Heraklion über 80 lokale Weinbauern, Olivenfarmer sowie Vertreter verschiedener Hotelgruppen, zweier Weingüter und einer Olivenmühle. Ziel des gemeinsamen Projekts auf Kreta ist die Verknüpfung der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Insel – Tourismus und Landwirtschaft.

Dazu vernetzen die TUI Care Foundation, Futouris sowie die lokale Agrarberatungsgesellschaft Local Food Experts und die Hotelexperten blueContec vor Ort Agrarproduzenten mit dem lokalen Tourismussektor und tragen so dazu bei, die griechische Insel zu einer Vorzeigedestination für nachhaltige Ernährung im Urlaub zu entwickeln. Das Projekt wird vom griechischen Tourismusministerium und der Regionalregierung von Kreta unterstützt.

17-07-07 Foto 2_Auftaktveranstaltung im TUI Sensatori Resort Crete by Atlantica
Hochrangig besuchte Auftaktveranstaltung im TUI Sensatori Resort Crete by Atlantica, Bildrechte: Futouris e.V.

Das Projekt zeigt, wie groß das Potenzial des Tourismus für die lokale Wertschöpfung und die Beschäftigung vor Ort im Urlaubsland ist. Damit alle davon profitieren, Gäste, die lokalen Betriebe und die Bevölkerung, ist eine enge Vernetzung von Wirtschaft, Landwirtschaft und Tourismussektor wichtig. Wir müssen ein gemeinsames Verständnis dafür entwickeln, was Gäste wertschätzen, wenn sie eine Urlaubsdestination besuchen. Und wir müssen im Tourismussektor dafür werben, offen für lokale Produkte, Einflüsse und Erlebnisse zu sein. All das vereinen wir in unserem Projekt für nachhaltige Landwirtschaft und nachhaltigen Urlaub auf Kreta“, so Thomas Ellerbeck.

Landwirtschaft trifft Tourismus

Im Fokus des Projekts stehen die beiden Hauptprodukte Kretas – Wein und Olivenöl – und ökologische Anbau- und Verarbeitungsprozesse. Außerdem werden sieben traditionelle kretische Weinreben durch die Herstellung von lokalen Weinen besonders gefördert. Bart Lyrarakis, Geschäftsführer des Weinguts Lyrarakis auf Kreta, betont die Bedeutung des Projekts für die Bewahrung heimischer Weinsorten. Sein Weingut war bereits in die im Jahr 2016 durchgeführte Pilotphase „Nachhaltiger Weinbau“ involviert, in der nachhaltige Anbaupraktiken in Zusammenarbeit mit den lokalen Weinbauern umgesetzt wurden.

Um Urlaubsgästen den Besuch der Produktionsstätten vor Ort und den direkten Austausch mit den Wein- und Olivenbauern zu ermöglichen, wird ein innovatives und interaktives Ausflugsprogramm entwickelt. Sensibilisierungs- und Kommunikationsmaßnahmen begleiten das Projekt. Langfristig soll eine Verbesserung der regionalen Lebensmittelqualität und – quantität in Urlaubshotels erreicht, die negativen Umweltauswirkungen der Landwirtschaft reduziert sowie die lokale Wirtschaft gestärkt werden. Zudem profitieren Urlaubsgäste von einem erweiterten regionalen Speisenangebot in Hotels und auf Ausflügen.

Der prominent besetzte Projektauftakt auf der Insel wurde durch eine Besuchstour der am Projekt beteiligten Produzenten ergänzt, bei der sich Thomas Ellerbeck, Angeliki Chondromatidou, Emmanuel Kokosalis, Bürgermeister der Region Archanes-Asterousia, sowie rund 15 griechische und internationale Medien ein persönliches Bild von den Anbau- und Produktionsstätten vor Ort machen, die Produkte probieren und sich mit den Akteuren des Projekts austauschen konnten.

Besucht wurden die Weingüter Michalakis Estate und Lyrarakis Winery, das Kloster Agios Georgios Epanosifis, das mit eigenem Anbau am Projekt beteiligt ist, sowie der Olivenölhersteller Botzakis S.A.

