Aus dem Leben eines griechischen Schulbus-Fahrers

Von Manolis L., Paleochora, 08.11.2011, 23°.

„Die großen Ferien sind zu Ende und mein Job als Schulbus-Fahrer hat begonnen. Nach einem langen Sommer in meiner Taverne endlich eine feste Anstellung beim griechischen Staat. Habe meinen alten Ford Transit mit Holzbänken (Bild unten. Schulbus eben) ausgerüstet und endlich mal wieder versichert. Kostet mal gleich einen großen Zettel. Nun hole ich früh morgens die Kinder aus umliegenden Dörfern und bringe sie zur Schule nach Paleochora. Mittags das Gleiche wieder umgekehrt. Macht am Tag schlappe 100km. Und das bei den Benzinpreisen (1,73€/L)! Als Bezahlung bekomm ich von der Gemeinde 60€/Tag. Benzin, Versicherung, Reperaturen muss ich selbst zahlen. Das „Gehalt“ bekomme ich von der Gemeinde frühestens im Februar, da z.Zt. kein Geld da ist. Aber einer muss die Kinder ja zur Schule bringen. Ob ich von dem Gehalt auch noch Steuern bezahlen muss, weiss ich gar nicht. Das wär ja noch schöner. Dann wär ja nichts mehr für mich übrig. Mal sehen, ob der Staat nächstes Jahr noch zahlen kann. Sonst mach ich halt meine Taverne wieder auf.“

P.S.: Hat auch Vorteile. Während der Fahrt wird nicht geraucht. Das spart auch wieder.