Das neue Akropolis-Museum und die archaischen Koren

Im Sommer 2009 wurde das neue Akropolis-Museum feierlich eröffnet. Zu den bedeutendsten und einmaligen Schätzen des Museums gehört die Reihe der archaischen Koren mit ihrem rätselhaften Lächeln. Welche Funktionen erfüllten die Koren, die Mädchenstatuen aus Marmor, im Alten Griechenland? Welche Bedeutung wurde ihnen beigemessen? Wen stellen sie dar? Die Autorin und Archäologin Dr. Katerina Karakasi beantwortet diese Fragen anhand ihrer ausführlichen Studien. Die überaus qualitätvoll gearbeiteten Mädchenstatuen aus Marmor waren in den Städten der griechischen Welt in der Zeit vom 7. bis 5. Jahrhundert v. Chr. weitverbreitet.

Die Forschung hat sich intensiv mit diesen eindrucksvollen Bildwerken junger Frauen befaßt, die sich in aufwendiger Tracht, reich geschmückt und mit einem Attribut in der Hand präsentieren. Doch ist es bis heute nicht gelungen eindeutig zu klären, welche Funktionen diese Statuen erfüllten. Die Autorin schlägt bei ihrer Suche nach Antworten einen anderen Weg als die bisherige Forschung ein. Zunächst werden alle bekannten Koren mit zum Teil erstmals publizierten Farbaufnahmen vorgestellt, ihre Merkmale im einzelnen aufgeführt und in einer synoptischen Darstellung zusammengefaßt. Bestimmte Informationen werden sodann isoliert behandelt und in einem tabellarischen System ausgewertet.

Auf der Grundlage dieses Kataloges wird der Versuch unternommen, den ehemaligen Aufstellungsort einer jeden Kore zu rekonstruieren und den historischen und kulturellen Kontext zu bestimmen. Schließlich widmet sich die Autorin den wesentlichen Fragen nach der Identität und Bedeutung der Koren, dem Kreis der Auftraggeber dieser prachtvollen Figuren und deren Stellung innerhalb der griechischen Gesellschaft.

Dr.Katerina Karakasi arbeitet heute in der Griechischen Zentrale für Fremdenverkehr in Frankfurt und nimmt im Juni am Matala Open Air teil.

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