17-07-07 Foto 1_Vertreter der Local Food Experts, blueContec, TUI Care Foundation und Futouris
Vertreter der Local Food Experts, blueContec, TUI Care Foundation und Futouris auf dem Weingut Lyrarakis Wines auf Kreta, Bildrechte: Futouris e.V.

Im alten Landhaus Korsavas konnten die Teilnehmer verschiedene Olivenöl-Sorten probieren und traditionelle lokale Gerichte kosten. „Wir möchten die Landwirtschaft und den Tourismus so verknüpfen, dass die Bedürfnisse der lokalen Bewohner in der Destination respektiert werden. Die am Projekt beteiligten Landwirte und Produzenten haben klar und deutlich ihren Wunsch geäußert, eine neue Ära einzuläuten. Scheinbar beginnen Gäste tatsächlich nach solchen bedeutungsvollen Initiativen zu suchen und sie zu unterstützen“, untermauerte Sotiris Bampagiouris, Geschäftsführer der Local Food Experts die Intention aus Landwirtschaftssicht.

Die große Beteiligung von Farmern, Produzenten und Tourismusvertretern an der Auftaktveranstaltung zeigt zudem, dass das Projekt zum richtigen Zeitpunkt stattfindet. Außerdem blickt er sehr optimistisch in die Zukunft und ist überzeugt, dass „bis Ende 2019 eine Plattform entsteht, auf der Kreta als Destination für nachhaltige Ernährung im Urlaub die ersten messbaren Ergebnisse präsentieren kann.“

Über Futouris
Das natürliche und kulturelle Erbe unserer Welt bewahren und den Tourismus nachhaltiger gestalten – dafür steht die 2009 gegründete Nachhaltigkeitsinitiative Futouris e.V. Gemeinsam entwickeln die bei Futouris engagierten Unternehmen Modellprojekte und Innovationen, die für mehr Verantwortung und Nachhaltigkeit im Tourismus stehen. Mitglieder des gemeinnützigen Vereins sind Mittelständler und Marktführer, nationale wie internationale Unternehmen – was sie vereint, ist ein gemeinsamer Spirit. Sie wirken nicht nur vor Ort in den Destinationen, sondern setzen die Ergebnisse auch im eigenen Unternehmen in die Praxis um.

Um die höchsten Standards bei der Qualifizierung der weltweit aufgestellten Projekte zu gewährleisten, wird Futouris von einem international besetzten Wissenschaftsbeirat unterstützt, der beratend bei der Projektentwicklung mitwirkt und die Projekte akkreditiert. Der Deutsche ReiseVerband (DRV) sowie der Österreichische Reiseverband (ÖRV) unterstützen die Ziele von Futouris und engagieren sich aktiv im Rahmen einer Schirmherrschaft. Mitglieder des Vereins sind aktuell Aida Cruises, DER Touristik, dk-ferien, FTI Touristik, Gebeco, Green Pearls Unique Places, die Inselgemeinde Juist, Loro Parque, Lufthansa City Center, Neckermann Reisen, ÖGER Tours, QTA, Thomas Cook und topbonus sowie die TUI Care Foundation mit den Marken TUI Cruises, TUI Deutschland und TUI Österreich. Zudem engagieren sich zurzeit sechs Einzelreisebüros bei Futouris. Weitere Informationen unter www.futouris.org.

Über die TUI Care Foundation
Die TUI Care Foundation unterstützt und initiiert Partnerschaften und Projekte, die neue Chancen für jungen Menschen schaffen und einen Beitrag zur positiven Entwicklung von Urlaubszielen weltweit leisten. Sie baut dabei auf die positive Kraft des Tourismus. Die Foundation fördert Bildung und Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen, den Schutz von Natur und Umwelt sowie nachhaltigen Tourismus in Urlaubsgebieten weltweit. Dabei verbindet sie Urlauber für den guten Zweck. Die TUI Care Foundation wirkt global und agiert local – sie baut tragfähige Partnerschaften mit lokalen und internationalen Organisationen, um einen sinnvollen und nachhaltigen Beitrag zu leisten.

