Astrologie: Wurzeln in Griechenland
Auch hier auf Kreta gibt es sie: Neujahresbräuche, -Vorsätze und die Hoffnung, dass das neue Jahr besser wird als das alte. Da werden sogar die rationalsten Menschen plötzlich ein wenig spirituell, und Horoskope und Bleigießen haben Konjunktur.
Über verschiedene Silvesterbräuche und Traditionen haben wir schon berichtet, und auch die griechische Bevölkerung hat an Neujahr einen Hang zum Übernatürlichen. Astrologie und einige übersinnliche Rituale haben ihren Ursprung in der griechischen Mythologie.
Pythagoras und Platon

Die Astrologie hat ihre Anfänge bei den Schülern von Pythagoras und den Anhängern von Platon, ungefähr im 4. Jahrhundert vor Christus. Pythagoras und seine Brüderschaft gründete den ersten Zirkel und damit auch unterschiedliche Mysterienkulte. Man glaubte an die Unsterblichkeit der Seele und Wiedergeburt.
Die Weltansicht der Griechen besagte, dass alles miteinander in Verbindung steht, sodass der Zusammenhang von Zahlen, Tieren, Pflanzen Sternen und Planeten untersucht wurden. Man entwickelte erste individuelle Horoskope und Pläne für günstige und ungünstige Tage für verschiedenen Vorhaben. Astrologie und Esoterik entstanden allerdings aus einem wissenschaftlichen Ansatz heraus und hatten nichts mit Hexerei zu tun.
Sogar die aktuelle Astrologie stützt sich zum Teil noch auf damalige Erkenntnisse. Heute ist Astrologie laut Duden als Lehre definiert, die aus mathematischer Erfassung der Örter und Bewegungen der Himmelkörper Schlüsse zur Beurteilung von irdischen Gegebenheiten zieht.
Faszination von Astrologie ist ungebrochen
Schon seit ihrer Entstehung polarisieren Astrologie und Zukunftsvorhersagen. Je nach Epoche waren sie unterschiedlich beliebt und verbreitet. In der Antike wurden Astrologen verehrt, im Mittelalter wurden sie erst als Ketzer verbrannt, dann langsam wieder geduldet und ihre Dienste in Anspruch genommen. Erstaunlicherweise ist in unserem aufgeklärten Zeitalter die Nachfrage groß wie lange nicht mehr.
23 Prozent der Deutschen geben in einer Umfrage an, daran zu glauben, dass die Sterne unser Leben beeinflussen, und auch die Wissenschaft beschäftigt sich nach wie vor mit der Zukunft und den Sternen.
Als Vorreiter in Dingen Astrologie gilt Gunter Sachs. Er zeigte in den 90er-Jahren in mehreren Studien, dass das Verhalten von Menschen in Zusammenhang mit der Sternkonstellation steht. Seine Studie wurde bis heute nicht widerlegt, im Gegenteil: Es wurden weitere Hinweise gesammelt, die seine Aussagen bekräftigen.
Auch hier in Griechenland ist es seit jeher üblich, sich im neuen Jahr ein bisschen Hilfe aus den Sternen zu wünschen. Wie sehr man allerdings daran glaubt, bleibt letztendlich jedem selbst überlassen.
Die meisten Menschen hier glauben eher an das Kartenspiel. Nicht nur zu Weihnacht und Silvester.