Aus dem Kochstudio: Getrocknete Tomaten in Olivenöl.

Sommerzeit – Tomatenzeit!

Diese Früchte (denn es sind Früchte bzw. genauer gesagt sogar Beeren!! – kein Gemüse!), die zu den Nachtschattengewächsen gehören und wohl jedem bekannt sind, sind echte Allrounder der mediterranen Küche. Ob im Salat, als Suppe, als Sauce, als Beilage oder in sonstiger Variation eignen sich Tomaten ideal.

Zur Vielfalt der verschiedensten Tomatenarten werden wir uns hier nicht äussern, da dies den Rahmen eines normalen „Rezept“-Artikels eindeutig sprengen würde – es sei nur soviel gesagt: es gibt sie in fast allen Farben, Groessen und Formen, sie sind alle sehr Vitamin-C- und kaliumhaltig, liefern eine Menge der begehrten Antioxidantien und sind noch dazu in so ziemlich jeder Darreichungsform einfach saulecker!

Na gut, eine Ausnahme machen wir und widmen uns kurz den „grünen“, soll heissen, den unreifen Tomaten, denn von denen bekamen wir unlängst eine ganze Kiste aus Kountoura voll geschenkt. Ignorant wie man als unbedarfter Mitteleuropäer so ist, haben wir die allergrünsten auf der gut besonnten Küchenfensterbank plaziert und auf spontane Reife gewartet. Leider vergeblich….

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Unsere Tomaten kommen aus Kountouras.

Nachtschattengewächse

Dafür sind die restlichen Tomaten, die in der Kiste im Dunkeln ausharren mussten, durchaus fast spontan gereift, was Scheffredakteurs Frauchen dann doch ins Grübeln geraten liess….. Und dann kam der Geistesblitz bzw. das Zauberwort „Nachtschattengewächs“ in den Sinn! Verdammt – die Dinger reifen ja im Dunkeln!!!! Nun da wir dieses Problem auch gelöst hatten, war ein anderes in Angriff zu nehmen, nämlich die Frage „was zum Teufel mache ich mit 10 kg nun reifen Tomaten bevor sie der Überreife bzw. dem Schimmel anheim fallen???“

Nun, man macht sich durch Nachfrage bei den Tomatenspendern schlau und findet nette Verwendungszwecke für die roten Köstlichkeiten, von denen wir Euch heute einen vorstellen wollen: getrocknete und in leckeres Olivenöl eingelegte Tomaten mit den verschiedensten „Beigaben“!

Und wie jedes gute Rezept fangt auch unseres mit „man nehme“ an.

In diesem Falle nehme man jede Menge reife Tomaten, wäscht sie gründlich und schneidet die Stielansätze großzügig heraus, bevor man die Früchte dann längs oder quer halbiert. Die Kerne und den „Glibber“ mit einemm Löffel ausschaben, dann die ihres bisherigen Inhaltes beraubten Tomatenhälften auf ein Backblech geben, großzügig mit grobem Meersalz bestreuen (das hilft beim Trocknen, da es den Früchten noch zusätzlich Wasser entzieht!), mit einer alten Gardine (gegen alles mögliche Getier, das sich gerne den trocknenden Früchte widmen würde) abdecken und in´s sommerliche Freie stellen. Idealerweise nicht in die pralle Sonne, denn dann verbrennen die Tomaten sprichwörtlich – lieber in den Schatten stellen, da ist es im August auf Kreta immer noch heiß genug….

Getrocknete Tomaten

Und dann ist Geduld angesagt, denn je nach Größe und Wassergehalt der Früchte kann das schon ein paar Tage dauern, bis sie trocken sind. Und das sind sie dann, wenn sie zwar noch halbwegs weich (also nicht VERtrocknet) sind, aber keine Flüssigkeit mehr abgeben. Und nicht erschrecken oder wundern! Die Tomaten schrumpfen ungefähr auf 15-20% ihres ursprünglichen Volumens zusammen, so dass man sich unwillkürlich fragt, wozu man eigentlich so ein riesiges Backblech hergenommen hat…

Doch der Vorteil liegt auf der Hand, da sich der gesamte Geschmack der „Paradiesapfel“ ins getrocknete Fruchtfleisch zurückgezogen hat und da nun konzentriert auf den genussvollen Verzehr wartet. Ebendiesem schalten wir aber noch einen weiteren Schritt vor – namlich das Einlegen und konservieren im guten kretischen Olivenol!

Dazu einige Einmachglaser – idealerweise mit Schraubverschluss heiss ausspülen, abtropfen lassen und dann mit den Tomaten befüllen. Wir geben gerne noch wahlweise oder in Kombination einen Stengel Basilikum, etwas Oregano, eine Knoblauchzehe, eine Chilischote oder auch gerne mal eine kleine Stange Zimt dazu – der Phantasie sind hier wohl keine Grenzen gesetzt.

Das Ganze dann mit Olivenöl randvoll (weil dann luftdicht) auffüllen, mit dem Schraubverschluss verschliessen und möglichst kühl und dunkel lagern. Diese getrockneten Tomaten eignen sich wundervoll als kleines Mitbringsel und Geschenk und natürlich zum eigenen Verzehr pur oder in verschiedenen Salaten – da kommt der geballte Sommer auf den Tisch!

Radio Kreta wünscht Kαλή όρεξη – guten Appetit!


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