Das Radio Kreta Interview mit Jorgos Chatzimarkakis (MdEP)

Wie bereits berichtet, fand am 11.10. im Rahmen der „Europäischen Woche“ (EWLD) in Ierápetra ein Vortrag von Jorgos Chatzimarkakis statt.
Im Anschluss an ebendiesen, durfte die anwesende Radio Kreta Redaktion Jorgos kurz interviewen.

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Allerdings mit technischen Einschränkungen, denn wenn auch, wie ebenfalls berichtet, der Geräuschpegel während der Vorträge auf ein ungewöhnlich geringes Level zurückgeschraubt war, war von Zurückhaltung nach Beendigung der Veranstaltung nichts mehr zu spüren. Die Zuhörerschaft fiel lautstark mit Grüßen, Fragen und Händeschütteln über die Vortragenden her, so dass die Hintergrundgeräusche die Interviewqualität doch stark beeinträchtigten.

Deshalb hat die Redaktion sich für eine schriftliche und sinngemäße Wiedergabe des sehr interessanten Interviews entschieden – und dafür, beim nächsten Mal unseren Bodyguard Mitsos mitzunehmen, der kann uns dann den Rücken freihalten.

RK: Dr. Chatzimarkakis, wie fühlt es sich an, wieder in der Heimat zu sein?

JC: Es ist einfach immer wieder toll und großartig, ein wirkliches Gefühl „nach Hause“ zu kommen, zu Hause zu sein. Ich sehe dann weder das besonders Schöne hier noch die diversen Unzulänglichkeiten – ich bin einfach zu Hause. Und dass heute abend hier in Ierápetra so viele Zuhörer zu unseren Vorträgen gekommen sind, hat mich wirklich überrascht, mit so vielen Leuten hätte ich nicht gerechnet. Natürlich macht mich das auch ein bisschen stolz. Aber Ierápetra ist ja auch noch in anderer Hinsicht eine besondere Stadt, in der bereits in der 4. Legislaturperiode in Folge ein ehemaliges Mitglied des Europaparlaments Bürgermeister ist. Und außerdem regieren hier die beiden „gegnerischen“ Parteien gemeinsam und relativ harmonisch. Auch das ist einzigartig.

RK: Wie sehen Sie persönlich die Krise in Griechenland? Ausschließlich Krise oder auch eine Chance für das Land?

JC: Natürlich befindet sich Griechenland in einer der tiefsten Krisen überhaupt, aber jetzt hat Griechenland die große Chance, endlich und endgültig das Ruder herum zu reißen. Es darf und kann nicht weitergehen, wie bisher. Die Menschen müssen umdenken, der Wandel muss in den Köpfen stattfinden, sonst ist das Land am Ende. Griechenland muss sich öffnen, offen sein für Neues. Hart arbeiten, natürlich auch Abstriche machen, lernen – von anderen lernen – und sich auf seine Stärken besinnen. Korruption und Vetternwirtschaft müssen der Vergangenheit angehören. All das muss sich ändern. Jetzt! Der Grieche an sich meint ja immer, das funktioniere alles „auf den letzten Drücker“ – so, wie bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen. Aber das ist endgültig vorbei. Wer sich darauf jetzt immer noch verläßt, kommt definitiv zu spät. Wie so oft…

RK: Glauben Sie, die Regierung in Athen kann dieses extrem anspruchsvolle und schmerzhafte Programm schultern und durchziehen? Ist Jorgos Papandreu der richtige Mann für diese Aufgabe?

JC: Wenn einer das schaffen kann, dann mein Freund Jorgos Papandreou. Er ist definitiv der Richtige, wenn nicht gar der Einzige, der diese „Revolution“ – und es muss eine Revolution passieren – durchboxen kann. Er ist nicht nur ein brillianter Politiker, er hat auch den absoluten Rückhalt in Europa für die anstehenden notwendigen Reformen. Schwierig ist nur, dass es in der griechischen Regierung um Jorgos Papandreu schon ziemlich „dünn“ wird – er steht da ziemlich alleine da, der alte „Filz“ ist einfach zu tief drin und nicht viele identifizieren sich in der Art und Weise mit den besagten Reformen, wie Jorgos. Aber ohne diese geht es nicht weiter mit Griechenland. Wenn sich nicht jetzt was tut, dann nie. Dann ist es zu spät.
Griechenland muss endlich ein wirklicher Teil Europas werden!

RK: Dr. Chatzimarkakis, wir danken Ihnen für dieses Interview – und hören Sie doch mal bei uns rein!

JC: Gerne geschehen. Und das werde ich sicherlich tun! Vielen Dank!

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Radio Kreta dankt auch und weiß: mit diesem Support von Dr.Jorgos Chatzimarkakis im Europaparlament geht hier was! Ärmel hochkrempeln und ran an den Speck! Ihr hört von uns.