Winterzeit ist Suppenzeit ? Kann auch im Sommer mal sein. Vielleicht eine leichte Fischsuppe? Letzte Woche stand halt mal wieder Fischsuppe – die legendäre „Kakavia“ (Καλκάνια) auf dem Speiseplan.
Der Scheffredakteur war zwar ob dieser vormittäglichen Verkündigung nicht wirklich „amused“ (O-Ton: „Fisch!! Und dann noch als Suppe!! Das ist doch kein Essen!!!“), fügte sich aber mehr oder weniger ergeben in sein Schicksal und machte sich murrend mit der Einkaufsliste auf den Weg. Und brachte sogar so ziemlich alles mit, was auch draufstand – es geschehen noch Zeichen und Wunder…. Dann wird er jetzt wohl Scheffeinkäufer…
Auf der Einkaufsliste standen nämlich fast alle Zutaten:
- 1,5 kg frischen Fisch, vorzugsweise Filets
- 750gr. Fischabfälle (Köpfe, Gräten, Flossen etc.)
- 300 gr. Garnelen – Garides (Γαρίδες)
- 300 gr. Miesmuscheln – Mydia (Μύδια)
- 1 Zitrone, bzw. der Saft davon
- 2-3 mittelgroße Kartoffeln
- 2 Stangen Lauch
- 3-4 Karotten
- 2-3 Zwiebeln
- 2-3 mittelgroße Tomaten
- 2 Stangen Staudensellerie
- 2 Knoblauchzehen
- ein paar Wacholderbeeren
- 1 Bund Petersilie – Maintanós (μαϊντανός)
- 1 Bund frischer Dill – Anitho (άνηθο)
- ausreichend Olivenöl
- 1 Lorbeerblatt
- 1 Liter Wasser
- 1 Glas (die Größe desselben bleibt Euch überlassen) trockener Weißwein
- Salz und Pfeffer
Und kaum war Scheffredakteur vom Einkaufen und Kaffeeplausch zurück, ging es auch schon los mit der Zubereitung.
Wie wird`s gemacht?
Den Fisch unter fließendem kaltem Wasser waschen, trocken tupfen und in eine Schüssel geben. 3 EL Zitronensaft mit etwas Olivenöl, etwas fein gehacktem Dill und Knoblauch, Salz, Pfeffer und einigen Wacholderbeeren vermischen und über die Fischstücke geben. Abgedeckt im Kühlschrank ziehen lassen.
In der Zwischenzeit die Fischgräten, -Köpfe und -Flossen mit den dunkelgrünen Lauchstreifen, mit 1 gehackten Zwiebel, dem Lorbeerblatt, Salz, Pfeffer, und den restlichen Wacholderbeeren in 1 Liter Wasser zugedeckt ca. 35 min. kochen lassen, danach abseihen.
Während die Fischfilets vor sich hin marinieren und die Fischabfälle munter vor sich hinköcheln, widmen wir uns dem Gemüse: Kartoffeln, Karotten und Zwiebeln schälen und in Würfel schneiden. Die Tomaten ebenfalls grob würfeln. Den Staudensellerie waschen, trocknen und in Scheiben schneiden. Die Petersilie waschen, trocken schütteln und fein hacken.
Das Olivenöl in einem großen Topf erhitzen, restliche Zwiebeln und die hellen Lauchstreifen ca. 3 min. hell anbraten, dann das restliche Gemüse und die Kräuter dazugeben und kurz mit anschmurgeln. Dann den Sud der gekochten Fischabfälle dazugeben und auf kleiner Flamme köcheln lassen, bis das Gemüse etwas gegart ist – es sollte aber noch bissfest sein. Wenn es soweit ist, die marinierten Fischfilets und den Weißwein in die Suppe geben und den Fisch ca. 15 Minuten darin ziehen lassen.
Sobald der Fisch gar ist, die Garnelen und die Muscheln hinzufügen und nochmal kurz aufkochen lassen. Die Suppe mit Salz, Pfeffer und dem restlichen Dill abschmecken und sofort servieren.
(*)Man kann die Kakavia natürlich auch mit nur einer Fischsorte zubereiten, am besten schmeckt sie aber, wenn man drei oder vier verschiedene Sorten verwendet.
Dazu passt ganz wundervoll geröstetes Weissbrot mit Knoblauch- oder Kräuteröl oder das geniale Knoblauchbrot „Skordópsomo“ (Σκορδόψωμο). Und natürlich ein trockener Weißwein…
Radio Kreta wünscht viel Spaß bei der Zubereitung und guten Appetit!
P.S.: Wem das alles zu aufwendig ist, der gehe einfach zu Thassos in’s Seagull in Paleochora. Dort gibt’s die beste Fischsuppe der Stadt (Danke an Pit und Ursel für den tollen Tipp).
Eine tolle Fischsuppe. wir werden jedoch lange üben müssen bis uns diese gelingt!
Wir finden es jedoch besser, wenn wir die Herstellung der Suppe gar nicht versuchen, sondern wenn diese uns auf Kreta selbst gekocht und serviert wird- vielleicht im nächsten Jahr – da leider in 2016 keine Urlaubstermine mehr frei sind, um dieses zu verwirklichen.