Heute ist ein schwerer Tag – der hat es mir fastentechnisch allerdings sehr leicht gemacht, denn fasten mit erkältungstechnisch ausgeknockten Geschmacksrezeptoren und akutem Appetitmangel ist wirklich leicht. Der Appetit war mir bereits zum Frühstück vergangen, als ich gewahr wurde, dass Paul, unser PC-Panther und Ober-Rotzlöffel, der in der letzten Nacht nach 3 Tagen „Abgängigkeit“ endlich wieder nach Hause gefunden hatte, nicht mehr der war, der verschwunden war.
Vom lustigen Rotzlöffel war nur noch ein apathisches Häuflein Elend übrig, dem permanent die Hinterbeine wegknickten, der nichts fressen wollte, dauernd unkontrolliert Körperflüssigkeiten verlor und – und das war und ist das Schlimmste – einen schlapp herunterhängenden Schwabbelbauch hatte. Er ließ und lässt sich anfassen – auch am Bauch (da aber mit großer Vorsicht!) – und so konnte ich ertasten, dass sich in besagtem Bauch offensichtlich nichts mehr an seiner ursprünglichen Stelle befindet.
Und damit kam die Erinnerung an den 26. Oktober 2016, an dem unser Linus seinen letzten Weg über den Regenbogen angetreten hat – vergiftet von unserem damaligen Vermieter. Paul weist die absolut selben Symptome auf, wobei diesmal mit Sicherheit nicht unser damaliger Vermieter, ich wage sogar zu behaupten nicht mal eine Absicht dahinter steckte. Vielleicht hat der kleine streunernde Rotzlöffel ja einfach nur eine vergiftete Maus erwischt. Aber was wäre die Alternative? Die Tiere einsperren? Geht gar nicht. Bei uns gibt´s vor allem Freiheit für alle – mit allen schönen und ggf. halt auch traurigen Konsequenzen…
Dementsprechend fiel natürlich auch der Speiseplan aus: gerade einmal ein bisschen Obst zum mittäglichen Frühstück, anbei diesmal ein frisch gepresster Orangensaft, denn angeschlagen, wie ich bin, kann ich Vitamine zu Hauf gebrauchen.
Schlimmer als die Erkältung und das damit einhergehende eingeschränkte Geschmacksempfinden war allerdings der Zustand unseres Pauls. Er liegt immer noch neben mir und ist dankbar für jede Zuwendung, jede Streicheleinheit und für jede Geschichte, die ich ihm aus seinem kurzen Leben erzähle – aber besagtes kurzes Leben (8 Monate) ist dann vielleicht bald vorbei. Für Gegenmittel wohl viel zu spät.
Entsprechend „üppig“ viel auch der einfach nur notwendige Abendessen-Snack aus. Ein bisschen Johannisbrotpaximadi, Bio-Kirschtomaten, Lupinen und ein paar Mini-Maiskolben aus der Konserve. Beschäftigt den Magen soweit, dass er nicht mehr meckert und alles andere war heute eh egal.
Schmecken tu ich derzeit ja eh nicht allzu viel, und somit dienten die heutigen Fastengerichte lediglich der Nahrungsaufnahme, aber die ist ja auch nicht ganz unwichtig. Es liegt ja auch noch eine lange Nachtwache bei Paulchen vor mir…
Radio Kreta – manche Tage sind auch auf Kreta einfach doof.
Ich drücke Paulchen und seinem Frauchen ganz fest die Pfötchen bzw. die Daumen, dass beide bald wieder gesund sind.