Man muss schon ganz schön scharf hinschauen, wenn man die dünnen Stengel des wilden Spargels auf dem Boden entdecken will.
Seine Saison in Griechenland läuft bald wieder auf Hochtouren. Folgen auf einen Regentag ein paar warme Tage, so sieht man den wilden Spargel förmlich aus dem Boden schießen. Am Wochenende sieht man dann jede Menge Kreter (und mich) gesenkten Kopfes Spargel suchend über die Felder gehen.
Dabei ist das ist gar nicht so einfach, denn wilden Spargel sammeln ist eine Kunst für sich, die ziemlich viel Übung und Erfahrung erfordert. Erstens muss man ihn kennen, zweitens muss man wissen wo er wächst.
Meine ersten Versuche, ihn zwischen den Gräsern und Sträuchern wahrzunehmen, endeten kläglich. Ich stand am Ende nach zwei Stunden mit leeren Händen da, während meine griechischen Freunde dicke Bündel des dunkelgrünen Gemüses gesammelt hatten.
Ein guter Ort zum Spargel sammeln ist der Apokoronas. Dort wächst er zuhauf.
Der Name Spargel bzw.- Asparagus kommt aus dem Griechischen von asp(h)áragos, „junger Trieb“. Als Gemüse ist der grüne Wildspargel schon seit der Antike bekannt – im alten Rom waren wild gesammelter und kultivierter Spargel eine gefragte Köstlichkeit. Im späten Mittelalter gelangte die Pflanze über die Klostergärten auch nach Deutschland wo sie kulinarisch und medizinisch verwendet wurde. Die heutigen Spargelsorten stammen von dieser weit verbreiteten Wildform ab.
Unsere Lieblingsmoderatorin fand vor kurzem grünen Spargel im Supermarket Petrakis in Paleochora. Das Pfund für 2,80€. Grüner Spargel aus Kavala. Typisch griechisch. Vertrieb: Ein Holländer.
Schnell wurde ein neues Gericht kreiert: Lammleber mit grünem Spargel (an Hollandaise) und Kartoffelklössen.