Die gemeinnützige Stiftung steht für Transparenz und den effizienten Einsatz finanzieller Mittel. Deshalb gehen 100% der Spenden an Partner und Projekte. Alle Verwaltungskosten der Stiftung übernimmt die TUI. Die TUI Care Foundation wurde im Jahr 2011 von TUI gegründet, dem weltweit führenden Tourismusunternehmen. Sie hat ihren Sitz in den Niederlanden, dem Herzen Europas. 

Radio Kreta – immer gut informiert, was auf der Insel so passiert.


streamplus.de

3 Kommentare

  1. FUTOURIS ein tolles Projekt fuer die Zukunft , das weiterhin mit vielen umweltvertraeglichen Anstrengungen wachsen kann und wachsen wird. Davon bin ich ueberzeugt. Fuer Kreta u.fuer die Urlauber. Die Recourcen der INSEL erkennen und nutzen.
    Die Landwirtschaft koennte zu all ihren Produkten noch etwas “ ernten „, was die INSEL in grossen Mengen hergibt. Die Bauern ernten Strom fuer sich auf dem eigenen Grundstueck – kostenlos . Es koennte ein Leuchturm – Projekt werden – nachhaltig – CO 2 Einsparung – Vorbildestination.
    Ein zweites zum Thema Strom aus der SONNE : Investoren, Kommunen , Autovermieter , Werbefirmen u.a. koennten fuer die weiteren Jahre STROMTANKSTELLEN errichten, die kostenlos an E- Mobile ( neuer Trend ) Strom abgeben. Ein Zugpferd fuer KRETA Urlauber . Kreta zeigt wie umweltvertraegliche Zukunft geht.
    mit sonnigen Gruessen
    Jannis

  2. Kalimera, zwei interessante Artikel über die Agrarwirtschaft auf Kreta, eine solidarische und ökologische Alternative.

    „Im Zuge der Organisierungsbestrebungen in Griechenland gründen sich seit einiger Zeit vermehrt Kooperativen, welche aus einem anarchistischem Selbstverständnis heraus die Produktion von Lebensmitteln neu organisieren.“

    „Auf Kreta besteht dabei natürlich eine besondere Nähe, denn neben dem Tourismussektor trägt die Landwirtschaft hauptsächlich zum Einkommen der Einwohner*innen bei. Angebaut werden dabei vor allem Oliven und Gemüse sowie Obst, welches nicht nur Kreta, sondern ganz Griechenland versorgt und darüber hinaus sogar exportiert wird. Während Bäuer*innen immer aggressiver unter dem Druck von Lizenzerwerbungen geraten, sei es von Pharma- und Agrarkonzernen und der Europäischen Union in Bezug auf Anbaurechten von „nicht-normierten“ Sorten, der Verwendung von (genmanipuliertem) Saatgut und Pestiziden, wird auch der globale Widerstand gegen diese Industrialisierung der Landwirtschaft, befeuert von Monsanto, EU & Co, größer.“

    „Auf Kreta gibt es einige interessante Ansätze selbstorganisierter Netzwerkarbeit im Agrarsektor……..“

    http://lowerclassmag.com/2017/02/artikelserie-zu-anarchistischen-und-libertaeren-perspektiven-auf-selbstorganisierung-und-kapitalistischer-krisenverwaltung-in-griechenland-57-kollektivbetriebe-im-agrarsektor-kretas/

    „Im letzten Artikel haben wir die politische Vernetzung „Integral Cooperative Heraklion“ vorgestellt. Zusammen versuchen die Aktivisten, der kapitalistischen Agrarwirtschaft eine solidarische und ökologische Alternative entgegenzustellen. So haben wir einen Einblick in den Aufbau eines nicht-kapitalistischen „Produzenten-Konsumenten“-Netzwerks erhalten. Mit dem folgenden Beitrag über die Oliven-Kooperative „Becollective“ auf Kreta kann dieser Eindruck weiter vertieft werden.“

    http://lowerclassmag.com/2017/03/artikelserie-zu-anarchistischen-und-libertaeren-perspektiven-auf-selbstorganisierung-und-kapitalistische-krisenverwaltung-in-griechenland-67-fuer-das-getriebe-der-bewegung/

    vg. kv

Kommentare sind geschlossen.